Ehrung für Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten als Lebensretter

Das Foto zeigt Polizeipräsident Rudolf Berg (4.v. rechts) mit den geehrten Polizeibeamtinnen und Polizeibeamten sowie ihre Dienststellenleiter und Vertreter des Personalrates. Foto: Polizei Trier

Trier. Polizeipräsident Rudolf Berg hat am Mittwoch, 13. Dezember, Polizeibeamtinnen und Polizeibeamte geehrt, die Menschen gerettet und sich dabei zum Teil selbst in große Gefahr gebracht hatten.

„Es ist mir als Polizeipräsident wichtig, ihre Leistungen in herausgehobener Weise anzuerkennen und nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, als wäre das alles selbstverständlich,“ begrüßte Polizeipräsident Berg 13 seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die sich zur Feierstunde im Polizeipräsidium eingefunden hatten. Sie hatten in diesem und Ende vergangenen Jahres in sehr schwierigen Situationen Menschen vor dem Tod oder einem schweren Unglück gerettet und sich dabei zum Teil auch selbst in eine sehr gefährliche Situation gebracht.

Berg betonte, dass die Polizeiarbeit oftmals sehr belastend, gefahrengeneigt und mit einem hohen Risiko verbunden sei. Das Lösen von Konfliktsituationen sei Teil des polizeilichen Alltags.

Die Geehrten hätten ihre Pflicht nicht nur mit voller Hingabe erfüllt, sondern in einem Übermaß. Sie hätten in den jeweiligen Situationen schnell, professionell und klug gehandelt und dabei zum Teil bewusst Risiken für die eigene Sicherheit in Kauf genommen.

Folgende Beamtinnen und Beamten wurden ausgezeichnet:

Polizeikommissar Sebastian Dahm und Polizeikommissar Peter Schömann von der Polizeiinspektion Trier: am 17. Dezember 2016 waren sie in einem Einsatz bei einem Kellerbrand in Trier-Kernscheid. In dem Gebäude befanden sich mehrere Personen, die im oberen Stockwerk eingeschlossen waren. Eine Flucht durch das Treppenhaus war aufgrund der starken Rauchentwicklung nicht mehr möglich. Die Personen hatten sich auf den Balkon geflüchtet. Mit Hilfe zweier Leitern, die Sie auf einem Nachbargrundstück fanden, konnten Sie zwei Personen von einem Balkon retten. Eine dritte Person wurde von der Feuerwehr gerettet.

Polizeioberkommissarin Saskia Quiring und Polizeioberkommissar Edgar Schneider von der Polizeiinspektion Trier, die ebenfalls an dem Einsatz beteiligt waren, konnten aus Termingründen nicht an der Feierstunde teilnehmen.

Polizeikommissar Marco Rodermund und Polizeikommissar Adrian Mosur von der Polizeiinspektion Zell: am 26. März 2017 waren sie bei einem Einsatz in Pünderich. In einem Wohnhaus hatte eine Frau versucht, sich das Leben zu nehmen. Gemeinsam gelang es Ihnen und Ihren Kollegen in das Haus einzudringen und die 48-jährige Frau zu retten. Sie übergaben sie anschließend dem Rettungsdienst.

Polizeikommissaranwärterin Nicole Simons von der Hochschule der Polizei, die zur Einsatzzeit ein Praktikum bei der Polizeiinspektion Zell absolvierte und ebenfalls an dem Einsatz beteiligt war, konnte aus Termingründen nicht an der Feierstunde teilnehmen.

Polizeioberkommissarin Nadja Fetzer und Polizeikommissar Patrick Bernard von der Polizeiinspektion Schweich: am 23. April 2017 waren sie bei einem Einsatz in Trier-Ehrang. Dort hatte ein 29-jähriger Mann versucht, vor seiner drohenden Festnahme zu fliehen und war dabei aus dem Badezimmerfenster geklettert. Bei ihrem Eintreffen konnte er sich nur noch an dem Fensterrahmen festhalten und drohte ca. 12 Meter tief abzustürzen. Sie treten die Badezimmertür ein und konnten den Mann zurück in die Wohnung ziehen. Er wurde anschließend von Ihnen in die JVA Trier eingeliefert.

