Wirtschaft 2013 stabil – Aussichten für 2014 positiv

Wirtschaftsdaten
Bild: Wirtschaftsministerium RLP

Mainz. Die wirtschaftliche Entwicklung war im Jahr 2013 stabil. Preisbereinigt lag das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent über seinem Vorjahreswert. Die Wirtschaftsministerin von Rheinland-Pfalz Eveline Lemke und Jörg Berres, Präsident des Statistischen Landesamtes, stellten am 25.07.14 in Mainz die Statistische Analyse „Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz 2013“ vor. „Trotz der verhaltenen Entwicklung, die viel mit den Weltmärkten zu tun hat und für uns als Exportland natürlich ins Gewicht fällt, ist die Erwerbstätigkeit in Rheinland-Pfalz weiter gestiegen. Besonders erfreulich dabei, die positive Entwicklung bei sozialversicherungspflichtigen Jobs, die Menschen auch im Alter absichern“, betonte Wirtschaftsministerin Lemke. Die Zahl der Erwerbstätigen in Rheinland-Pfalz erreichte einen neuen Höchststand. Im Jahr 2013 hatten über 1,9 Millionen Menschen im Land einen Arbeitsplatz.

Wirtschaftsministerin Lemke betonte auch, dass die langfristige Wirtschaftsentwicklung in Rheinland-Pfalz erfreulich sei. „Wir haben den enormen Einbruch der internationalen Wirtschafts- und Finanzkrise deutlich wettgemacht. Das BIP lag 2013 um 4,5 Prozent über dem Wert von 2008. Seit 2005 hat sich die Wirtschaftsleistung in Rheinland-Pfalz sogar um 11,2 Prozent verbessert. Dies ist unter allen Bundesländern der fünfthöchste Wert.“ Die Preise sind trotz der andauernden expansiven Geldpolitik der Europäischen Zentralbank – weiterhin stabil. Die Teuerungsrate lag bei 1,4 Prozent (Deutschland: plus 1,5 Prozent) und blieb deutlich unter der Zielmarke der EZB für den Euroraum (plus 2 Prozent). Als Grund gelten die rückläufigen Heizöl- und Kraftstoffpreise.

„Die Zunahme des BIP in Rheinland-Pfalz fiel 2013 wesentlich schwächer aus als in den drei Jahren zuvor, weil die Wachstumsimpulse aus der Industrie fehlten“, erläuterte Jörg Berres. Auch die Dienstleistungsbereiche legten nur leicht zu. Durch ihr hohes Gewicht (64 Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung) konnten sie aber immerhin die schrumpfende Wirtschaftsleistung im Baugewerbe sowie in der Land- und Fortwirtschaft überkompensieren. „Das Verarbeitende Gewerbe erzielte 2013 nur einen geringen Wertschöpfungszuwachs, weil sich das Auslandsgeschäft sehr schwach entwickelte und das Inlandsgeschäft sogar rückläufig war“, so Jörg Berres. Die Auslandsumsätze der Industrie verbesserten sich nur noch um 0,4 Prozent und damit wesentlich schwächer als 2012 (plus 3,8 Prozent).

Eine Ursache hierfür liegt in der schwächeren Dynamik der Industrieproduktion in einigen für den rheinland-pfälzischen Export wichtigen Volkswirtschaften (z.B. in den USA). In der EU und im Euroraum war die Industrieproduktion sogar rückläufig (EU: minus 0,5 Prozent; Euroraum: minus 0,7 Prozent). Im Baugewerbe schrumpfte die Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent (Deutschland: minus 0,4 Prozent). Das lag vor allem am Ausbaugewerbe (Umsatz 2013: minus 7,5 Prozent; Deutschland: plus 4,1 Prozent). Das Bauhauptgewerbe verbuchte dagegen einen kräftigen Erlöszuwachs (plus 3,5 Prozent; Deutschland: plus 2,7 Prozent). Dafür sorgten vor allem gewerbliche Auftraggeber. Aber auch die Teilbereiche mit öffentlichen Auftraggebern (öffentlicher Hoch- und Tiefbau sowie Straßenbau) leisteten 2013 wieder Beiträge zur positiven Entwicklung. In diesen Bereichen normalisierte sich die Entwicklung nach den kräftigen Einbußen, die sich 2012 infolge des Auslaufens des zweiten Konjunkturpakets und der anschließenden Investitionszurückhaltung der öffentlichen Hand ergeben hatten.

Ausblick 2014
„Für dieses Jahr ist die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz gut gestartet. „Unsere Unternehmen sind optimistisch“, so die Ministerin. So bewerteten nach der aktuellen Umfrage der IHK-Arbeitsgemeinschaft vom Frühsommer 2014 mehr als 90 Prozent der Unternehmen ihre aktuelle Geschäftslage als befriedigend oder gut. Der IHK-Konjunkturklimaindikator liegt bei 126 Punkten, das ist der höchste Wert seit Herbst 2011. „Ich bin aber nicht nur deshalb zuversichtlich für die Konjunkturentwicklung in Rheinland-Pfalz, weil die Unternehmen in ihrer Eigenbewertung so positiv gestimmt sind, sondern auch weil die Zahlen aus der amtlichen Statistik zeigen: Die guten Unternehmenserwartungen haben in der Realität tatsächlich zu einem Mehr an Umsätzen, Aufträgen und Beschäftigung geführt.“

Von Januar bis Mai sei die Produktion im Verarbeitenden Gewerbe preis-, kalender- und saisonbereinigt gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 1,3 Prozent gestiegen. Auch in den Dienstleistungsbereichen waren die Entwicklungen in den ersten Monaten 2014 überwiegend positiv. Besonders kräftige Erlöszuwächse gab es in den Bereichen Information und Kommunikation, Kfz-Handel sowie Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen. Die Veröffentlichung „Die Wirtschaft in Rheinland-Pfalz 2013“ kann unter http://www.statistik.rlp.de/veroeffentlichungen/statistische-analysen/die-wirtschaft-in-rheinland-pfalz/ heruntergeladen werden oder beim Statistischen Landesamt per E-Mail vertrieb@statistik.rlp.de bestellt werden.

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