Entspannter Arbeitsmarkt zur „Halbzeit“ des Jahres

  • 172 Menschen ohne Job
  • Arbeitslosenquote stabil bei 3,5 Prozent

Zur Jahreshälfte pendelt sich die Arbeitslosigkeit in der Region Trier auf einem stabil niedrigen Niveau ein: Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Mai 3,5 Prozent. 10.172 Frauen und Männer sind nach Angaben der Agentur für Arbeit Trier zum Monatsende auf Jobsuche – 36 mehr als im Mai aber 253 weniger als im Juni des Vorjahres.

„Herausragend ist, dass wir in der Region Trier mit einer Arbeitslosenquote von 3,5 Prozent den niedrigsten Juni-Wert seit 20 Jahren erreicht haben“, betont Heribert Wilhelmi, Leiter der Trierer Arbeitsagentur. „Der Arbeitsmarkt hat sich seit dem Ende der Wirtschafts- und Finanzkrise konstant positiv entwickelt. Zusätzlich werden durch den ungebrochen hohen Fachkräftebedarf die Jobchancen für gut ausgebildete Menschen weiter steigen“, erklärt der Arbeitsmarktexperte.

Lehrlinge übernehmen – Jugendarbeitslosigkeit vermeiden

Deshalb sei es für die regionale Wirtschaft besonders wichtig, Jugendliche auszubilden und nach der Lehre zu übernehmen. „Viele junge Menschen beenden in diesen Tagen und Wochen ihre Ausbildung. Sie strömen auf den regionalen Arbeitsmarkt und bilden eine wichtige Stütze zur Deckung des Fachkräftebedarfs“, so Wilhelmi. Aktuell zählen die Statistiker der Agentur für Arbeit 1.263 Jobsuchende zwischen 15 und 24 Jahren. Das sind 87 Personen mehr als im Mai und 163 mehr als im Juni 2016. Alleine in den letzten vier Wochen haben sich 85 frisch gebackene Ausbildungsabsolventen arbeitssuchend gemeldet, darunter junge Facharbeiter aus den Verkaufs- und Büroberufen, den Gesundheitsberufen und der Hauswirtschaft.

Hohe Fachkräftenachfrage trotz bevorstehender Sommerflaute

Wilhelmi prognostiziert für die kommenden Wochen eine weiterhin wachsende Zahl junger Arbeitsloser, sieht darin jedoch keine Gefahr für die insgesamt gute Arbeitsmarktentwicklung: „Wir steuern auf ein kleines Sommerloch zu. Ausbildungsabsolventen oder befristete Beschäftigte, deren Verträge jetzt auslaufen, bleiben häufig über die Sommerferien arbeitslos. Nach Ferienende stellen viele Unternehmen wieder verstärkt Personal ein. Die meisten neuen Gesellen finden dann ihren ersten Job als Fachkraft.“

Trotz der bevorstehenden Sommerflaute hat sich die Zahl der gemeldeten Stellenangebote im Juni zunächst noch einmal erhöht. 4.721 freie Jobangebote registriert die Agentur für Arbeit Trier – 13 mehr als im Mai. Besonders gut sind die Aussichten, einen neuen Arbeitsplatz zu finden, in der Zeitarbeit, wo die Fluktuation generell groß ist, mit 1.199 Ausschreibungen, dem verarbeitenden Gewerbe mit 575 unbesetzten Stellen, dem Gastgewerbe mit 503 Angeboten und im Handel mit 427 Jobofferten.

Die Arbeitsmarktzahlen im Überblick

Arbeitslosigkeit und Bewegungsdaten: Die Bewegungsdaten, die die Zugänge in Arbeitslosigkeit und die Abgänge aus Arbeitslosigkeit bewerten, geben wichtige Hinweise zur Dynamik am Arbeitsmarkt. Weniger Zugänge als Abgänge weisen auf eine sinkende Arbeitslosigkeit hin.

In den letzten vier Wochen mussten sich 2.777 Frauen und Männer neu oder erneut arbeitslos melden. Dem gegenüber stehen 2.714 Personen, die in dieser Zeit ihre Arbeitslosigkeit beenden konnten. 891 von ihnen haben eine neue sozialversicherungspflichtige Beschäftigung gefunden. Andere konnten mit einer Weiterbildung beginnen oder durch ein Förderprogramm von Arbeitsagentur und Jobcenter eine Arbeitsstelle angetreten. Wieder andere haben zum Beispiel aus gesundheitlichen Gründen die Jobsuche eingestellt.

In der Region Trier waren im Juni 10.172 Menschen arbeitslos gemeldet, 36 mehr als im Mai und 253 weniger als im Juni 2016. Die Arbeitslosenquote bleibt im Vergleich zum Vormonat stabil bei 3,5 Prozent, im Vergleich zum Vorjahresmonat hat sie sich um 0,2 Prozentpunkte verringert.

Stellenangebote

Dem gemeinsamen Arbeitgeber-Service der Agentur für Arbeit und der Jobcenter wurden im Juni 1.162 neue Arbeitsstellen gemeldet. Insgesamt können die Jobsuchenden in der Region Trier aus einem Pool von 4.721 freien Stellenangeboten schöpfen.

