Zeichen der Zärtlichkeit Gottes

ChrisamMesse_ÖlWeihe1_140416_JRBischof Ackermann weiht Heilige Öle in der Chrisam-Messe

Trier. Es gibt keine Salbung ohne Sendung oder ohne Auftrag: Das hat Bischof Dr. Stephan Ackermann am 16. April in der Chrisam-Messe im Trierer Dom betont. In diesem Gottesdienst in der Karwoche werden die Heiligen Öle geweiht, die für die Spendung der Sakramente wie Taufe, Firmung, Krankensalbung oder Priesterweihe benötigt werden. Während der Messe, die vom Mädchenchor am Trierer Dom musikalisch begleitet wurde, erneuerten zudem die anwesenden Priester die Versprechen, die sie bei der Priesterweihe gegeben hatten.

Eine Salbung ohne Auftrag sei „Selbstbeweihräucherung“, aber nicht wirkliches Christsein. „Wir wollen Kirche sein in der Welt, hinausgehen, einen Weg zu den Menschen suchen“, sagte der Bischof. Das sei die Botschaft der Chrisam-Messe. Er erinnerte an die Worte von Papst Franziskus, der „keine geschlossene Kirche“ wolle. Denn wenn man nicht lüfte, werde ein Raum modrig, feucht und ungesund. Christen sollten sich davor hüten, sich zu verschließen, sich nur um sich selbst zu drehen und zu denken: „Gut, dass ich den Glauben bewahre.“ Der Papst habe eine Kirche gefordert, die hinausgehe, auch wenn sie dabei verletzt oder verbeult werde. „Wir wollen das, was uns anvertraut ist, mit den Menschen teilen.“

So gehe es auch bei der Diözesansynode, deren zweite Vollversammlung in zwei Wochen beginnt, um Selbstvergewisserung, nicht aber um Selbstbeschäftigung. „Wenn ich von mir weggehe, mich verschenke, finde ich mich“, ermutigte Bischof Stephan die Gläubigen. Dieser Auftrag sei einfach und schwer zugleich. „Deshalb brauchen wir die Sakramente, damit wir gestärkt werden“, erklärte er. Und: „Gott bleibt uns treu, auch wenn wir uns verschließen.“

Zu Beginn des Gottesdienstes hatte der Bischof besonders das Domkapitel, die Dechanten des Bistums, Priester, Diakone, Messdienerinnen und Messdiener, Kinder und Jugendliche sowie Vertreterinnen und Vertreter aus den Dekanaten und Pfarreiengemeinschaften des Bistums begrüßt. „Wir repräsentieren das ganze Volk Gottes im Bistum“, sagte Ackermann. Bei der Weihe der heiligen Öle sollten die Gläubigen „das Herz weiten auf das ganze Bistum hin“ und an die Menschen denken, die in den kommenden Monaten mit den Ölen in Berührung kommen – bei Taufe, Krankensalbung oder Weihe. „Die Berührung mit dem Öl ist ein Zeichen der Zärtlichkeit und der Behutsamkeit Gottes. Er will uns nahe sein, nicht nur geistig-abstrakt, sondern ganz konkret.“

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen