Nürburgring 2016 mit zwei WM-Läufen und vielen Höhepunkten

  • Fisherman´s Friend StrongmanRun und 24h-Rennen stehen unmittelbar bevor 
  • Geschäftsführer Mirco Markfort sieht Nürburgring im Aufwind
  • Neue Partnerschaften mit Automobil-Firmen
  • Wachstumspotenzial im Tagungs- und Veranstaltungs-Segment
  • Rückkehr der Formel 1 und von Musik-Veranstaltungen im Visier
  • Rad am Ring: Ex-Weltmeister Rudi Altig gibt Pro-Rennen seinen Namen

Nürburg. Gleich zwei Weltmeisterschaftsläufe und zahlreiche weitere Höhepunkte umfasst die Saison 2016 auf dem Nürburgring. Die weltberühmte Rennstrecke in der Eifel bietet ein breitgefächertes Veranstaltungsangebot für ein unterschiedliches Publikum.

Die ersten beiden Großveranstaltungen stehen unmittelbar bevor: der Fisherman´s Friend StrongmanRun, ein Extrem-Hindernislauf mit 13.000 Teilnehmern am Samstag (21. Mai), und nur wenige Tage später (26.-29. Mai) der Langstrecken-Klassiker auf der legendären Nordschleife, das Int. ADAC Zurich 24h-Rennen. Bei der Radsport-Veranstaltung „Rad am Ring“ (29.-31. Juli) wird erstmals seit 1978 wieder ein Profi-Radrennen ausgetragen, ein UCI-Eintagesrennen der ersten Kategorie, das nach Rudi Altig, der genau vor 50 Jahren in der „Grünen Hölle“ Weltmeister wurde, benannt wird.

„Der Nürburgring befindet sich im Aufwind“, erklärte Mirco Markfort, seit 14. März Geschäftsführer der capricorn Nürburgring GmbH (CNG), im Rahmen einer Pressekonferenz im ring°boulevard. Mit einer Auslastung von nahezu hundert Prozent bildet die 1927 eröffnete Nordschleife mit der Dreifach-Nutzung für Motorsport-Veranstaltungen, Industrie-Testfahrten und Touristenfahrten die Säule des Kerngeschäftes, doch auch der 1984 eröffnete Grand-Prix-Kurs ist mit gut 90 Prozent bestens gebucht.

Darüber hinaus hat der Nürburgring neue Verträge mit namhaften Firmen aus der Automobil-Branche geschlossen, die in den kommenden Wochen veröffentlicht werden. Dabei geht es sowohl um einen neuen Auto-Partner für das beliebte „Ring-Taxi“ für Co-Pilot-Fahrten als auch um die Belegung von Werbeflächen entlang der Strecke, um die Vermietung von Loungen und um die Durchführung von Fahrzeug-Präsentationen, wie Michael Dürbaum als Vertriebsleiter für den Rennstrecken-Bereich ausführte. Der sogenannte Industrie-Pool, ein Verbund von knapp 40 Firmen der Automobil-Industrie inklusiv aller namhaften Autohersteller, nutzt nicht nur die Nordschleife exklusiv für 16 Wochen, sondern in diesem Jahr auch regelmäßig den GP-Kurs und den Offroad-Park.

Der Nürburgring ist mehr als nur eine Rennstrecke, er ist vielmehr eine Multifunktionsanlage. Wachstumspotenzial sieht der Nürburgring vor allem im Tagungs-Geschäft. „Der Nürburgring bietet ein breites Spektrum für vielschichtige Veranstaltungsformate und bedient dementsprechend kleine, mittlere und auch große Gruppen“, so Christine Brunner, neue Vertriebsleiterin für das Tagungs- und Veranstaltungs-Segment. „Die besondere Kombination als Tagungsstätte mit außergewöhnlichen Fahrerlebnissen und mit den erforderlichen Hotelkapazitäten kann nur der Nürburgring bieten.“ Die zum Nürburgring gehörenden Vier- und Drei-Sterne-Hotels, die von der Linder Hotels AG betrieben werden, erfreuen sich ebenso stetiger Zuwachsraten wie der Ferienpark im sechs Kilometer entfernten Drees, der zu Jahresbeginn zum dritten Mal in Folge als bester Ferienpark Deutschlands ausgezeichnet worden war.

