Die KOGGE segelt in der Eifel

Himmerod. Zum Lachen war das Leben des russischen Dichters Nikolai Gogol keineswegs. Immerhin endete es im Wahnsinn. Vielleicht deshalb hinterließ er den Satz: „Mit Lachen ist nicht zu scherzen.“ Und das diesjährige (46.) Literaturforum der europäischen Autorenvereinigung DIE KOGGE griff diesen Satz als Thema ihrer alljährlichen Tagung über Christi Himmelfahrt in der Abtei Himmerod auf. Das Literaturforum begann mit sieben Schullesungen, die dank der Unterstützung des Fördervereins Himmerod e. V. im Cusanus-Gymnasium und im Peter-Wust-Gymnasium in Wittlich sowie an der Integrierten Gesamtschule Salmtal stattfinden konnten. Alle Schüler zeigten sich höchst interessiert an den altersgemäß sehr unterschiedlichen Texten der Schriftsteller des KOGGE-Forums. Und man beschloss, auch für das nächste Jahr wieder einige Schullesungen zu planen.

Das Kloster Himmerod erwies sich in den folgenden vier Tagen für die aus allen Teilen Deutschlands angereisten Autoren wieder einmal als ein Ort, der geistige Freiräume lässt – durch sein unaufdringliches spirituelles Angebot ebenso wie durch den Geist der Improvisation, der hier aus Geldmangel herrscht und aus dem Großzügigkeit und die Konzentration auf Wesentliches entstehen. Wichtige Güter in unserer materialistisch ausgerichteten Zeit.

Die Dichter schrieben, diskutierten und lasen ihre Texte in zwei Lesungen vor, eine im Refektorium des Klosters, die andere im charmanten Clara-Viebig-Zentrum im nahen Eisenschmitt. Zu letzterer, traditionell eher mager besuchten Lesung kamen diesmal sogar selbst schreibende Besucherinnen aus Trier angereist. Sie wurden nicht enttäuscht. Die Lesung im klösterlichen Refektorium griff sehr dicht die unterschiedlichen Formen und Arten des Lachens auf – vom Engelslachen über das Lachen der Dinge bis zum lachenden Wort. Die in Eisenschmitt bot Texte einzelner Forumsteilnehmer zum Thema. Beide Lesungen wurden eindrucksvoll strukturiert und begleitet von Cello-Improvisationen der Darmstädterin Gunilda Wörner.

Die Dichter der Europäischen Autorenvereinigung und ihre Freunde wurden wie jedes Jahr von Pater Stephan Reimund Senge umsorgt. Dieser ist langjähriges KOGGE-Mitglied, Mitbegründer des Himmeroder Literaturforums und als Autor selbst äußerst produktiv. Er ist der gute Geist der Veranstaltung. Es ist zu hoffen, dass diese Nebentagung der KOGGE auch noch in sieben Jahren, wenn jene ihr hundertjähriges Jubiläum feiert, im idyllischen Kloster Himmerod stattfinden kann.

Ursula Teicher-Maier

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