Grundschulschließungen: Man muss nicht nur die Kirche im Dorf lassen

Lieber Herr Körsten aus Neroth, Sie haben mir in Ihrem Leserbrief zum Thema „Schließung von Dorfschulen“ aus der Seele gesprochen und ich kann Ihre Aussagen nur bestätigen und bekräftigen. Als jahrzehntelanger Grundschullehrer, davon über 20 Jahre Leiter einer Dorfschule, machen mir die neuesten Planungen des Kultusministeriums in Bezug auf die Ankündigung der Schließung kleiner Dorfschulen große Sorge, wie so viele unausgegorenen Entscheidungen der augenblicklichen Landesregierung. Man ruft einerseits die Ortsgemeinden auf, sich im Rahmen des Dorfwettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“  zur Teilnahme zu melden, um damit im Rahmen des Ehrenamtes die Gemeinden lebens- und liebenswerter zu machen, stielt ihnen aber gleichzeitig Grundelemente des dörflichen Lebens. Die Landesregierung wäre besser beraten, wenn sie statt zu experimentieren, darüber zu evaluieren und zu lamentieren  mit der Basis, und damit auch mit  den zunehmend gebeutelten Gemeinden,  kommunizieren würde. Projekte und Initiativen lassen sich vom grünen Tisch aus leicht ins Leben rufen, aber die Macher vor Ort, die ehrenamtlich Tätigen, gelangen allmählich auch an die Grenzen ihrer Möglichkeiten und auch an die Grenzen der  Bereitschaft.

Ossi Steinmetz,
Bausendorf

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