Polizeihauptkommissar Gerhard Bonertz von der Polizeiinspektion Hermeskeil: am 9. Juli 2017 fuhr er zu einem Einsatz auf der Autobahn A1. Dort hatte eine 55-jährige Frau während der Autofahrt einen Herzinfarkt erlitten und war am Steuer ihres Fahrzeuges zusammen gebrochen. Bereits drei Minuten nach der Meldung des Beifahrers waren Sie vor Ort. Sie zogen die bereits blau angelaufene Frau aus dem Auto. Sie reanimierten Sie über mehr als 20 Minuten bis der Notarzt eintraf. Dabei wurden Sie von einer später zufällig vorbeikommenden Ärztin des DRK Saarlouis und einem weiteren Helfer unterstützt.

Polizeikommissar Rene Dietrich und Polizeikommissar Fabian Schimper von der Polizeiinspektion Idar-Oberstein und Polizeikommissaranwärterin Simone Veldenzer, Hochschule der Polizei, die im Rahmen ihrer Ausbildung ebenfalls bei der Polizeiinspektion Idar-Oberstein eingesetzt war:

am 13. Juli 2017 fuhren sie auf Streife durch die Hauptstraße in Idar-Oberstein. Von einer Passantin wurden Sie auf einen 77 Jahre alten Mann aufmerksam gemacht, der, zuvor von einem PKW-Anhänger gestürzt, leblos in einem Hinterhof lag. Sie organisierten unmittelbar notärztliche Hilfe und begannen, den kaum atmenden und bereits blau angelaufenen Verunglückten mittels Herzdruckmassage zu beleben, stabilisierten Sie den Mann, prüften laufend seine Vitalfunktionen und setzten die lebenserhaltende Herzdruckmassage fort. Dies führten Sie gemeinsam bis zum Eintreffen der Rettungskräfte durch.

Polizeikommissar Sven Konrad von der Polizeiinspektion Daun und Polizeikommissaranwärterin Sabine Barzen, Hochschule der Polizei, die im Rahmen ihrer Ausbildung ebenfalls bei der Polizeiinspektion Daun eingesetzt war: am 23. September 2017 waren sie bei einem Einsatz auf der L 28 bei Daun-Steinborn. Eine Frau hatte mitgeteilt, dass sie mit ihrem Mann im Auto unterwegs sei und er sich die Halsschlagader aufgeschnitten habe. Sie waren noch vor den Rettungskräften am Einsatzort und kümmerten sich um den stark blutenden Mann. Er konnte soweit stabilisiert werden, dass er gemeinsam mit seiner unter Schock stehenden Frau vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus transportiert werden konnte.

Kriminaloberkommissar Tobias Jacobs von der Kriminalinspektion Trier: am 16. November 2017 fuhr er in einem zivilen Dienstfahrzeug auf der A 1 unterwegs, als Sie an der Auffahrt Wittlich eine PKW-Stoßstange feststellten. Bei der Weiterfahrt Richtung Trier wurden Sie auf einen Audi aufmerksam, dessen Vorderrad beschädigt war und der in Schlangenlinie geführt wurde. Sie versuchten, den offensichtlich fahruntüchtigen Fahrzeugführer zum Anhalten zu bewegen, was zunächst misslang. Sie manövrierten Ihr Dienstfahrzeug so zwischen den Audi und die anderen Fahrzeugen, dass ein Sicherheitsabstand entstand. Als der Fahrzeugführer mit einer Leitplanke kollidierte und durch seine Fahrweise eine immer größere Gefahr entstand, setzten Sie sich mit ihrem Dienstfahrzeug vor den Audi, bremsten ihn ab, drängten ihn langsam gegen die Mittelleitplanke und brachten ihn zum Stehen.

Wie sich herausstellte, hatte der Fahrer einen medizinischen Notfall erlitten. Sie dirigierten einen zufällig im Stau stehenden Rettungswagen an die Anhaltestelle, wo sich der Rettungsdienst um den Mann kümmern konnte.

Polizeikommissaranwärter Nicolas Bohr von der Hochschule der Polizei, der zur Einsatzzeit ein Praktikum bei der Kriminalinspektion Trier absolvierte und ebenfalls an dem Einsatz beteiligt war, konnte aus Termingründen nicht an der Feierstunde teilnehmen.

 

 

 

 

 

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