Polizeieinsatz statt Nachbargespräch

An einem der ersten schönen Abende saß ich gemütlich mit einem Buch, als es gegen 21.30 Uhr an der Haustür klingelte. Etwas vorsichtig ging ich an die Tür, man hat ja viel von Räubern und Haustürbetrügern gelesen, sah aber 2 Polizisten vor der Tür.

Jetzt war ich wirklich erschrocken, als weitgehend gesetzestreuer Bürger bedeutet ein abendlicher Polizisten Besuch meistens eine böse Nachricht. Unfall von Angehörigen, ein Räuber hinter der Hecke oder sogar ein wilder Wolf im Garten. Doch nichts von alledem, Die Polizisten besahen meinem an Vormittag frisch gemähten Rasen und wollten wissen, ob ich nach 20.00 Uhr gemäht hätte. Sie hätten eine Beschwerde. Ich hatte nicht gemäht und da sie ungläubig  guckten, bot ich Haus und Hof für eine Durchsuchung an. Darauf wurde aber verzichtet, ich war auch nicht bereit, den Übeltäter zu verraten. Sicherlich stört abends ein laut mähender Rasenmäher, aber dann gehe ich zu dem entsprechenden Nachbarn hin und bitte ihn , morgen  weiterzumnähen.
Ich bedauere, dass das Gespräch mit den und die Hilfe unter den Nachbarn immer mehr in den Hintergrund tritt und dafür Behörden oder Organisationen eingeschaltet werden. Sicherlich kann der Nachbar nicht alles richten, aber kleine Hilfen und vor allem das Gespräch unter einander sollten nicht vergessen werden.

Hartwig Noth, Daun

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