Finanzämter / Auslagerung von Telefondiensten: Transparenz? Datenschutz? Faire Bezahlung? Für Dreyer-Regierung offenbar Fremdwörter

Der SWR berichtet heute am 17.10.2017, dass in den Telefonzentralen vieler Finanzämter in Rheinland-Pfalz seit Jahren Mitarbeiter von Fremdfirmen arbeiten – dies zu Niedriglöhnen und ohne Information der Anrufer. Dazu erklärt der haushalts- und finanzpolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Gerd Schreiner:

„Ausgerechnet die Landesregierung von Frau Dreyer, die sich so häufig als Vorbild in Sachen Transparenz und Datenschutz aufspielt, zeigt hier wieder einmal, dass sie an sich selbst weit weniger strenge Maßstäbe anlegt.

So werden die Bürger, die in den Telefonzentralen anrufen, offenbar nicht informiert, dass sie mit einen externen Dienstleister, nicht mit einem landeseigenen Mitarbeiter, der dem Steuergeheimnis unterliegt, sprechen. Das ist zum einen intransparent, zum anderen aber auch datenschutzrechtlich höchst problematisch. Denn selbst wenn nur zu Sachbearbeitern durchgestellt werden sollte, kann niemand ausschließen, dass die Anrufer nicht von sich aus sensible Steuerdaten preisgeben. Das Finanzministerium muss diesen fahrlässigen Umgang mit den schutzwürdigen Daten der Menschen im Land sofort unterbinden.

Auch die Forderung nach einer fairen Bezahlung erhebt die SPD-geführte Landesregierung immer wieder gern und öffentlichkeitswirksam gegenüber privaten Unternehmen. Dabei umgeht sie selbst mit der Auslagerung der Telefondienste sogar den Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst. Die Mitarbeiter der externen Firmen werden mit gerade einmal 9,18 Euro nur knapp über Mindestlohn bezahlt.

Wir erwarten, dass sich die Landesregierung umgehend zu den Vorwürfen erklärt und werden auch einen entsprechenden Antrag für den kommenden Haushalts- und Finanzausschuss einreichen.“

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