Weniger Katholiken im Bistum Trier

Kirchliche Statistik 2013 veröffentlicht – vermehrte Kirchenaustritte

Trier/Koblenz/Saarbrücken. Im Gebiet des Bistums Trier leben rund 2,4 Millionen Menschen – und über 1,4 Millionen (58,9 Prozent) gehören der katholischen Kirche an. Das zeigt die Kirchenstatistik für das Jahr 2013, die die Deutsche Bischofskonferenz am 18. Juli veröffentlicht hat. Im Vergleich zum Vorjahr (59,4 Prozent) ist die Zahl nur leicht gesunken. Die Zahl der Kirchenaustritte im Bistum Trier hat sich allerdings auf 8.566 erhöht. Damit sind rund 3.200 Menschen mehr als noch 2012 (5.394 Austritte) aus der katholischen Kirche ausgetreten.

„Beim Versuch, die Ursachen zu verstehen, kommen die Konflikte um Bischof Tebartz-van Elst und das Bauprogramm auf dem Limburger Domberg in den Blick“, erklärt Generalvikar Dr. Georg Bätzing. In den Gebieten im Westerwald, am Rhein und an der Nahe in direkter Nachbarschaft zum Bistum Limburg seien die Austrittszahlen „extrem hoch“. Dass so viele Menschen im vergangen Jahr aus der Kirche ausgetreten seien, „das tut richtig weh“, erklärt Bätzing. „Sie sagen uns damit: Die Arbeit, die ihr tut, ist uns kein Geld mehr wert.“ Insgesamt seien es vor allem Menschen um die 50 herum, die aus der Kirche austreten würden sowie Menschen am Beginn ihrer beruflichen Karriere.

424 Menschen sind der katholischen Kirche neu oder wieder beigetreten (2012: 422). Die Zahl der Taufen ist mit 9.134 weiter gesunken (2012: 9.375), ebenso die Zahl der Erstkommunionen mit 10.862 (2012: 11.119). Angesichts der zurückgehenden Geburtenrate ist die Zahl der Taufen in den letzten Jahren jedoch relativ konstant geblieben. Setzt man die Zahl der Erstkommunionen langfristig in Bezug zu den Taufzahlen, zeigt sich, dass die überwiegende Zahl der getauften Kinder im Bistum Trier später auch zur Erstkommunion geführt wird. 8.165 meist junge Menschen wurden gefirmt (2012: 10.535); diese Zahl schwankt von Jahr zu Jahr stärker, da im Bistum Trier nicht flächendeckend und jährlich Firmungen durchgeführt werden. Die Zahl der kirchlichen Trauungen (2.446) ist ebenfalls gesunken (2012: 2.623), die Zahl der Bestattungen ist mit 17.772 etwas gestiegen (2012:17.374).

„Wir liegen im Bistum Trier etwas unter dem Durchschnitt der deutschen Diözesen; aber der Vergleich tröstet wenig“, sagt Bätzing. „Wir müssen mehr darüber reden, was wir als Kirche mit unserem Geld tun“, führt Bätzing weiter aus. Der Geschäftsbericht, den das Bistum Trier Anfang des Jahres zum ersten Mal veröffentlicht hat, gebe schon „gut Auskunft“ darüber. Er könne Menschen in der Auffassung bestärken, dass ihre Kirchensteuer sinnvoll eingesetzt werde: in Erziehung, in die Kitas, in die konkrete Seelsorge vor Ort, in die Caritas, in Baumaßnahmen und „vor allem in gutes Personal“, erklärt Bätzing. „In Erzieherinnen, Lehrer und in Seelsorger, die den Menschen nahe sind.“

Eine Übersicht der Eckdaten des kirchlichen Lebens in den deutschen Bistümern gibt es bei der Deutschen Bischofskonferenz unter www.dbk.de. Das Bistum Trier, zu dem die ehemaligen Regierungsbezirke Trier und Koblenz in Rheinland-Pfalz und der überwiegende Teil des Saarlands gehören, umfasst eine Fläche von 12.870 Quadratkilometern. 903 Pfarreien sind in 173 pastoralen Einheiten und 32 Dekanaten zusammengefasst. Weitere Informationen unter www.bistum-trier.de.

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