Ein „Kind der Eifel“ genießt die verschneite Vulkaneifel

Friedel Drautzburg
Friedel Drautzburg

Daun / Eckfeld / Wittlich. Den gebürtigen Wittlicher Friedel Drautzburg (*1938) – ein Kind der Eifel – hat zwischen den Feiertagen das herrliche Sonnenscheinwetter zu einem ausgiebigen Spaziergang in der verschneiten Vulkaneifel genutzt. Drautzburg ist seiner Heimatstadt sehr verbunden. Er interessierte sich bereits als Gymnasiast für zeitgenössische Kunst, betrieb viele Jahre die Galerie Argelander in Bonn, wo er Günther Uecker bereits Ende der 60er Jahre ausstellen konnte. Über die Jahrzehnte konnte er eine beachtliche Kunstsammlung zusammenstellen, die nun erstmalig gezeigt wurde. Heute lebt er in Berlin und empfängt in seinem Lokal „Ständige Vertretung des Rheinlands“ (StaeV) Künstler, Politiker und Journalisten.

„Kunst & Politik“ heißt die seit dem 10. August 2014 in Wittlich zu sehende Ausstellung, und Politik war und ist ein wichtiges Motiv in seinem Leben, welches seine Kunstsammlung maßgeblich prägte. Mit der Sammlung des gebürtigen Wittlichers Friedel Drautzburg konnte das Kulturamt der Stadt Wittlich eine großartige Ausstellung zusammenstellen. Es handelt sich um Werke, die im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts entstanden und sich mit der politischen Situation in der Bundesrepublik Deutschland und nach 1989 auch der Deutschen Demokratischen Republik auseinandersetzen. Beuys, Staeck, Uecker, Vostell usw. wollten mit ihren Werken die Welt der Ästhetik und Gesellschaft neu vermessen. Die Kunst als Kommunikation, Ausstieg aus dem Bild, erweiterter Kunstbegriff, Protest, Revolte, Provokation – das waren verbreitete Schlagworte in den Jahren um 1968. Den zweiten Teil der Sammlung bestimmen Künstler wie Ben Wagin, Wolf Leo, Hans Martin Sewcz und Kirsten Klöckner. Ihre Themen sind die Berliner Mauer, Kunst der DDR, Perestroika usw.

Die großartige Ausstellung mit Werken der Klassiker der frühen Nachkriegszeit und einer hoch interessanten Sammlerpersönlichkeit, der als politischer Mensch die Zeitgeschichte der BRD mitgestaltete, ist noch bis zum 31. Januar 2015 in Wittlich zu sehen.

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