Erste Gleise für „Mainzelbahn“

Erste Gleise für Mainzelbahn
Die ersten Gleise der sogenannten “Mainzelbahn” werden in Mainz verlegt; Bild: dpa

Mainz. Die sogenannte „Mainzelbahn“ in der Landeshauptstadt, die vom Hauptbahnhof auf den Lerchenberg führen soll, nimmt konkrete Gestalt an: Am 24.11.14 wurden auf dem Gelände der Johannes-Gutenberg-Universität die ersten echten Gleise auf der Strecke verlegt: Zwei Bagger hoben das erste, 15 Meter lange und fünf Tonnen schwere Schienenstück ins Gleisbett.

Infrastrukturminister Roger Lewentz beobachtete gemeinsam mit dem Mainzer Oberbürgermeister Michael Ebling und Verkehrsdezernentin Katrin Eder sowie der Geschäftsführung der Mainzer Verkehrsgesellschaft (MVG) und der Vorstand der Stadtwerke Mainz (SWM) die symbolträchtigen Montage des ersten Gleisstücks. Minister Lewentz hob dabei die Bedeutung das Projekts „Mainzelbahn“ für den Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) in der Landeshauptstadt hervor. Der Minister sagte: „Eine wachsende Stadt wie Mainz braucht ein mitwachsendes Verkehrssystem, damit die Ansprüche der Bürgerinnen und Bürger an ihre Mobilität auch künftig erfüllt werden können. Daran baut die MVG mit der Mainzelbahn. Das Land fördert den Bau mit mehr als neun Millionen Euro, was nach meiner Überzeugung eine sinnvolle Investition in die Zukunft der Landeshauptstadt und ihrer Menschen ist.“

Der Mainzer Oberbürgermeister und SWM-Aufsichtsratsvorsitzende Michael Ebling sprach ebenfalls von einem Stück Zukunftssicherung. „Es ist eine Frage von Weitsicht und Vernunft, das Straßenbahnnetz in Mainz auszubauen. Wir wollen den öffentlichen Personennahverkehr in Mainz stärken, weil die Mobilität der Menschen in Großstädten und Ballungsräumen auf lange Sicht stärker von öffentlichen Verkehrsmitteln und weniger vom Auto abhängen wird“, sagte der Oberbürgermeister.

Verkehrs- und Umweltdezernentin Katrin Eder ergänzte, dass die neue Straßenbahnstrecke die Stadt vom Autoverkehr entlasten werde. „Wir erreichen damit nicht nur eine Entzerrung des Verkehrs auf der Straße, sondern auch eine Reduzierung der Schadstoffemissionen. Unter ökologischen Aspekten spricht die deutlich bessere Energiebilanz eindeutig für den Ausbau der Straßenbahn“, sagte Eder.

SWM-Vorstand Detlev Höhne betonte, dass die Mainzelbahn auch für ein finanzstarkes Unternehmen wie die Stadtwerke Mainz AG eine Herausforderung darstelle: „Aber wir bekommen mit der Mainzelbahn voraussichtlich eine Million zusätzliche Fahrgäste auf die Schiene, so dass der Nutzen für die Allgemeinheit die Kosten bei weitem übersteigt“, so Höhne.

MVG-Geschäftsführer Jochen Erlhof zeigte sich zufrieden damit, dass die neue Bahnstrecke mit der Verlegung der Gleise nun für jedermann sichtbar werde. „Wir haben einen ambitionierten Zeitplan, aber ich bin zuversichtlich, dass die Mainzelbahn Ende 2016 die ersten Fahrgäste vom Lerchenberg in die City und zurück bringt“, erklärte Erlhof.

Insgesamt sind für den Bau der Mainzelbahn Investitionskosten von 83,6 Millionen Euro kalkuliert. Hiervon trägt die Stadtwerke Mainz AG rund 31 Millionen Euro, das Land Rheinland-Pfalz fördert das Projekt mit rund neun Millionen Euro. Bei Nachweis der zuwendungsfähigen Kosten hat der Bund eine Gesamtförderung von bis zu 44 Millionen Euro in Aussicht gestellt.

Mit dem neuen Streckenabschnitt zwischen Hauptbahnhof-West und dem Lerchenberg wächst das Mainzer Straßenbahnnetz um etwa die Hälfte auf dann knapp 30 Kilometer. Die Mainzelbahn wird über 9,2 Kilometer Doppelgleis rollen, das weitestgehend über eine eigene Trasse führt. Ende 2016 rechnet die MVG mit der Inbetriebnahme der neuen Strecke, die zukünftig eine Million zusätzliche Fahrgäste pro Jahr bringen soll.

Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen
Eifelzeitung E-Paper Aktuelle Ausgabe kostenfrei als E-Paper lesen