Meinung: Nur 3 1/2 Jahre Gefängnis für das „Bauernopfer“ der SPD

Die Strafe für den ehemaligen rheinland-pfälzischen Finanzminister Prof Ingolf Deubel (SPD) ist nach Meinung der Eifel-Zeitung viel zu gnädig ausgefallen. Motorjournalist Wilhelm Hahne und die Eifel-Zeitung haben den Skandal kurz nach dem 1. Spatenstich im Jahre 2007 bereits öffentlich gemacht. Lange Zeit hat es gedauert, bis sich die etablierte Presse dem Thema angenommen hat. Die vollständige Geschichte über den 600 Millionen Euro Finanzskandal am Nürburgring gibt es seit August 2009 zusammengefasst in einem 600 Seiten starken Sachbuch in allen Einzelheiten. Das Buch gehört in jeden Haushalt, damit auch alle SPD-Parteifreunde an der Basis mal erfahren, wie ihre Ober-SPD-Herrschaften mit Steuergelder umgegangen sind und immer noch umgehen.

Die Fakten waren im Vorfeld schon mehr als deutlich. Die damalige SPD-Landesregierung unter der Regentschaft von ex Ministerpräsident Kurt Beck, dem damaligen Finanzminister Prof. Dr. Ingolf Deubel, Ex-Wirtschaftsminister Hendrik Hering und Finanzminister Carsten Kühl in seiner damaligen Funktion als Staatssekretär im Wirtschaftsministerium und gleichzeitig im Aufsichtsrat der Nürburgring GmbH, sowie anderen SPD-Landespolitiker haben sich von den frühzeitigen Warnungen der Eifel-Zeitung und des Motorjournalisten Wilhelm Hahne nicht beirren lassen und haben nach Meinung der Eifelzeitung dem Land ganz bewusst Schaden zugefügt.  Da kann sich keiner rausreden.
Die genannten Herrschaften waren informiert. Die SPD-Regierung hat es zugelassen, dass auf dreiste Art und Weise am helligsten Tag die Millionen an dubiosen Geschäftspartnern aus der Staatskasse fließen konnten.

Die größte Sauerei dieser SPD-Alleinregierung war es, dass man ausgerechnet die gleiche „Nürburgring-Bande“, die zuvor trotz millionenschwerer „Geldgeschenke“ nichts auf die Reihe bekam, als Nürburgring Pächter zu weiteren Untaten regelrecht verpflichtet und mit weiteren Millioneneinnahmen belohnt hat. Kurt Beck und Hendrik Hering gehören eigentlich auch auf die Anklagebank. Sie waren nach Deubel und Kafitz die Hauptakteure des Finanz-Desasters. Die meisten anderen Beteiligten PolitikerInnen hatten Null-Ahnung, obwohl sie zu der Zeit im Aufsichtsrat des Nürburgrings oder im Finanzausschuss des Landes saßen. Dazu zählt auch die SPD-Abgeordnete Astrid Schmitt (Vulkaneifel), die sogar die Vorsitzende des Finanzausschuss in der Ära Deubel war. Alle der vorgenannten  SPD-Politiker sind in andere Positionen versetzt worden, um weit genug vom Thema Nürburgring entfernt zu sein. Für Herrn Beck gab es keine andere Wahl, als vorzeitig den Posten abzugeben. Die Bauchspeicheldrüse sei kaputt, hieß es. Das haben Millionen Menschen auch. Die sind nämlich alle Diabetiker.  König Kurt sitzt heute  ganz munter der Friedrich-Ebert-Stiftung vor und verdient sich bei Boehringer Ingelheim als Pharma-lobbyist eine goldene Nase.

Moralisch gehört mindestens auch Kurt Beck hinter Gitter?

Was da passiert ist, war im höchsten Grade kriminell. Sämtliche Akteure, vor allem der vermeintliche Projektentwickler Kai Richter (Mediinvest) aus Düsseldorf, ex Nürburgring-Chef Kafitz (SPD), Kurt Beck (SPD), Hendrik Hering (SPD) und Carsten Kühl (SPD) gehören nach Meinung der Eifelzeitung ebenfalls auf die Anklagebank und zumindest zwei davon genauso hinter Gitter, wie SPD-Bauernopfer  Deubel. Die Rolle, die Landrat Jürgen Pföhler, Bürgermeister Romes und ex MdL Witz in dem Skandal gespielt haben, sollte auch nicht so still und heimlich in Vergessenheit geraten. Formaljuristisch betrachtet, mag das Urteil gegen Deubel korrekt sein. Moralisch lässt es ein bitteres Gefühl zurück.
In dieser Zeit, als Deubel noch aktiv war, wurde sogar eine Hausdurchsuchung bei einem Journalisten angeordnet, der den Skandal aufgedeckt hatte. Die Landesregierung hat mit allen Mitteln versucht, den besagten Journalisten und die Eifelzeitung mundtot zu machen.

Am Ende ist es genauso gekommen, wie es in der Eifel-Zeitung und dem Buch „Nürburgring 2009“ prophezeit worden ist. Das Land als Ringbesitzer musste Insolvenz anmelden. Der Schaden stieg auf weit über 600 Millionen Euro. Inzwischen wurde der gesamt Nürburgring für lächerliche 77 Millionen Euro einem Bieter zugesagt. Wieviel das Land von dieser Summe schlussendlich bekommt, wissen selbst die Insolvenzverwalter noch nicht. Eins ist aber klar, auch diese Herrschaften werden sich einen gehörigen siebenstelligen Batzen von dieser Summe einstreichen. Den Letzten beißen dann die Hunde. Die rheinland-pfälzischen Steuerzahler sind es, die man jahrelang belogen und betrogen hat. Und die Herrschaften mit dem SPD-Parteibuch tun so, als wäre nichts gewesen.

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