Fünf vor Zwölf in der Vulkaneifel

Erschütternde Luftbilder zeigen das ganze Ausmaß der Verwüstung

Vulkaneifel. Der Saal im Forsthaus an der Kasselburg war am vergangenen Donnerstag bis auf den letzten Platz mit interessierten und sehr engagierten Bürgerinnen und Bürgern besetzt. Kommunalpolitikerinnen und -politiker waren dagegen nur spärlich vertreten. Die Interessengemeinschaft Eifelvulkane hatte zu diesem Informationsabend mit Ministerin Eveline Lemke eingeladen. Norbert Leinung vom Naturschutzverband BUND erläuterte die von Daniel Langens aufgenommenen Luftbilder der vielen Lavagruben und Basaltbrüche. Diese erschreckenden Bilder der bereits entstandenen Landschaftszerstörung sorgten für großen Aufruhr. Für alle Anwesenden wurde schnell klar, dass alles Maß längst überschritten ist und es jetzt darum geht, den Abbau zu reduzieren und ihn keinesfalls zu erweitern.woellersberg_15_14Ministerin Lemke und ihre Mitarbeiter der obersten Landesplanungsbehörde räumten in der Diskussion die von der IG Eifelvulkane deutlich gemachten Fehler der Vorgängerregierung ein, was für die Vulkaneifel die Ausdehnung der zukünftigen Abbauflächen für Kalk, Basalt und vor allem für Lava von aktuell 400 ha auf über 2000 ha zur Folge haben kann. Da ein unmittelbarer Eingriff in das bereits laufende Anhörverfahren ausscheidet, soll laut Aussage der Ministerin erstmalig in Rheinland-Pfalz ein „Runder Tisch“ verbindlich eingerichtet werden. Für die Interessengemeinschaft Eifelvulkane wird von entscheidender Bedeutung sein, dass neben der größeren Transparenz dabei auch die Grundsatzfrage diskutiert wird, dass die Grenze der Belastbarkeit der einzigartigen Vulkanlandschaft bereits überschritten ist.

Die Ministerin beklagte erneut das geltende „Bergrecht“, dessen Novelle jedoch aufgrund der Mehrheitsverhältnisse im Bundesrat und Bundestag kaum Chancen hat. Auch rief sie die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, die Kommunalpolitker und -politikerinnen zu ihrer Einschätzung der Abbaupläne zu befragen und ihre Bedenken gegen den Planentwurf einzuwenden. Dieser liegt noch bis Anfang Juni bei den Kreisverwaltungen aus. Die IG hat eine kurze Stellungnahme vorbereitet, die als Grundlage dienen kann. Der Vordruck ist über die IG erhältlich und kann im Internet unter www.eifelvulkane.wordpress.com heruntergeladen werden, auch liegt er in vielen Geschäften aus.

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