EAZ-Serie Teil 4 – Elektromobilität

War das Thema in der Vergangenheit eher stiefmütterlich von der Deutschen Automobilindustrie behandelt worden, rückt die Elektromobilität seit dem Abgasskandal und den Betrügereien deutscher Automobilhersteller immer mehr in den Fokus. Die Eifel-Zeitung beschäftigt sich mit dem Thema in den nächsten Wochen. Im 4. Teil beschäftigen wir uns heute mit den unterschiedlichsten E-Auto-Modellen von StartUps.

E-Auto-Modelle von StartUps

Das Thema E-Mobilität haben in Deutschland viele StartUps für sich entdeckt und können mittlerweile mit Ergebnissen, die über das Bekannte in Bezug auf Elektroautos hinausgehen, aufwarten. Das Münchener StartUp Sono Motors hat ein Auto konzipiert, das seine Batterien auch durch die Sonne lädt. Dafür sind Dach, Seiten und Motorhaube des Sion mit Solarzellen bedeckt, die sich unter einer Polycarbonatschicht befinden. Insgesamt dienen 7,5 qm der Energiegewinnung durch Sonnenlicht. Somit kann die eigentliche Reichweite des Sion um weitere 30 km verlängert werden.

Der Sion von Sono Motors soll ab 2019 lieferbar sein

Weitere kleine Besonderheit im Innenraum des Fahrzeugs: Dort wird ein einzigartiges Moos in das Armaturenbrett integriert. „Es wirkt als natürlicher Luftfilter mit positiven klimatischen Eigenschaften und filtert Feinstaubpartikel aus der Luft.“ (sonomotors.com). Das Basismodell des Sion mit einem 14,4-kWh-Akku soll 12.000 Euro kosten, das Modell mit einem 30-kWh-Akku und mit einer Reichweite von bis zu 250 km soll für 16.000 Euro zu haben sein. Der vergleichbar geringe Preis für ein E-Mobil kann nur deshalb erreicht werden, weil die Batterie gemietet werden muss – was aber durchaus bei vielen anderen Autoherstellern auch der Fall ist.

Das StartUp e.GO aus Aachen hat nicht nur einen Kleinbus entwickelt, sondern ist auch in erster Linie auf dem Sektor Elektro-Automobil am Start. Der e.GO Life soll die Elektromobilität in Deutschland voranbringen – und zwar über den Faktor Preis. Der prämienfähige (in Deutschland 4.000 € für E-Autos) Kleinwagen (2-Türer, 2 + 2 Sitze) soll nur 15.900 € kosten – also 11.900 € nach Prämienabzug. Seit Mai ist der Kleine bestellbar, die Auslieferung ist ab Frühjahr 2018 geplant.

Der König der Kurzstrecke ist ein Elektroauto
Das Herz eines jeden Autoliebhabers höher schlagen, lässt der Elektrosportwagen Rimac Concept One. Obwohl dieser nie in Serie gehen wird, hat er sich einen Platz in diesem Überblick verdient.

Gebaut von dem Jungunternehmer Mate Rimac in Zagreb, hat der Concept One bereits den Titel „König der Straße“. Der Grund hierfür: Auf einer kurzen Distanz von 402 m (eine Viertelmeile) hatte der Elektrorenner gegen den Bugatti Veyron (einer der stärksten Pkw mit Straßenzulassung und Benzinmotor) die Nase vorn.

Formel E
Dass elektrobetriebene Autos auch renntauglich sind, zeigt nicht nur der Rimac Concept One. Die 2014 ins Leben gerufene Formel E ist die erste rein elektrische Rennserie der Welt. 10 Teams mit insgesamt 20 Fahrern, wovon viele ehemalige Formel-1-Piloten sind, treten in Weltstädten gegeneinander an. Der veranstaltende Automobilweltverband FIA will mit der Serie vor allem Jugendliche ansprechen und stellt ins Zentrum seines Konzepts Werte wie Umweltfreundlichkeit, Sparsamkeit und Nachhaltigkeit. Weiterhin soll die Formel E als kompetitiver Partner für die Automobilindustrie dienen, um die Entwicklung von E-Mobilen voranzutreiben.


e.GO Life
Die Reichweite der 14,4 kWh großen Batterie des e.GO Life liegt bei 100 km; der größere Akku mit 19,2 kWh soll bis zu 130 km halten. Gebaut wird der Life auf einem 16.000 qm großen Fertigungsgelände in Aachen, das vom Land Nordrhein-Westfalen mit rund 3,6 Mio. Euro unterstützt wird. Jährlich sollen dort 10.000 Fahrzeuge gebaut werden.


Rimac Concept One
Der Concept One wird nur achtmal (in Handarbeit) gefertigt und hat einen Preis von etwa 1 bis 1,5 Mio. Euro. Der Wagen wird von vier Elektromotoren, je zwei an einer Achse, angetrieben. Zusammen sollen die wassergekühlten E-Motoren eine Leistung von 1.088 PS bereitstellen. Seine Energie bezieht der Concept One aus verschiedenen Batteriepaketen, die im Bug, Heck und hinter den Passagieren platziert sind.


Formel E
Auch in Sachen Effektivität zeigt die Formel E, wie es gehen kann: Alle Rennveranstaltungen werden jeweils an einem einzigen Samstag abgehalten und haben einen strikten Zeitplan: Ab 08:00 Uhr beginnt das freie Training, das Qualifying beginnt um 12:00 Uhr und das eigentliche Rennen startet um 16:00 Uhr. Beendet wird der Renntag um 17:05 Uhr mit der Podiumszeremonie. Zu den Austragungsorten gehörten u.a. bisher Buenos Aires, Berlin, London und New York.


 

Mit freundlicher Genehmigung des INFOSAT Verlags aus Daun

Im Teil 5 und letzten Teil nächste Woche (KW 43) stellen wir Ihnen E-Roller und E-Bikes vor.

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