Bilanz vom Wochenende: Vier Biker tödlich verunglückt, zwei Biker schwer verletzt

Bernkastel-Kues/Kastellaun/Gerolstein. Zum ersten folgenschweren Biker-Unfall in diesem Jahr in der Region kam es bei strahlendem Sonnenschein am vergangenen Samstag, 11. März 2017 kurz nach 15.00 Uhr auf der B 53 zwischen Bernkastel und dem Stadtteil Andel. Bei dem Unfall wurden zwei Motoradfahrer getötet sowie eine Sozia lebensgefährlich verletzt.

Gut gemeint Geste mit dem Leben bezahlt
Der Unfallhergang dürfte sich nach den bisherigen Ermittlungen folgendermaßen zugetragen haben:
Zwei Motorräder und ein Pkw befuhren die B 53 aus Bernkastel kommen in Richtung Andel. Kurz hinter dem neuen Stadtteil „Alte Brauerei“ winkten die beiden Motorradfahrer den Pkw-Fahrer an sich vorbei, worauf er die Motorradfahrer überholte. Anschließend beschleunigte er offenbar sehr stark und verlor kurz darauf die Kontrolle über sein sogenanntes „Hot Road“-Fahrzeug. Er geriet auf die Gegenfahrbahn, wo er mit einem entgegenkommenden Pkw kollidierte. Dieser Pkw wurde durch den Zusammenstoß so gedreht, dass er quer zur Fahrbahn schleuderte.
Die Motorradfahrer konnten nicht mehr ausweichen und prallten in den quer stehenden Pkw. Hierbei wurden ein 56-jähriger Kradfahrer aus dem Kreis Euskirchen, sowie ein 27-jähriger Mann, ebenfalls aus dem Kreis Euskirchen tödlich und Sozia des zweiten Motorrades lebensgefährlich verletzt. Alle beteiligten Fahrzeuge wurden total beschädigt und wurden sichergestellt. Es entstand ein Gesamtschaden von ca. 50.000 Euro. Zur Klärung der Unfallursache wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben. Die B 53 war bis gegen 19:00 Uhr voll gesperrt. Im Einsatz waren das DRK mit drei Rettungswagen, zwei Rettungshubschrauber, drei Notärzte, die Polizei Bernkastel-Kues, die Polizeihubschrauberstaffel sowie die Masterstraßenmeisterei Wittlich.

Das total zerstörte „Hot Road Fahrzeug“. Dabei handelt es sich um ein modifiziertes US-Automobil aus den 1920er bis 1940er Jahren, dessen Originalmotor durch ein leistungsstarkes V8-Aggregat mit bis 400 PS und mehr ersetzt wurde.

Geschwindigkeit unterschätzt
Der zweite schwere Motorradunfall ereignete sich am vergangenen Sonntagnachmittag auf der Hunsrückhöhenstraße (B327) zwischen Emmelshausen und Kastellaun. Dort überholte ein Motorradfahrer mit seinem Sozius gleich mehrere Autos. Laut Polizeiinformation aus Boppard, reichte für den 44-Jährige Biker der Bremsweg nicht mehr aus, sodass er mit  seinem Motorrad in die Heckpartie des vorausfahrenden Fahrzeugs einschlug. Bei diesem Aufprall geriet das Motorrad ins Schleudern. Der Biker und sein Sozius stürzten. Der 44-jährige Biker starb. Der 29 Jahre alte Soziusfahrer erlag später im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen. Beide Männer stammen aus der Hunsrückregion.

Motorradfahrer schwer verletzt nach verbotenem Wendemanöver
Ebenfalls am Sonntagnachmittag, gegen 16:30 Uhr, befuhr bei Dohm-Lammersdorf (Landkreis Vulkaneifel) ein Pkw-Fahrer die L 29 von Gerolstein kommend in Richtung Hillesheim.
An der Einmündung zur K 47 bog er nach links in Richtung Oberbettingen ab. Hinter der Verkehrsinsel wollte er wenden.

Ein nachfolgender 60-jähriger Motorradfahrer fuhr gleichzeitig verbotswidrig links an der Verkehrsinsel vorbei, vermutlich um zu überholen. Der sich wendende Pkw und das auf der Gegenfahrbahn überholende Motorrad mussten zwangsläufig zusammenstoßen.

Der Motorradfahrer erlitt schwere Verletzungen. Er wurde mit dem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen.

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