FSV Salmrohr zieht Insolvenzantrag zurück

Salmrohr. Vor fast genau drei Monaten (am 01. April 2014) hat der FSV Salmrohr beim Amtsgericht Wittlich Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Eigenverwaltung gestellt. Das Gericht hatte daraufhin zunächst ein vorläufiges Insolvenzverfahren eingeleitet und Frau Rechtsanwältin Frosch zur vorläufigen Sachwalterin bestellt. Der Vorstand des Vereins sah sich seinerzeit zu diesem Schritt gezwungen, nachdem der vormalige Präsident und Hauptsponsor des Vereins Helmuth Meeth sich Ende letzten Jahres aus allen Ämtern zurückgezogen und auch die finanzielle Unterstützung des Vereins überraschend eingestellt hatte.

Parallel zu dem Konzept, den Verein im Rahmen eines Insolvenzverfahrens mit Hilfe eines Insolvenzplanes wirtschaftlich zu sanieren, wurden außergerichtliche Sanierungsbemühungen eingeleitet. Dies geschah insbesondere aus sportrechtlichen Gründen. Denn bei einer Eröffnung eines endgültigen Insolvenzverfahrens hätte dem Verein seitens des DFB und seiner Unterverbände eine komplette Spielzeit ohne Punktewertung und ein nachfolgender Abstieg in die Rheinlandliga gedroht. Diesbezügliche Sondierungsgespräche mit den Fußballverbänden hatten leider zu keinem Konsens geführt, so dass hier gerichtliche Auseinandersetzungen unvermeidlich geworden wären.

Durch einen außergerichtlichen Vergleich mit den beteiligen Gläubigern wurde es nun jedoch möglich, den Insolvenzantrag am 30.06.2014 beim Amtsgericht Wittlich zurückzunehmen. Das Insolvenzgericht hat daraufhin das Verfahren mit Beschluss vom 30.06.2014 beendet. Die Finanzierung dieser außergerichtlichen Vergleichslösung konnte durch Unterstützer aus dem Umfeld des Vereins sichergestellt werden.

Die Altverbindlichkeiten-Situation ist damit bereinigt und der FSV Salmrohr wirtschaftlich auf ein neues Fundament gestellt. „Es war kein einfacher Weg, den wir hier gemeinsam beschritten haben. Nicht zuletzt wegen der sportrechtlichen Folgen bin ich sehr froh, dass es am Ende gelungen ist, den Verein zu sanieren, ohne ein Insolvenzverfahren zu eröffnen“, sagt Thomas B. Schmidt, der insolvenzrechtliche Generalbevollmächtigte des Vereins aus der Kanzlei Prof. Dr. Dr. Thomas B. Schmidt Insolvenzverwalter Rechtsanwälte Partnerschaft mbB. „Erfreulich ist, dass wir in dieser Zeit der Krise nicht nur die Vergangenheit bereinigt haben, sondern auch die Zukunft des Vereins solide gestalten konnten“ ergänzt Christian Rauen, Vorsitzender des Vereins.

Der Etat für die kommende Saison ist über Verträge und Sponsorenzusagen sichergestellt und verlässlich geplant. Das Gehaltsgefüge des Kaders für die neue Saison wurde nochmals angepasst, sprich reduziert und damit auf ein gesundes Fundament gestellt. Dennoch wird Salmrohr mit einer schlagkräftigen und hochmotivierten Truppe in eine neue Saison gehen.

Beigetragen zu diesem Ergebnis hat neben den Vereinsverantwortlichen insbesondere auch der Ehrenpräsident des Vereins Peter Rauen. „Ohne das unermüdliche Engagement von Peter Rauen wären weder die nun gefundene Sanierungslösung noch die Sicherstellung der neuen Saison möglich gewesen“ hebt Prof. Dr. Schmidt noch einmal ausdrücklich hervor. Die vom Gericht bestellte vorläufige Sachwalterin, Rechtsanwältin Christine Frosch, hat in ihrer gutachterlichen Stellungnahme gegenüber dem Gericht die außergerichtlichen Vergleichsabschlüsse mit den beteiligten Gläubigern und die dies bezügliche Finanzierung sowie das finanzielle Fortführungskonzept des Verein positiv bestätigt.

„Die Zusammenarbeit mit den Vereinsverantwortlichen und dem Büro von Prof. Schmidt hat hervorragend funktioniert“ lobt Christine Frosch das Sanierungsteam und ergänzt: „Ein besonderes Kompliment gehört aber auch der ersten Mannschaft, also den Spielern und dem Trainerstab, die trotz der Insolvenz und der damit verbundenen Probleme mit einem Rumpfkader sportlich eine hervorragende Saison zu Ende gespielt haben. Fast wäre sogar noch der Aufstieg in die Regionalliga gelungen.“

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