Leserbrief: Flächennutzungsplan der VG Kelberg – Stellungnahme von Ratsfraktionen im Amtsblättje vom 28.4.2017

Unverständlich? Nein, unverschämt ist die Handlungsweise der Beteiligten, die in der VG-Ratssitzung vom 6.4.2017 das hinschmissen, wofür sie von den nun getäuschten Bürgern einst gewählt worden sind, nämlich: Für die VG Kelberg einzutreten und deren ureigenste Interessen wahrzunehmen. Wann hat man es je erlebt, dass sich Ratsmitglieder und der Bürgermeister vor der ihnen übertragenen Verantwortung – um die sie sich beworben hatten – gedrückt haben. Ein Schlag ins Gesicht der Wähler. Ein sehr großer Teil der VG-Vertretung einschließlich Bürgermeister will nicht für die VG handeln, gibt stets hochgehaltene ureigenste Rechte, deren man sich sonst immer sehr bewusst war, auf! Früher hätte man das als Verrat am Volke bezeichnet! Viele Wähler müssen sich jedenfalls arg getäuscht fühlen. Hoffentlich merkt man es sich!

Vielleicht spielt aber auch die Überlegung eine Rolle, dass – wie man hier und da ja hört – die VG Kelberg ob ihrer geringen Größe ohnehin zur wohl bereits akzeptierten Disposition steht. Und warum sollte man sich da „noch einmal müde“ machen und anstrengen, da die Tage der VG ja ohnehin gezählt sind. Nach mir, uns, die Sintflut! Ein „schöner“ Standpunkt. Die Bürger, die Wähler, stehen schön blöd im Regen!

Jahrelang war man hochnäsig und glaubte, es den Bürgern, die im Hinblick auf WKA zurückhaltender waren, schon zeigen zu können. Mit ein wenig Entgegenkommen und offenem Ohr für diese Seite hätte alles längst in trockenen Tüchern sein können. Aber nein, man wollte mit dem Kopf durch die Wand und hat über Jahre überhaupt nichts hingekriegt – außer Kosten zu verursachen, über die sich nur die Planer freuen konnten. Denn eines ist auch klar: Die Kreisverwaltung, welche von den Fahnenflüchtigen jetzt als zuständig angesehen ist, wird sich wohl kaum über die Aufgabenverschiebung freuen, Beifall klatschen und alles stehen und liegen lassen, um der VG Kelberg in der kurzen Zeit ihrer verbleibenden Existenz „gute und schön gelegene“ WKA zu beschaffen. – Es ist einfach ein Trauerspiel. Wie konnte man sich nur so verrennen! – Ich wünsche mir jedenfalls für meine Gemeinde und alle anderen Gemeinden, dass es durch gutwillige Menschen doch noch zu einer akzeptablen Lösung ohne starre Fronten kommt.

Stephanie Nestola, Kelberg

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