„Am Grund des Universums“ – Lesung mit Norbert Scheuer in der Stadtbücherei Wittlich

Am Donnerstag, 25. Januar 2018, 19:00 Uhr

Norbert Scheuer

Wittlich. Seit Jahren findet sich der Name Norbert Scheuer regelmäßig auf der Shortlist für den Deutschen Buchpreis. Überhaupt gilt der 1951 in Prüm geborene Schriftsteller als einer der bedeutenden Autoren der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur, was auch durch seine zahlreichen Auszeichnungen zum Ausdruck kommt. In Wittlich wird Scheuer, der 2015 bereits in der Stadtbücherei aus „Die Sprache der Vögel“ las, seinen zur Frankfurter Buchmesse 2017 herausgebrachten Roman „Am Grund des Universums“ vorstellen. Wieder spielt die Geschichte in der Eifel, in Kall, einem Ort, den Scheuer gerne wählt, um in einer überschaubaren Gemeinschaft das soziologische Zusammenspiel der Menschen aufzuzeigen.
„Im Café des Supermarktes von Kall in der Eifel konzentriert sich die ganze Welt. Hier holen die Menschen am Morgen ihr Frühstück. Hier verbringen sie ihre Mittagspause. Hier erzählen sie sich den neuesten Klatsch und Tratsch, betrachten und kommentieren die Weltnachrichten aus dem Fernseher in der Ecke – oder schlagen einfach die Zeit tot.
„Strukturwande“ – ein Wort, das Norbert Scheuer niemals in einen seiner Romane hineinschreiben würde. Es ist zu explizit, zu deutlich. Und doch ist es letztendlich genau das, was „Am Grund des Universums“ als heimlicher Motor antreibt und in ein zunehmend surreales Szenario hineinführt: Der Stausee im Ort soll vergrößert und in ein touristisch attraktives Gelände umgewandelt werden, um dem Dorf Besucher und Geld zuzuführen. Die Menschen verkaufen ihre Grundstücke an zwei dubiose Investoren. Für die Vergrößerung muss der See leergepumpt werden. Und so kommt es, dass, beobachtet von den Blicken der Grauköpfe, ein Lastwagen nach dem anderen durch Kall fährt – voll beladen mit den erzählten und unerzählten Geschichten, die sich als Gerümpel am Grund des Sees abgelagert haben.“ (Verlagsinformation)

„Neunundvierzig Bierflaschen, Teile eines zersägten Jagdgewehrs, Lünebachs Sprengbunker, Teile einer Monstranz, das Geschirr eines Grubenpferds, eine chinesische Schatulle mit aufgeweichten Briefen und Fotografien, eine Holzkaffemühle, eine zugenagelte Kiste mit Reichs- und Wehrmachtsflagge, Reste eines alten Klepper-Faltboots, ein Hundeskelett mit Fell in einem Plastikeimer.“
Und jedes Fundstück erzählt eine Geschichte, war einst wichtig, hatte eine Bedeutung, bevor es in der Vergessenheit des Stausees sein Ende fand. Der Eintritt kostet 5 Euro. Eintrittskarten sind ab dem 2. Januar 2018 in der Stadtbücherei Wittlich erhältlich. Weitere Informationen unter 06571/27036 oder info@stadtbuecherei.wittlich.de.

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