12 Interessenten für den Flughafen Hahn?

Mainz. Mag sein, dass sich 12 ernstzunehmende Interessenten für den Flughafen Hahn gemeldet haben. Wahrscheinlich dürfte auch viel heiße Luft im Spiel sein. Das offizielle  Fristende für konkrete Übernahmeangebote ist auf Freitag – 28. Oktober – 16.00 Uhr terminiert. Das heißt aber noch lange nicht, dass das Bieterverfahren damit abgeschlossen ist. Aus dem rheinland-pfälzische Innenministerium hieß es am vergangenen Montag, 24.10.2016, dass man erst einmal untersuchen muss,  ob die ernsthaften Interessenten/Bieter auch ihre Sicherheitsleistung in Höhe von 250.000,- Euro eingezahlt haben.hahn_airport_43_16

Ein Vorgang, der normalerweise innerhalb weniger Minuten gecheckt ist, allerdings von Lewetz’s (SPD) Mannschaft mit „einigen Tagen“ in Anspruch genommen wird.  Neben den formellen Dingen, wollen  Innenstaatssekretär Randolf Stich (SPD), KPMG und die neu hinzu genommenen Beraterfirma  Warth & Klein Grant Thornton die neuen Angebote genau prüfen. Man möchte die Angebote im Innenministerium auch nach attraktiven Gesichtspunkten prüfen. Schließlich war man beim ersten Verkaufsversuch auf dilettantische Art und Weiser gescheitert.

Leere Versprechungen

Medienberichten zufolge soll die ADC GmbH mit dem chinesischen Partner HNA wieder unter den Interessenten sein. Die Trierer Immobilienfirma Triwo AG und der chinesischen Investor Jonathan Pang soll auch unter den Bietern sein. Besonders Herr Pang ist kein Unbekannter. In Schwerin-Parchim kennt man ihn seit 2007. Dort hat er den Politikern vor vielen Jahren erzählt, ein neues Handelszentrum für Europa mit bis zu 7000 Händlern, ein luxuriöses Flughafenhotel ähnlich wie in Dubai, ein großes Messezentrum, mehrere Restaurants und ein riesiges Shoppingcenter, das „Duty-free-Artikel aus der ganzen Welt anbietet und ein Spielkasino, zu bauen. Passagierflieger aus Afrika, China, den arabischen Emiraten Dubai und Russland sollen dort landen und starten. Mit chinesischen Milliardären wollte Pang Millionen Arbeitsplätze schaffen. Dem neuen Berliner Flughafen wollte Pang Konkurrenz machen. Hätte er eigentlich machen können. Fast 10 Jahre Zeit hatte er schon.     

Nichts ist wahr geworden

Pang wollte vor rund 10 Jahren für 30 Mio. Euro den ehemaligen Militärflughafen kaufen. Der Landkreis hatte ihm damals gleich 13 Mio.  Euro im guten Glauben erlassen, damit Pang seine Millioneninvestitionen am Flughafen wahr macht. Passiert ist bisher fast nichts.  Die Restkaufsumme musste ihm über Jahre hin gestundet werden. Das einzige, was bisher am Airport Schwerin-Parschim passiert: Dort üben ab und zu ein paar Fluggesellschaften das Starten und Landen. Pang zahlt seit 2008 die monatliche Pacht Trotzdem wird dieser Herr Pang als einer der drei ernstzunehmenden Bieter gehandelt!

Neues 34 Mio. Darlehen

Es ist kein Geheimnis, dass der Flughafen Hahn tief in den roten Zahlen steckt und die einzige Airline in letzter Zeit immer mehr Passagierflugzeuge dort abzieht. Die SPD-geführte Landesregierung unter Kurt Beck und Malu Dreyer hat bisher mehr als 300 Mio. Euro Steuergelder am Hahn investiert. Das jährliche Defizit liegt seit vielen Jahren unverändert im zweistelligen Millionenbereich, meistens um die 20 Millionen Euro. Für den Fall, dass die Landesregierung ähnlich wie beim Nürburgring, in den nächsten Tagen Insolvenz anmelden müsste, würde die Landesregierung zur Sicherung des laufenden  Flugbetriebes ein Landesdarlehen in Höhe von 34 Millionen Euro (Steuergelder) bereitstellen.

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