Tonnen von Kerosin über der Eifel

Nach einem Bericht im Trierischen Volksfreund: „Kerosin-Regen ging über der Eifel nieder“ vom 03.01.1997 schrieb mein Kollege Dr. Heinz-Josef Weis aus Daun folgenden (ironischen) Leserbrief:

„ In dieser kalten Zeit muss es jedem Eifler warm ums Herz werden. Unsere dünnbesiedelte Erholungslandschaft ist nicht ganz in Vergessenheit geraten. Die Fluglotsen sind uns freundlich gesonnen und versorgen uns sogar aus der Luft mit Brennstoff. Sie haben eine „ völlig unschädliche“ Methode gefunden, mit der sie 30 Tonnen Kerosin in der Luft über unseren Köpfen verteilen können. Der Wert ihres Geschenkes wird durch den Überraschungseffekt noch gesteigert. Wir hätten nie von der Wohltat erfahren, wenn das Ablassen des Treibstoffes nicht zufällig gesehen worden wäre. Im Vergleich zu unseren Luxemburger Nachbarn haben wir mal wieder Glück gehabt, denn die Luxemburger Fluglotsen gönnen ihren Landsleuten kein Kerosin in der Luft, sondern lassen ihr überflüssiges Flugbenzin über dem Meer ab. So wird die Eifel bald um eine touristische Attraktion reicher sein: Früher wurden die Kinder beim Waldspaziergang ermahnt: „Atmet tief durch, dann werdet ihr groß und stark“, heute heißt es: „Atmet tief durch, dann könnt ihr vielleicht bald fliegen.“
Schon 1989 schrieb der Spiegel: „Unter horrenden Umweltbelastungen durch Abgase aus Militärflugzeugen müssen die Rheinland-Pfälzer leiden“. Nachdem allein in 2015/2016 über RLP 371 Tonnen Kerosin abgelassen wurden, fordert nun der „SPD Fraktionsvorsitzende Alexander Schweitzer ein klares Informationsmanagement für die Bürger (EAZ Eifel-Zeitung, 01.11.17 und 03.01.18). Da Alexander Schweitzer sich für 2018 „..nur wünscht, dass seine Kinder und seine ganze Familie gesund bleiben“ (TV 31.12.17), ergänze ich nach über 20 Jahren Untätigkeit der RLP-Landesregierungen die Forderung meines Dauner Kollegen wie folgt:

„Haltet die Luft an, bis das Kerosin im Boden bzw. in den Pflanzen versickert ist. Dann kriegt ihr zumindest keinen Lungenkrebs sondern Darmkrebs“. Frau Ulla Schmidt, Gesundheitsministerin a.D. (SPD), wünschte schon vor Jahren „eine optimale Versorgung der Menschen“ (etwa mit „Brennstoff“?)

Dr. F. Kirchen, Gerolstein

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