Trinkwasserqualität von 50.000 Einwohnern bedroht!

Die beabsichtigte Errichtung von gigantischen, bis zu 230 m hohen Windrädern im Planungsgebiet Am Holzbeul entlang der alten Prümer Straße im Landkreis Bernkastel-Wittlich in den Gemarkungen der Gemeinden Bettenfeld, Meerfeld, Eisenschmitt und Deudesfeld führt, was in der öffentlichen Diskussion völlig vernachlässigt wird, zu erheblichen Gefahren für die Trinkwasserversorgung der Region. Das Trinkwasser wird aus dem Wasserschutzgebiet zwischen der Prümer Strasse und dem Salmtal gewonnen.

Die Salm gehört bisher zu den saubersten Wasserläufen Deutschlands. Zwar nehmen die Planungen dieses Wasserschutzgebiet aus, sind aber direkt angrenzend der Schutzzone geplant. Die gesamte Grundwasserzone wird gefährdet:
Um eine einzige Anlage sicher aufzustellen, muss ein Fundament aus 1.400 Kubikmetern Stahlbeton bis zu 20 Meter tief ins Erdreich gegossen werden. Beton ist aber keinesfalls umwelt- und wasserfreundlich. Dies ist in den vergangenen Jahren von Wissenschaftlern zunehmend erforscht worden: Beim Herstellungsprozess werden Sonderabfälle in den Zementöfen mitverbrannt. Damit ist Beton sehr viel stärker als der Ausgangsstoff mit Schwermetallen belastet. Im Kontakt mit Boden und Wasser werden vor allem Arsen, Zink, Chrom, Cadmium, Quecksilber und Vanadium abgegeben, alles gesundheitsschädliche, zum Teil krebserregende Stoffe.
Man kann auch nicht so argumentieren, dass die Errichtung ja im Wasserschutzgebiet nicht geplant sei. Das Fundament einer einzigen Anlage wiegt 3.500 Tonnen. Das Gesamtgewicht beträgt über 7.000 Tonnen! Dass dieses Gewicht zu Verdrängungen im Untergrund führt, liegt auf der Hand. Niemand kann damit vorhersagen, wie sich die Grundwasserströme durch den aufgebauten Druck verändern werden. Damit kann auch niemand vorhersagen, wie das Wasser kontaminiert wird!
Nicht so selten wie immer behauptet sind auch Brände einer Windkraftanlage. Dabei werden in erheblichem Maße giftige Stoffe freigesetzt. Nabe und Flügel bestehen aus Verbundstoffen, z. B. Glasfasern und Kleber. Diese gesundheitsgefährlichen Stoffe gelangen mit dem Löschwasser in das Grundwasser.
Man kann sich des Eindrucks nicht erwehren, daß die Verantwortlichen diese Probleme entweder nicht sehen wollen, nicht verstehen wollen, oder daß es ihnen schlicht egal ist nach dem Motto: Hauptsache, die Kasse stimmt. Ob die dann stimmt, ist sowieso überaus fraglich, soll aber jetzt nicht erörtert werden.
Mit den Anlagen wird nicht nur die Zukunft einer einzigartigen Landschaft zerstört, sie zerstören auch unsere Lebensgrundlagen, nämlich das saubere Wasser, bei diesem Standort!

Hinweis: Einsprüche gegen den Flächennutzungsplan können bis zum 2. Mai bei der VG Wittlich-Land eingereicht werden.

Dr. Brigitte Baums-Stammberger, Deudesfeld

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