Demokratie lebt von der Beteiligung

„Eine Demokratie lebt von der Beteiligung ihrer Bürgerinnen und Bürger“, das unterstrich Ministerpräsidentin Malu Dreyer am Donnerstag bei der Eröffnung des 8. Demokratietages im

Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat im Konferenzzentrum des ZDF den 8. Demokratietag eröffnet. Bild: Stefan Sämmer / © Staatskanzlei
Ministerpräsidentin Malu Dreyer hat im Konferenzzentrum des ZDF den 8. Demokratietag eröffnet. Bild: Stefan Sämmer / © Staatskanzlei

Konferenzzentrum des ZDF.

Dazu sei es unerlässlich, dass Kinder und Jugendliche bereits früh lernen, mitzubestimmen und Verantwortung zu übernehmen. Der Demokratietag, der von einem breiten Bündnis von staatlichen und gesellschaftlichen Organisationen getragen wird, sei ein wichtiges Forum, um Erfahrungen darüber auszutauschen, wie Demokratiebildung und  -erziehung gut funktionieren kann, um Netzwerke zu bilden und neue Impulse für die Beteiligung von Kindern und Jugendlichen zu entwickeln.

„Bürgerschaftliches Engagement und gesellschaftliche Partizipation sind unverzichtbare Bestandteile eines modernen Bildungsverständnisses“, so Malu Dreyer. Erziehung und Bildung zur Demokratie finde an vielen Orten der Gesellschaft statt, in der Familie ebenso wie in der außerschulischen Jugendarbeit und Jugendbildung. Die Schulen spielten dabei eine zentrale Rolle, die sie in Rheinland-Pfalz sehr aktiv ausfüllen. Schulen und außerschulische Jugendarbeit und  -bildung sollten künftig noch stärker miteinander kooperieren. Die Ministerpräsidentin bekräftigte das Ziel der Landesregierung, das Wahlalter auf 16 Jahre herabzusetzen, um den jungen Menschen Möglichkeiten zur frühen Partizipation zu bieten.

Dass hierfür auch weiterhin und so früh wie möglich die Vermittlung grundlegender Kenntnisse über das Funktionieren eines demokratisch-parlamentarischen Gemeinwesens notwendig ist, betonte auch Hans Berkessel, der Koordinator des Demokratie-Tags Rheinland-Pfalz. „Eine demokratische Schulkultur setzt aber zusätzlich voraus, dass Schülerinnen und Schüler die Gelegenheit haben, demokratische Abläufe und ihren Anteil daran selbst zu erfahren – im Alltag der Schule, in der Schülervertretung oder im Klassenrat, beim Projektlernen und auch beim ganz „normalen Unterricht“, so der Ingelheimer Pädagoge.

„Es ist mir ein besonderes Anliegen, dass sich schon die Jüngsten einmischen und ihre Welt mitgestalten. Ein gutes Beispiel dafür sind die vom Land geförderten Kinderstadtpläne, in denen Grundschülerinnen und Grundschüler Räume zum Spielen, aber auch Gefahrenpunkte in ihrem Viertel markieren und die dann möglichst in den Rathäusern diskutiert werden sollen. Das zeigt: Demokratiebildung fängt bereits lange vor dem ersten Gang zur Wahlurne an“, erklärte Kinder- und Jugendministerin Irene Alt.

Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann unterstrich: „Wenn wir von unseren Kindern fordern, aktive, engagierte und politisch denkende Menschen zu werden, müssen wir auch die Basis dafür schaffen. Und dies bedeutet: Wir müssen Chancen für eine demokratische Beteiligung von klein auf bieten. Beispiele wie die Klassenräte in Grundschulen sind da ermutigend. Dennoch wollen und müssen wir erreichen, dass die Demokratieerziehung noch intensiver und in noch mehr Schulen verankert wird. Denn: Demokratisches Engagement macht Schulen insgesamt erfolgreicher!“ Dies belege beispielsweise der Deutsche Schulpreis immer wieder, der das Schul- und Lernklima ebenso berücksichtigt wie die Leistungsfähigkeit einer Schule und dabei in fünf von sechs Kriterien Elemente der Demokratiebildung als Bewertungsmaßstab aufgreift.

Der diesjährige 8. Demokratietag präsentiert sich erstmals als „Messe für Kinder- und Jugendbeteiligung” und lädt unter dem Motto „Einmischen und Mitgestalten“ zum Mitmachen ein. Veranstalterin ist die Deutsche Gesellschaft für Demokratiepädagogik gemeinsam mit der Staatskanzlei, dem Jugend- und dem Bildungsministerium, der Serviceagentur „Ganztägig lernen“ und dem Institut für Lehrerfort- und -weiterbildung (ILF). Darüber hinaus gehören die Landeszentrale für politische Bildung, mehrere Stiftungen, Lehrerverbände, die LandesschülerInnenvertretung, das Innen- und das Umweltministerium und die GEW zu den Partnern und Unterstützern. Medienpartner sind das ZDF, der SWR und die Mainzer Allgemeine Zeitung.

 

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