„alwin“ beflügelt Ideen in Wittlich

Gemeinschaftsinitiative für Gründer und Expansionswillige in der Altstadt gestartet

alwin_titel_41_16_01Wittlich. Bürgermeister Joachim Rodenkirch verkündete am 4. Oktober in der CASA Tony M. offiziell den Start von „alwin“. „alwin steht für aktives Leerstandsmanagement Wittlicher Innenstadt“, sagte Rodenkirch und „wir wollen mit diesem Gemeinschaftsprojekt nicht nur eine Reduzierung der Leerstandsquote in Wittlich erreichen, sondern ganz gezielt neue innovative und kreative Geschäfts-ideen in der Altstadt unterstützen und fördern“, so Rodenkirch weiter. Projektleiterin Katrin Schade von der Stadtverwaltung Wittlich stellte die Konzeption vor. Diese sei gemeinsam mit den Leerstandslotsen Claudia und Ulrich Jacoby, Henrike Kammerer, Norbert Thiel und Helmut Ertz entwickelt worden. Es handele sich um eine Gemeinschaftsinitiative zur Reduzierung der innerstädtischen Leerstände. Zudem sollen Neuansiedlungen von nachhaltigen und innovativen Geschäften aus den Bereichen Handel, Handwerk, Kreativwirtschaft und Gastronomie in der Altstadt Wittlichs gefördert werden.

Dipl.-Geographin Schade nennt Beispiele für kompatible Konzepte: „Wer beispielsweise Onlinehandel und stationären Handel intelligent miteinander verknüpft oder verschiedene Branchen miteinander verbindet oder auch nachhaltige Materialen im Umbau bzw. Verkauf verwendet, die von besonderer Qualität sind, könne künftig in Wittlich von alwin profitieren.“ Hintergrund des Projektes seien die geringen Anreize für potentielle Nutzer, auch innerstädtische Ladenflächen zu belegen. Nicht nur in Wittlich leide die Innenstadt seit der Etablierung des Onlinehandels und den Entwicklungen auf der sogenannten „grünen Wiese“ an dieser Entwicklung. Mittels eines Bausteinsystems sollen die potentiellen Ladennutzer unterstützt und dadurch in ihrer Motivation zur Ansiedlung bestärkt werden. Das Projekt „alwin“ werde über die Homepage der Stadt Wittlich und über Facebook sowie in den Medien beworben. Ein neues Plakat soll zudem die Aufmerksamkeit auf alwin und die Informationen hierzu in der Innenstadt streuen. alwin_titel_41_16_02Darüber hinaus wird eine Anlaufstelle in der Innenstadt eingerichtet. „Im Infostudio können sich potenzielle Nutzer, also Eigentümer und Experten, direkt an die Projektleitung wenden“ so Schade. Das Projekt alwin wird durch den FB III Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing der Stadtverwaltung Wittlich betreut, der auch für die Vernetzung zuständig ist. Die Stadtverwaltung wird tatkräftig von den Leerstandslotsen und den Projektpartnern, der Sparkasse Mittelmosel – Eifel Mosel Hunsrück, der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank, der Industrie- und Handelskammer Trier (IHK), der Handwerkskammer Trier (HWK), dem Wirtschaftskreis Bernkastel-Wittlich e.V. (WBW) und dem Verein Stadtmarketing-Wittlich e.V. unterstützt.

Bürgermeister Rodenkirch mit Edmund Schermann, Sparkasse, Michael Hoeck, VVR-Bank, Stephanie Illg-Kollmann, IHK, Dr. Matthias Schwalbach, HWK und Heinz Kürten, WBW sowie Claudia Jacoby und Karsten Mathar vom Verein Stadtmarketing Wittlich als Vertreter der Projektpartner, den Leerstandslotsen, Egon Linnemeyer, teilnehmender Eigentümer, dem Ersten Beigeordneten Albert Klein und den Fraktionsvorsitzenden Nadine Zender und Michael Scheid sowie Rainer Wener und Katrin Schade von der Stadtverwaltung Wittlich vor dem Alten Rathaus Fotos: Jan Mußweiler
Bürgermeister Rodenkirch mit Edmund Schermann, Sparkasse, Michael Hoeck, VVR-Bank, Stephanie Illg-Kollmann, IHK, Dr. Matthias Schwalbach, HWK und Heinz Kürten, WBW sowie Claudia Jacoby und Karsten Mathar vom Verein Stadtmarketing Wittlich als Vertreter der Projektpartner, den Leerstandslotsen, Egon Linnemeyer, teilnehmender Eigentümer, dem Ersten Beigeordneten Albert Klein und den Fraktionsvorsitzenden Nadine Zender und Michael Scheid sowie Rainer Wener und Katrin Schade von der Stadtverwaltung Wittlich vor dem Alten Rathaus
Fotos: Jan Mußweiler

Hintergrund: Die Idee hierzu entstand im November, während einer Sitzung des Stadtmarketing-Wittlich e.V. Einige Mitglieder wünschten sich, beim Thema Leerstände einen besseren Einblick zu erhalten. Die Stadtverwaltung organisierte ein Treffen mit den interessierten Mitgliedern. Daraus entwickelte sich ein regelmäßiger Termin. Es fanden zunächst gemeinsame Treffen in etwa sechs-Wochen-Abständen statt. Durch die Kommunikation wurde der Informationsaustausch untereinander hinsichtlich der Leerstandssituation und -entwicklung gestärkt. Die Gruppe gab sich den Namen „Leerstandslotsen“, in Anlehnung an das Konzept der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz. Schnell wurde klar, dass der Informationsaustausch der Gruppe nicht ausreichte und begann mit Überlegungen für ein konkretes Projekt. Dies kam der Idee der Verwaltung entgegen, das Leerstandsmanagement zu überarbeiten und strategischer aufzustellen.

In den Gesprächen der Leerstandslotsen kristallisierte sich heraus, ein Projekt zu erarbeiten, das zusätzliche Geschäfte in die Innenstadt bringen soll. Eines der oberen Ziele hieß, mehrere Leerstände in ein Projekt aufzunehmen, um einen Effekt in der gesamten Innenstadt zu erzeugen. Die Leerstandslotsen begannen mit Gesprächen mit Eigentümern. Schließlich erklärten sich Eigentümer von fünf Flächen bereit, ihre Ladenfläche zu besonderen Konditionen zur Verfügung zu stellen. Mit der Vereinigten Volksbank Raiffeisenbank und der Sparkasse Mittelmosel – Eifel Mosel Hunsrück wurden weitere Unterstützer gefunden. Die IHK Trier hat eine Studie über die Leerstände in der Innenstadt erstellt. Dank dieser Studie konnte die Leerstandssituation von Wittlich besser in die von Rheinland-Pfalz eingeordnet werden. Ein studentischer Praktikant hatte den entscheidenden Einfall zum Namen alwin (= aktives Leerstandsmanagement Wittlicher Innenstadt), der unter den Leerstandslotsen sofort Anklang fand. Das Interesse der Bürger wurde zunächst mit Plakaten geweckt, um sich an den Namen und das Design zu gewöhnen; ein weiteres Plakat informiert nun, wo Interessierte nähere Informationen erhalten können. Nun gilt es, möglichst viele potentielle Ladennutzer zu erreichen, die ein innovatives und nachhaltiges Ladenkonzept anstreben. Die Gruppe Leerstandslotsen wird weiterhin aktiv in das Konzept eingebunden und kann sich unter dem Baustein alwin-experte noch erweitern.

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