In den Strategie-Planungen für die kommenden sechs, sieben Jahre spielen auch Musik-Veranstaltungen und die Formel 1 eine zentrale Rolle. „2017 ist der Nürburgring turnusgemäß an der Reihe, den Großen Preis von Deutschland auszutragen“, so Mirco Markfort. „Wir wollen alle Möglichkeiten ausloten, um die Formel 1 an den Nürburgring zurückzuholen. Entscheidend ist wie vor zwei Jahren, ob es finanziell machbar ist.“ Als Veranstaltungsort für Musik-Festivals ist der Nürburgring längst etabliert. „Möglichst schon 2017 wollen wir wieder Musik-Veranstaltungen durchführen“, bekräftigt Mirco Markfort.

Gleich zwei Läufe zu Weltmeisterschaften des Automobil-Weltverbandes FIA sind 2016 auf dem Nürburgring am Start. Im Rahmen des Int. ADAC Zurich 24h-Rennens trägt die FIA Tourenwagen-WM (WTCC) am Samstag, 28. Mai, zwei Läufe in der „Grünen Hölle“ aus. Vom 22. bis 24. Juli kommt es dann auf dem Nürburgring-GP-Kurs mit dem vierten Lauf zur FIA Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) zur prestigeträchtigen Le-Mans-Revanche, die zur Premiere vor einem Jahr 62.000 Zuschauer an den „Ring“ lockte.

Darüber hinaus zählen Truck-Grand-Prix (01.-03. Juli), ADAC-GT-Masters (05.-07. August), Oldtimer-Grand Prix (12.-14. August), und die DTM (09.-11. September) zu den Motorsport-Highlights der diesjährigen Nürburgring-Saison. „Früher haben wir die Rennstrecke vermietet, dazu Feuerlöscher und Besen bereitgestellt. Heute sorgen wir mit dem gesamten Team dafür, dass diese riesige Sportstätte betriebsbereit ist und die Individuellen Vorbereitungen und Abläufe jeder Veranstaltung berücksichtigt werden. Insofern sind wir mehr denn je auch ein Dienstleister für die Veranstalter“, erklärt Manfred Strack, Leiter Eventmanagement und seit fast 30 Jahren am Nürburgring tätig. Inklusiv Hotels und Ferienpark zählt der Nürburgring rund 250 Mitarbeiter, dazu kommen bei Veranstaltungen bis zu 600 Helfer.

Für alle relevanten Großveranstaltungen hat der Nürburgring erstmals seit Jahren wieder längerfristige Verträge geschlossen. „Das gibt dem Nürburgring, den Veranstaltern sowie der gesamten Region eine wertvolle Planungssicherheit“, unterstreicht Mirco Markfort.

Von einem langfristigen Vertrag mit dem Nürburgring profitiert dank eines neuen Sponsors auch die 2003 eingeführte Veranstaltung „Rad am Ring“. Erstmals seit 1978, als nach 1927 und 1966 die dritte und bislang letzte Straßen-Rad-Weltmeisterschaft auf dem Nürburgring stattfand, wird am 31. Juli wieder ein Straßen-Radrennen für Profis auf der herausfordernden Nordschleife ausgetragen. Rudi Altig wird 50 Jahre nach seinem Weltmeisterschafts-Triumph in der „Grünen Hölle“, dem Eintagesrennen der ersten Kategorie (UCI 1.1) seinen Namen geben – „Rudi-Altig-Race“. „Der Nürburgring ist nicht nur in Deutschland, sondern in der ganzen Welt bekannt. Auf dieser schwierigen Strecke ein Rennen zu gewinnen, war und ist etwas Besonderes“, sagte Rudi Altig im Rahmen der Pressekonferenz in der Eifel. Neben dem Profi-Radrennen und dem klassischen 24-Stunden-Rennen wird erstmals auch die Mountainbike-Bundesliga am Nürburgring Station machen.

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