Energiewende und Digitalisierung gehen Hand in Hand

  • Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz lädt zu hochkarätig besetzter Konferenz ins Westnetz-Regionalzentrum Rauschermühle
  • Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing und Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese nehmen neue Netzleitstelle offiziell in Betrieb
Nahmen die modernisierte Netzleitstelle Plaidt offiziell in Betrieb (v. l.): Dr. Thomas Griese, Umweltstaatssekretär des Landes Rheinland-Pfalz, Frank Alt, Leiter der Netzleitstelle, Dr. Volker Wissing, Wirtschaftsminister des Landes Rheinland-Pfalz, Klaus Bell, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Pellenz, Dr. Lothar Oelert, Leiter Hauptregion Rheinland-Pfalz der innogy SE, Dr. Alexander Saftig, Landrat des Kreises Mayen-Koblenz, und Heike Arend, Geschäftsführerin der ZIRP.

Saffig. Dass die Bereiche Energiewirtschaft und Digitalisierung immer enger zusammenwachsen, wurde einmal mehr bei einer hochkarätig besetzten Konferenz der Zukunftsinitiative Rheinland-Pfalz deutlich. Die ZIRP hatte Akteure aus Politik, Energiebranche und IT-Wirtschaft zu einer Diskussionsveranstaltung geladen und die Frage in den Raum gestellt: An welchem Punkt der Energiewende stehen wir und wie vernetzten wir Energie und Infrastruktur? Und auch: Welche Chancen bieten digitale Lösungen, um die Energiewende kosteneffizient voranzutreiben? Die Antworten vor rund 50 Teilnehmern im Westnetz-Regionalzentrum in Saffig kamen prompt und pointiert.

So hob der rheinland-pfälzische Wirtschaftsminister Dr. Volker Wissing, der auch Mitglied des ZIRP-Vorstands ist, die hohe Bedeutung einer engen Vernetzung von Energie und Digitalisierung hervor: „Energie und Digitalisierung bedingen sich immer stärker. Um die Chancen der Digitalisierung zu nutzen, müssen wir zunehmend über bestehende Systemgrenzen hinweg denken und vernetzt handeln. So wachsen auch heute noch weitgehend getrennt agierende Branchen zusammen und profitieren voneinander.  Mit der Digitalstrategie hat die Landesregierung einen wichtigen Schritt unternommen, um die Herausforderungen der Digitalisierung im Sinne der Bürger und der Unternehmen zu meistern.“

Den Kostenfaktor betonte Umweltstaatssekretär Dr. Thomas Griese: „Mit dezentraler und regenerativer Energieversorgung sorgen wir dafür, dass der Strom bezahlbar bleibt. Intelligente Netze und Digitalisierung schaffen dafür die Voraussetzung.“ Die Energiewende brauche digitale und vernetzte Systeme, flexibel einsetzbare erneuerbare Energie – wie zum Beispiel Biogas – sowie Energiespeicher. Mit Maßnahmen wie der Zukunftsinitiative Smart Grids bringe das Land solche Entwicklungen voran. Projekte wie Designetz sollen zeigen, wie ganze Regionen energieautark und bundesweit zur Blaupause werden. Im Projekt Designetz gehen 46 Partner aus Energie, Industrie, Kommunen und Forschung unter der Konsortialführerschaft von innogy der Frage nach, wie eine klimafreundliche, verlässliche und effiziente Energieversorgung bei einem wachsenden Anteilen von Wind- und Sonnenstrom erreicht werden kann.

„Ich freue mich, dass innogy und Westnetz eine Plattform für diese zukunftsweisende Konferenz bieten können. Die Digitalisierung der Energiewende bietet große Chancen und ist wesentlich für eine sichere und bezahlbare Stromversorgung“, sagte Dr. Lothar Oelert, Leiter Hauptregion Rheinland-Pfalz bei innogy.

Im Rahmen der ZIRP-Konferenz nutzten die Gäste gemeinsam mit Vertretern von innogy und Westnetz zudem die Gelegenheit, die modernisierte Netzleitstelle am Standort bei einer exklusiven Führung zu besichtigen. Gemeinsam mit Wirtschaftsminister Dr. Wissing und Umweltstaatssekretär Dr. Griese nahm die Gruppe die umgebaute Schaltzentrale symbolisch in Betrieb. Insgesamt hat Westnetz, der Verteilnetzbetreiber von innogy, in den vergangenen beiden Jahren dort einen einstelligen Millionenbetrag investiert.

„Mit der Modernisierung der Räumlichkeiten verbessert Westnetz nachhaltig die Qualität der Stromversorgung in der Region. Die Netzleitstelle in Plaidt ist die Schaltzentrale der Energiewende in der Region. Mit modernster Technik tragen wir den Anforderungen an das Stromnetz und der fortschreitenden Energiewende Rechnung, um den Strom aus erneuerbaren Energien in die regionalen Verteilnetze und das Hochspannungsnetze einzuspeisen“, erläuterte Thomas Hill, Leiter des Regionalzentrums Rauschermühle.

Westnetz hat die Leitstelle mit neuesten digitalen Systemen wie Netzberechnungs- und Prognoseprogrammen ausgestattet. Dies ermöglicht, die Herausforderungen der Energiewende zu beherrschen und die Störungsbehebung und die IT-Sicherheit der Leitstelle weiter zu verbessern. Zudem stehen neue ergonomische Arbeitsplätze und Pulte für die Mitarbeiter zur Verfügung. In der Netzleitstelle wird das Stromnetz der Westnetz in großen Teilen von Rheinland-Pfalz überwacht, geschaltet und entstört. 21 Mitarbeiter sichern die Stromversorgung 24 Stunden täglich, an sieben Tagen in der Woche.

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