Großes Kino in der Stadtbücherei – Filmvorführungen mit dem Wittlicher Filmemacher Dr. Bruno Thelen

Gut besucht war der Filmeabend mit Dr. Bruno Thelen in der Stadtbücherei  Foto: Elisabeth Freitag
Gut besucht war der Filmeabend mit Dr. Bruno Thelen in der Stadtbücherei
Foto: Elisabeth Freitag

Wittlich. Zu einem Kinoabend hatte die Stadtbücherei Wittlich am letzten Mittwoch eingeladen, damit der Wittlicher Filmemacher Dr. Bruno Thelen dem Wunsch vieler Wittlicher Bürgerinnen und Bürger, seine Filme öffentlich vorzuführen, nachkommen konnte. Gezeigt wurden die Filme: Die Todeseisenbahn, Ein Turm erzählt – 300 Jahre Wittlicher Stadtgeschichte, Tempus fugit – Die Zeit vergeht. Die Kombination der beiden Filme mit Wittlichbezug mit dem Dokumentarfilm über den Bau einer Eisenbahnlinie in Südostasien im 2.Weltkrieg überraschte zunächst und warf sicher so manche Frage auf, zeigte aber letztendlich eindringlich das große Potential Dr. Thelens.

Fünf Mal und insgesamt 2,5 Monate bereiste er Thailand, um die Orte zu erforschen, an denen die Japaner während des 2. Weltkrieges von Kriegsgefangenen eine Eisenbahnlinie bauen ließen. Die Begebenheit erlangte große Popularität durch den Kinofilm „Die Brücke am Kwai“ von David Lean nach einer Romanverfilmung von Pierre Boulle. Anders als in dem spannenden Spielfilm recherchierte und dokumentierte Thelen die Hintergründe dieses Bauvorhabens, das Tausenden Menschen das Leben kostete. Mit unvorstellbarer Brutalität zwangen die Japaner ihre Soldaten zu unmenschlichen Leistungen in einer mörderischen Landschaft. Der Filmemacher fand eher zufällig in Thailand einen Hinweis auf eine niederländische Sammlung von Zeichnungen eines Gefangenen. Diese anrührenden Bilder arbeitete er in den Dokumentarfilm, die Bilder der Landschaften und Relikte des Bahnbaus ein, was beim Betrachter ein intensives Geschichtsempfinden und eine hohe Empathie hervorruft. Mit den Filmen „Ein Turm erzählt – 300 Jahre Wittlicher Stadtgeschichte“ und „Tempus fugit – Die Zeit vergeht“ war ein Wiedersehen mit den inzwischen verstorbenen Persönlichkeiten Dr. Klaus Petry und dem Ehrenbürger Wilhelm Schrot gegeben, Sequenzen, die den Filmen zusätzliche Einzigartig- und Wertigkeit verleihen. Während „Ein Turm erzählt“ für viele der rund 60 Zuschauer ein Wiedersehen darstellte, da der Film mehrfach öffentlich vorgeführt wurde und als DVD im Handel angeboten wird, präsentierte sich „Tempus fugit“ für beinahe alle Zuschauer als eine Premiere. Stellt der erste Film die Geschichte der Stadt in den letzten 300 Jahren aus Sicht des Turmes von St. Markus dar, so erzählt im zweiten die alte Kirchturmuhr (herausragend intoniert von Elisabeth Freitag) der Wittlicher Pfarrkirche ihre Geschichte. In beiden Filmen beleben die dokumentierten Bilder und Hintergrundinformationen Spielfilmszenen, die von Laiendarstellern höchst temperamentvoll und recht professionell ausgeführt wurden. Etliche Fragen musste Bruno Thelen nach der Vorführung seiner Filme dem begeisterten und interessierten Publikum beantworten, welches sich vor allem eines wünschte: einen weiteren Kinoabend in der Stadtbücherei Wittlich mit Filmen Dr. Thelens.

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