Personengruppen – jugendliche und ältere Arbeitslose, Frauen und Männer

Aktuell sind 5.568 Männer und 4.604 Frauen in der Region arbeitslos gemeldet, darunter 1.263 Jüngere bis einschließlich 24 Jahre, 3.500 Ältere der Generation 50Plus und 2.167 Ausländer.

Im Vorjahresvergleich stärker betroffen von Arbeitslosigkeit sind die bis 25-Jährigen und die Ausländer. Bei den arbeitslosen Ausländern zeichnet sich dieser Trend bereits seit einigen Monaten ab. Er ist auf die starke Flüchtlingszuwanderung im vergangenen Jahr zurückzuführen. Viele geflüchtete Menschen, die im Laufe der Zeit ihr Asylverfahren durchlaufen haben, melden sich nun arbeitslos und starten ihre Jobsuche.

Bei den jungen Erwachsenen handelt es sich um ein kurzfristiges Phänomen. Einige Lehrlinge werden nach dem Ausbildungsabschluss nicht direkt von ihrem Ausbildungsbetrieb übernommen. Auf dem Weg zum ersten Job als Fachkraft werden sie von der Arbeitsagentur begleitet.

Blick in die einzelnen Regionen

Landkreis Bernkastel-Wittlich

Die Arbeitslosigkeit im Landkreis Bernkastel-Wittlich ist leicht von 2.020 Jobsuchenden auf 2.038 Arbeitslose gestiegen. Die Arbeitslosenquote erhöht sich im Vergleich zum Mai und im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 3,3 Prozent.

Gründe für den moderaten Anstieg der Arbeitslosenzahlen sind – wie in der gesamten Region – die kurzfristig arbeitslos gemeldeten Ausbildungsabsolventen sowie der mittelfristig steigende Anteil arbeitsloser Ausländer. Unter den 1.096 arbeitslosen Männern und 942 arbeitslosen Frauen befinden sich 250 Jüngere unter 25 Jahren, 777 Ältere ab 50 Jahren und 398 Ausländer.

Kreis Vulkaneifel

Stabil zeigt sich Ende Juni der Arbeitsmarkt in der Vulkaneifel. Mit einer Quote von 4,1 Prozent hält er sich auf dem Mai-Niveau. Im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres ist sogar eine leichte Verbesserung um 0,1 Prozentpunkte eingetreten. 1.367 Bürger des Vulkaneifelkreises sind derzeit auf Jobsuche. Unter den 736 arbeitslosen Männern und 631 arbeitslosen Frauen befinden sich 169 Jüngere unter 25 Jahren, 485 über 50-Jährige und 272 Ausländer.

Eifelkreis Bitburg-Prüm

Die Arbeitslosenquote im Eifelkreis Bitburg-Prüm hält sich mit 2,8 Prozent stabil auf dem Niveau des Vormonats und Vorjahres. Mit 1.474 arbeitslosen Menschen sind neun weniger als im Mai aber sechs mehr als im Juni 2016 auf Jobsuche. Leicht gestiegen ist der Anteil der Arbeitslosen unter den bis 24-Jährigen und den Ausländern. Aktuell sind 785 Männer und 689 Frauen auf Jobsuche, unter ihnen 188 Jüngere unter 25 Jahren, 518 Ältere ab 50 Jahren und 347 Ausländer.

Stadt Trier

In der Stadt Trier sind die ersten Vorboten der bevorstehenden Sommerflaute am Arbeitsmarkt erkennbar. Die Zahl der Arbeitslosen hat sich von Mai auf Juni leicht um 65 Personen erhöht. Insgesamt sind 2.959 Triererinnen und  Trierer auf Jobsuche. Unter den 1.698 arbeitslosen Männern und 1.261 arbeitslosen Frauen befinden sich 367 Jüngere unter 25 Jahren, 867 Ältere ab 50 Jahren und 699 Ausländer. Die Arbeitslosenquote ist um 0,1 Prozentpunkte auf glatte 5 Prozent gestiegen. Sie liegt damit jedoch deutlich unter dem Vorjahreswert von 5,3 Prozent.

Landkreis Trier-Saarburg

Positiver Trend auf dem Arbeitsmarkt im Landkreis Trier-Saarburg: Die Arbeitslosenquote ist im Vergleich zum Mai (minus 0,1 Prozentpunkte) und im Vergleich zum Juni des vergangenen Jahres (minus 0,3 Prozentpunkte) gesunken. Mit 2,9 Prozent fällt sie sogar unter die 3-Prozent-Marke.

Von der günstigen Arbeitsmarktentwicklung profitieren sowohl Frauen als auch Männer, über 50-Jährige und Ausländer. Ende Juni haben mehr Frauen, Männer, Ältere und Ausländer einen Job als noch einen Monat zuvor. Einziger Ausreißer bilden die jüngeren Jobsuchenden unter 25 Jahren. Weil jedes Jahr im Frühsommer viele Lehrverträge enden, melden sich zahlreiche Ausbildungsabsolventen arbeitslos. Aktuell befinden sich 289 junge Erwachsene zwischen 15 und 24 Jahren im Landkreis Trier-Saarburg auf Jobsuche – 25 mehr als im Mai und 36 mehr als im Juni 2016.

 

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