50 Jahre Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer

Bernkastel-Kues. Die Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer feierte am Wochenende ihr 50-jähriges Bestehen. Rund 200 Weinbrüder und -schwestern reisten zum Festakt nach Bernkastel-Kues an. Brauneberger Juffer, Wehlener Sonnenuhr, Ürziger Würzgarten – schon vom Namensklang dieser Weinlagen bekommen Rieslingliebhaber feuchte Augen und feuchte Gaumen. Auf dem Ausflugsschiff „Europa“ ging es von Bernkastel-Kues mit einem Abstecher über Mülheim nach Traben-Trarbach vorbei an den erwähnten und etlichen weiteren berühmten Weinbergen. Während der gut zweieinhalbstündigen Schifffahrt wurden insgesamt siebzehn Weine verkostet, immer passend angesichts des Ursprungsortes der Trauben. Eine originelle Idee und ein passender Auftakt, Moselfans auf der Mosel mit einem Schlückchen Mosel im Glas zu verwöhnen.

Das ist Genuss für alle Sinne. Souverän kommentierte Kellermeister Otto Schnitzius die Probe und wusste zudem allerlei Anekdoten und Geschichtliches rund um Weine, Weinlagen und Winzerbetriebe zu berichten. Moselweinkönigin Lisa Schmitt überbrachte herzlichste Glückwünsche auch im Namen ihrer Prinzessin Sarah Schmitt. „Es ist ganz selten, dass man zu zweit einen Termin hat“, schildert sie die Wertigkeit dieses Jubiläums. Zudem sei es etwas ganz Besonderes, auf der Mosel vorbei an den Steillagen zu fahren und die dazu passenden Weine aus diesen Weinbergen trinken zu dürfen. „Das ist einfach grandios!“. Bruderschaftsmeister Helmut Orth hatte zuvor in seiner Begrüßung die Tradition der Weinbruderschaft und ihre Mission, nämlich die Förderung der Weinkultur und der Moselkulturlandschaft fein skizziert und dabei auch den visionären Gründern der Weinbruderschaft vor fünfzig Jahren, am 11. August 1967, gedacht. Aktuell hat die Weinbruderschaft Mosel-Saar-Ruwer 555 Weingeschwister.

Wolfgang Narjes von der Gesellschaft deutschsprachiger Weinbruderschaften, Staatssekretärin Heike Raab, Bruderschaftsmeister Helmut Orth, Kellermeister Otto Schnitzius, Zeremonienmeister Gerhard Müller, Kellermeister Thomas Losen, Bruderschaftskanzler Hansa Polch, Weinbruder Janssen

Den Faden griff Staatssekretärin Heike Raab gerne auf und würdigte das Engagement der Weinbruderschaft. Dabei hob sie die Aufnahme in der UNESCO-Liste der Weltkulturerbestätten besonders hervor. „Ohne ihr persönliches Engagement, Herr Orth“, führte Raab aus, „wären wir in unseren Bestrebungen noch lange nicht so weit“. Natürlich übermittelte die Staatssekretärin auch herzliche Geburtstagsgrüße von Ministerpräsidentin Malu Dreyer, sowie der gesamten Landesregierung.
Nach der Mosel-Wein-Schifffahrt bei herrlichem Sonnenwetter wurden die Weinbrüder und –schwestern im Hotel Moselschlösschen in Traben-Trarbach vom Team willkommen geheißen. Auf der schönen Hof- und Parkanlage des Jugendstilensembles warteten alsdann zum Walking-Dinner verschiedene Stationen darauf, von der Gesellschaft entdeckt zu werden.

Moselweinkönigin Lisa Schmitt, Bruderschaftsmeister Helmut Orth, Moselweinprinzessin Sarah Schmitt

Vor den Augen der Gäste wurde das Dinner wie Zanderfilet auf Gemüsebett oder Rinderhüfte mit Garnelenspieß vom Grill von den Köchen zubereitet und angerichtet. Das Küchenteam ließ sich dabei angesichts der erwartungsvollen Gästeschar nicht aus der Ruhe bringen und zelebrierte live Kochkunst auf hohem Niveau.

Selbstverständlich, dass es an den Stationen zu den Gängen jeweils mehrere korrespondierende Weine gab. Ebenso selbstverständlich, dass die Bruderschaft-Kellermeister einige rare, alte Weinschätze aus dem Bruderschaftskeller mitgebracht hatten; diese wurden an der Weinraritätenstation im Anschluss an das Menü verkostet und diskutiert.

Angesichts eines solch gelungenen Festtages erhielt das Präsidium nur Lob für die perfekte Programmgestaltung und Organisation. Weinlandschaft, Weine, Walking Dinner: Alles stimmte. Auch das Wetter. Daher waren sich alle Weinbrüder und Weinschwestern einig: Der liebe Gott muss ein Mosel- und ein Moselweinliebhaber sein.

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