Land unterstützt Standort Andernach nach Kräften

Andernach/Mainz. Mit Sorge blickt die rheinland-pfälzische Landesregierung auf den geplanten Zusammenschluss der europäischen Stahlaktivitäten von Thyssenkrupp und Tata Steel. Bei der geplanten Fusion sollen bei beiden Konzernen je 2.000 Stellen wegfallen. Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Arbeitsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler halten es für unerlässlich, dass bei dem nun anstehenden Prozess über die Vertragsinhalte eng mit allen Sozialpartnern zusammengearbeitet wird. Ministerpräsidentin Malu Dreyer betonte erneut, wie bei ihrem Besuch der Betriebsversammlung bei Rasselstein vor drei Wochen, dass der Fokus der Landesregierung auf dem Erhalt des Standortes Andernach und der Arbeitsplätze am Standort liege und dass die Landesregierung dies nach Kräften unterstüze.

„Auch ich bin der Meinung des Vorstandsvorsitzenden der Thyssenkrupp AG, dass die Bereitschaft zur Veränderung die Zukunftsfähigkeit sichert. Dies geht jedoch nur, indem neben der Einhaltung der bestehenden Vereinbarungen an den jeweiligen Standorten vor allem auch Standort- und Investitionszusagen vertragsfest gemacht werden“, so die Ministerpräsidentin. Denn nur diese sicherten die Arbeitsplätze am Standort in Andernach. Der Standort zeichne sich durch hochkompetente und engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus, die sich stark mit ihren Unternehmen identifizierten, so die Arbeitsministerin.

Rasselstein ist der größte Arbeitgeber in Andernach und Umgebung und weltweit bekannt für Verpackungsstahl in höchster Qualität. Die Prognosen für die Weißblecherzeugung sind sehr gut, womit hier auch gute Voraussetzungen für eine weiterhin gute Beschäftigung vorliegen. Der Standort habe nur aufgrund der Beständigkeit im Bereich von Vertrieb, Finanzen und Organisation in Andernach diesen Erfolg. Würden die eigenständige GmbH und eigenständige Vorstände für die Bereiche Personal, Technik und Vertrieb in Andernach wegfallen, müsste auch überprüft werden, ob die Rahmenbedingungen für die EEG-Umlage-Befreiung vom Land Rheinland-Pfalz noch erfüllt wären, so die Ministerpräsidentin.

Die Befürchtung des Betriebsrates, dass durch den Zusammenschluss der Nummer Zwei und der Nummer Drei in Europa die Kartellbehörde verlangen würde, dass Mengen aus dem Markt genommen werden müssten, liege nahe. „Für uns hat die Zukunft des Standortes in Andernach und der Erhalt der Arbeitsplätze oberste Priorität. Der Betriebsrat kann auf die Unterstützung der Landesregierung bauen“, so Bätzing-Lichtenthäler.

 

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