ADAC GT Masters Lauf 11 und 12 mit zwei Überraschungssiegern

Zakspeed verpasst Sensationssieg bei einer nicht eindeutig gegebenen Zielflagge

Nürburgring. Am vergangenen Wochenende gastierte die ADAC GT Masters mit ihren GT3 Boliden auf dem Nürburgring. Gleich zwei Überraschungssieger sollten die beiden jeweils einstündigen Meisterschaftsläufe hervorbringen. Am Freitag sicherten sich unter sehr schwierigen Wetterbedingen für das Rennen am Samstag Alon Day und Luca Ludwig auf dem Mercedes SLS AMG GT3 vom Niederzissener Rennstall Zakspeed. Schon am Slovakiaring konnte die Truppe rund um Peter Zakowski wichtige Meisterschaftspunkte einsammeln. Für den zweiten Meisterschaftslauf am Sonntag qualifizierte sich Nicki Thiim neben Fabian Hamprecht für den ersten Startplatz.

Beim Start zum ersten Rennen am Samstag verlor der Pole-Setter Day auf dem Mercedes durch einen Verbremser in der ersten Kurve seine Position an die Corvette vom RWT Racing Team mit den Fahrern David Jahn und Sven Barth. Wiederum eine Kurve weiter kollidierte die Callaway Competition Corvette (Daniel Keilwitz & Andreas Wirth) mit dem Farnbach Porsche (Sebastian Asch und Philipp Frommenwiler) und den ROWE Mercedes SLS (Nico Bastian und der ehemalige Formel 1 Pilot Jaime Alguersuari) woraufhin das Safety Car zum Einsatz kam. Alle Unfallbeteiligten schieden aus. Beim Restart behielt die RWT-Corvette die Nase vorn und konnte den stark pushenden Zakspeed Mercedes hinter sich halten und sogar einen guten Vorsprung herausfahren der auch beim Pflichtboxenstop bis zum eigentlichen Rennende verteidigt werden konnte.

Ein Rennen dauert 60 Minuten – Das war aber beim Schwenken der Zielflagge dann doch nicht so eindeutig. Als die RWT-Corvette die Ziellinie überquerte, wurde die Flagge nämlich nicht ersichtlich geschwenkt. Augenscheinlich auch über das Livebild war das Rennen beendet, doch die offizielle Zeitnahme verzeichnete bei der Zieldurchfahrt der Corvette eine gesamt gefahrene Zeit von 59:59,916. Der Schlussfahrer Sven Barth auf der RWT-Corvette, war sich sicher die 60 Minuten absolviert zu haben, verzögerte den Rennspeed und ging in die Auslaufrunde. Doch Luca Ludwig, Schlussfahrer auf dem Zakspeed-Mercedes war sich sicher, dass das Rennen noch nicht beendet war und versuchte mit voller Renngeschwindigkeit an Bart vorbei zu kommen. Bart realisierte die Situation, dass die Distanz eventuell doch noch nicht ausgefahren war und konterte. Ein Positionskampf entbrannt und Ludwig konnte vorbeiziehen, auch bei den Umständen, dass bei Bart zu allem Überdruss das Getriebe streikte. Nach und nach zogen die Kontrahenten vorbei. Doch der Rennsieg wurde an die überglückliche RWT-Corvette-Mannschaft vergeben, die ihr Glück nicht fassen konnten – Die Sportregularien besagen, dass das Ergebnis bei vergessen der Flagge nach Ablauf der gesetzten Zeit zählt. Zweiter wurde Luca Ludwig mit Alon Day vor Renauer und Norbert Siedler auf dem Porsche 911 GT3.

Am Sonntag bestimmte der Regen den zweiten Meisterschaftslauf. Schon in der Startaufstellung regnete es und stellte die Teams vor eine Herausforderung. Während die Pole Setter Nicki Thiim und Fabian Hamprecht sich für Regenreifen entschieden, setzten die Hinterbänkler von Startposition 17 startende Callaway Corvette (Daniel Keilwitz & Andreas Wirth) auf Slicks. Eine goldrichtige Entscheidung – denn der Regen hielt nicht lange an und die Strecke trocknete gut ab. Beim Start mit den noch feuchten Bedingungen konnte Thiim die Nase vorn behalten wurde aber noch in der ersten Runde durch einen technischen Defekt aus dem Rennen geworfen. Meisterschaftsaspirant René Rast ebenfalls auf einem Audi R8 LMS Ultra unterwegs, übernahm die Führung gefolgt von Maximilian Götz im Mercedes.

Nach dem Pflichtboxenstop mit Fahrerwechsel spülte sich die Callaway Corvette sukzessive bis zur Gesamtführung nach vorne und konnte sich einen knappen Vorsprung einfahren. Leicht einsetzender Regen kurz vor Rennende machte das Rennen noch einmal richtig spannend. Aufgrund der wieder nassen Streckenbedingungen verunfallte der einzige McLaren 12c im Starterfeld wobei die Streckenbegrenzung in Mitleidenschaft gezogen wurde. Während der Reparaturphase fing das Safety-Car das Feld wieder ein. Nach dem Restart konnte Wirth seine Führung vor René Rast und Kelvin van der Linde und dem drittplatzierten Maximilian Götz und Renger van der Zande bis ins Ziel verteidigen.

Das nächste Rennen findet vom 19. bis zum 21. September 2014 auf dem Sachsenring statt.

Text und Bild: Florian Hanf

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