Sparkasse gibt 13 Filialen auf

Dass man in harten Zeiten schlanker werden muss ist jedem klar, allerdings in dieser Dimension Schließungen von Geschäftsstellen und SB Standorten durchzuführen, kann man mit Vernunft seinen Kunden nicht mehr darstellen. An der Spitze bleibt alles gleich und gerade an diesen Stellen müsse man nun auch richtig den scharf gespitzten Bleistift ansetzen.

Mit dem Rückzug aus einzugsreichen Gemeinden wie beispielsweise Mülheim oder Wengerohr, um nur einige zu nennen, verliert die Sparkasse elementare Einzugsbereiche und somit auch Kunden. Denken etwa die einflussreichen Kapitäne des Finanzwesens, dass zukünftig Drohnen älteren Menschen das Bargeld nach Hause bringen und dann gleichzeitig die Überweisungen abholen? Es stellt sich für mich wie eine Entmündigung der älteren Sparkassen Kunden dar. Aufgrund dieser Tatsache wird in Zukunft mehr Geld zu Hause gelagert werden, welches dann den Anreiz für weitere Einbrüche schaffen wird.

Bernkastel ist mit Sicherheit eine gute Filiale, allerdings in Zeiten des Tourismus ist diese nur mit wesentlich höheren Zeitaufwand zu erreichen und bietet dann auch nicht ausreichend Parkplätze. Die Wittlicher Filiale bietet kaum Parkplätze und das Parkdeck muss man erst finden ,sofern es überhaupt zugänglich ist. Der Terminal in der Friedrichstraße Wittlich ist extrem frequentiert und bietet einen entsprechenden Parkplatz und ist aufgrund der gegenüberliegenden Tankstelle kein Standort der sich für einen Einbruch eignet. Somit dürften die Versicherungskosten auch nicht so hoch ausfallen.

In Wengerohr betreibt die Sparkasse eine Bank sowie einen SB Terminal. Wenn an dieser Stelle der Terminal verschwinden würde, so wäre dies kein großer Einschnitt, aber man hätte eine sinnvolle Einsparung gemacht ohne Kunden zu vergraulen. Wengerohr hat sich in den letzten Jahren so stark entwickelt, wie kaum ein Standort in Rheinland Pfalz und ausgerechnet diesen will man schließen. Online Banking ist ganz klar keine Alternative für die Industriebetriebe vor Ort. Man kann nur hoffen, dass eine andere Bank diesen Missstand erkennt und eine Alternative bietet.

Auch hat man in der Kalkulation total vergessen, dass die Schließungen von Geschäftsstellen mit erheblichen Kosten verbunden sind. Dieser krasse Einschnitt ist meiner Meinung nach weder durchdacht noch richtig kalkuliert worden. Klar ist das mit der katastrophalen Zinspolitik der EZB die Banken kaum noch Geld verdienen können. Man muss allerdings mit Weitsicht in die Zukunft schauen und dann erkennen, dass diese Zinspolitik so nicht bleiben kann und es zwangsweise kurzfristig zu Zinserhöhungen führen wird, möchte man nicht unser gesamtes Finanzsystem zu Fall bringen. Auch unsere Sparkasse hat eine Verantwortung gegenüber ihren Kunden jedoch mit diesem Schritt wird genau das Gegenteil belegt und man muss sich als langjähriger Kunde fragen ob man diese undemokratische Vorgehensweise weiter unterstützen möchte. Ein Lob an den Ortsvorsteher Hans-Peter Heck, Bausendorf.

Bernd Benninghoven,

Wittlich

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