Bundestagswahl – das Qualifying läuft

Bleiben wir in der Sprache des Rennsports, dann stellen wir fest, dass das freie Training für die Bewerber, die sich in großer Zahl für das Rennen beworben haben, abgeschlossen ist. Es wurde geschraubt, nachgebessert und getrickst, auch bei den etablierten Spitzenteams. Das Team SPD mit dem vorne fahrenden Martin Schulz setzt auf Verbesserungen am Fahrwerk mit einem allgemein gehaltenen Schlagwort „Gerechtigkeit“, ein Begriff der subjektiv besetzt ist und objektiv nicht eindeutig zu definieren ist. Die CDU mit ihrer Spitzenfahrerin Angela Merkel setzt auf die langjährige Erfahrung, auf ihre Erfolge, auf ihre Loyalität, auf die hohe Anerkennung und Wertschätzung im In- und Ausland, ihr Wort, ihr Rat, ihre Intervention hat Gewicht und findet Beachtung. Wer sich auf diese Bühne bewegt, kann sich von gelegentlichen Fahrfehlern nicht lossprechen, das liegt nun mal in der Sache begründet.

Nun noch ein Wort zum Rennstall AfD, der eigentlich von den Rennkommissionären disqualifiziert werden müsste. Wer mit nationalistischen Parolen, wer mit menschenverachtenden Äußerungen, wer den Nationalsozialismus verherrlicht, wer nur mit lautem Getöse auf sich aufmerksam machen kann, darf an Rennen, die über die Zukunft unseres Landes, Europas und der Welt entscheiden, nicht teilnehmen.

Wir befinden uns im Qualifying, wo es um eine virtuelle Platzierung für den Countdown am Wahltag geht. Den Countdown können bei diesem Rennen nicht die Fahrer/innen entscheiden, sondern die Zuschauer, die hoffentlich recht zahlreich das Rennen besuchen. Von ihrem Urteil hängt die Zukunft Deutschlands, Europas und wenn man will der Welt in den kommenden vier Jahren ab.

Ossi Steinmetz, Bausendorf

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