Kulturkreis Daun präsentierte Dido and Aeneas
Daun. Ein ausverkauftes Haus und ein Publikum, das mit einer „Standing Ovation“ seine Begeisterung kundtut, das kennzeichnet die Erfolgsbilanz der Aufführung der Barockoper „Dido and Aeneas“ durch den Kulturkreis Daun.
Roy Coppack hatte für die von ihm inszenierte und geleitete Aufführung ein schlüssiges, überzeugendes Konzept: die auf Englisch gesungene Oper wurde teilweise konzertant, aber auch in einigen Bereichen szenisch dargestellt; ein Sprecher, Will Seggewiss, erläuterte die komplexe Handlung. Eine besondere Rolle in diesem Konzept spielten die Tänze: die wunderschönen Choreographien von Nadja Walger und deren eindrucksvolle Umsetzung durch die Tänzerinnen der „Ballettschule im Hof“ waren in die Handlung integriert. Die Tänzerinnen spiegelten als Hofdamen, Hexen oder Cupidos die unterschiedlichen Stimmungen in besonderer Weise wider.
Die Solisten der Aufführung waren Regina Schuh-Hoffmann in der Hauptrolle der Dido mit einfühlsamem, klarem Mezzosopran, Claudia Scheiner-Cremonesi in den Rollen der Belinda und der Zauberin mit kraftvollem, sich den unterschiedlichen Rollen perfekt anpassendem, ausdrucksstarkem Sopran und überzeugender Darstellungsweise, Daniel Hoang , dessen schöner, nahezu lyrisch klingender Bariton Aeneas vor allem als romantischen Liebhaber interpretierte, Eva Wenz mit frischem, jugendlichem Sopran in den Rollen der 1. Hexe und des Geists, Nina Simon als 2. Hexe und zweite Frau und Peter Gärtner in der Rolle des Matrosen.
Dem Madrigalchor Daun unter der Leitung von Roy Coppack gelang es, die völlig unterschiedlichen Rollen des Chores glaubhaft zu verkörpern: eine freudige und eine trauernde Hofgesellschaft, eine boshafte Gruppe von Hexen, betrunkene Matrosen, all dies wurde mit großer Begeisterung, Einfühlungsvermögen und Musikalität dargestellt. Das Orchester mit Mitgliedern des Akademischen Orchesters Bonn und der Kreismusikschule Vulkaneifel meisterte seinen Part mit großer Sensibilität und Perfektion.
Eine letzte Besonderheit der Aufführung soll noch herausgestellt werden: es gehörte zum Konzept, dass fast alle Akteure aus der Region kommen, ein Konzept, das die Identifizierung mit dem Kulturleben der Region fördert und nicht nur die Akteure dieser Aufführung zu weiterem Engagement ermutigt.