Schweitzer: Telemedizin sichert hochwertige Behandlung im Land

Rheinland-Pfalz. Am letzten Tag seiner diesjährigen Sommerreise besuchte Gesundheits- und Arbeitsminister Alexander Schweitzer die Schlaganfalleinheit der Diakonissen Mannheim-Speyer, den Lehrstuhl für Integrierte Sensorsysteme der TU-Kaiserslautern sowie das Telemedizin-Zentrum am Westpfalz-Klinikum in Kaiserslautern.

In der Schlaganfalleinheit des Diakonissen-Stiftungs-Krankenhauses in Speyer informierte sich Minister Schweitzer über die in der Stroke Unit eingesetzte Telemedizin. „Bei der Diagnose und Behandlung von Schlaganfallpatientinnen und -patienten kommt es darauf an, keine Zeit zu verlieren“, betonte Schweitzer. Anhand eines Fallbeispiels konnte sich der Minister vom schnellen und abgestimmten Untersuchungsablauf in Echtzeit überzeugen. Demonstriert wurde eine Untersuchung von der Einlieferung in die Notaufnahme, über die neurologische Erstuntersuchung und Computertomographie bis hin zur teleneurologischen Untersuchung, bei der Fachärzte des Städtischen Klinikums Karlsruhe per Videoschalte in die Diagnose und Behandlung eingebunden werden. „Die Telemedizin schafft hier die Voraussetzungen dafür, dass Schlaganfallpatientinnen und -patienten 24 Stunden rund um die Uhr von Neurologen untersucht und behandelt werden können“, so Schweitzer.

Im Mittelpunkt des anschließenden Besuches der TU Kaiserlautern stand der Austausch zu aktuellen Forschungsprojekten und ihren praktischen Anwendungen. Ein Beispiel ist das Projekt „Lab-on-spoon“. Dieser „elektronische Löffel“ könnte beispielsweise im Bereich der Lebensmittelsicherheit und bei der Assistenz von Menschen mit eingeschränkten sensorischen Fähigkeiten zum Einsatz kommen. Minister Schweitzer informierte sich auch über das Projekt „DeCaDrive“, ein Sensorsystem, das im Cockpit untergebracht werden kann und die Übermüdung von Fahrzeugführern oder Piloten erkennt. „Diese Projekte machen deutlich, welchen hohen praktischen Wert die Forschung für die Entwicklung neuer Angebote im Bereich der Gesundheitserhaltung und Gesundheitsförderung hat“, teilte der Gesundheits- und Arbeitsminister mit.

Den Abschluss der Sommerreise des Arbeits- und Gesundheitsministers bildete das Westpfalz-Klinikum, ein langjähriger und guter Partner des Gesundheitsministeriums, insbesondere bei der Umsetzung von Telemedizinprojekten. „Das Telemedizinzentrum im Westpfalz-Klinikum verbessert die Versorgung von Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz in der Westpfalz erheblich“, sagte Schweitzer. Er tauschte sich mit den Experten vor Ort unter anderem über das Projekt „E.He.R.“ aus, das im Rahmen des Zukunftsprogramms „Gesundheit und Pflege – 2020“ durch das Ministerium gefördert wird. Ziel des Projekts ist es, in Rheinland-Pfalz eine flächendeckende telemedizinische Versorgung für Patientinnen und Patienten mit Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen zu etablieren. Dabei werden die Vitaldaten der Patientinnen und Patienten durch die Datenübertragung beispielsweise von Blutdruckmessgeräten oder Schrittmachern überwacht und durch Rückfragen kontrolliert, sobald die übertragenen Parameter von vorab festgelegten Grenzwerten abweichen.

Minister Schweitzer besuchte auf seiner diesjährigen Sommerreise verschiedene rheinland-pfälzische Unternehmen, Kliniken und Wissenschaftspartner. Im Mittelpunkt standen dabei die Gesundheitswirtschaft und der Austausch zum Zukunftsprogramm „Gesundheit und Pflege – 2020“. „Angesichts des demografischen Wandels gewinnt die Förderung von innovativen Konzepten, Medizintechnik und Telemedizin zunehmend an Bedeutung, um eine flächendeckende medizinische und pflegerische Versorgung in allen Regionen des Landes auch in Zukunft gewährleisten zu können“, so Schweitzer zur Intention seiner Reise. Impressionen gibt es unter www.msagd.rlp.de.

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