Genossenschaftsidee so populär wie nie

Geschäftsjahr 2016: Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank zieht Bilanz

Wittlich. Die genossenschaftliche Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank blickt auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2016 zurück. „Wir profitieren nach wie vor von einem hohen Vertrauen, dass uns Kunden und Mitglieder entgegenbringen. Unser auf Stabilität und Nachhaltigkeit ausgerichtetes Geschäftsmodell wird von der Kundschaft geschätzt und honoriert“, zog Vorstandssprecher Michael Hoeck beim Bilanzpressegespräch in der Wittlicher Unternehmenszentrale ein positives Fazit des vergangenen Jahres.

Gemeinsam mit seinen Vorstandskollegen Peter van Moerbeeck und Dr. Michael Wilkes erstattete Hoeck Bericht über ein Jahr, das den Banken einiges abverlangte, aber auch Rückenwind bereithielt. Hoeck: „Der Genossenschaftsgedanke ist augenblicklich so populär wie nie zuvor. Kein Geringerer als die Weltkulturorganisation UNESCO hat die Idee als ersten deutschen Beitrag in die immaterielle Liste der Kulturgüter aufgenommen.“

Vorstandssprecher Michael Hoeck (mi) mit seinen Vorstandskollegen Dr. Michael Wilkes (li) und Peter van Moerbeeck (re)

Den mit dem Genossenschaftsgedanken eng verbundenen Förderauftrag hat die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank auch im Jahr 2016 wieder mit Leben erfüllt. Bereits seit 2014 organisiert und unterstützt sie die erste Crowdfunding-Plattform in der Region. Gemeinnützige Vereine und Institutionen können hier Projekte einstellen und Geld einsammeln. Mit Erfolg: Mittlerweile sind rund 37.000 Euro für elf Projekte zusammengekommen. Die Bank gibt für jeden Unterstützer, der ein Projekt mit mindestens fünf Euro unterstützt, fünf Euro dazu.

Mehrwerte bietet die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank ihren Mitgliedern seit 2016 auch über die VR-BankCard Plus. Diese Karte bietet Einkaufsvorteile in Form von Rabatten, besonderen Dienstleistungen oder anderen Vergünstigungen. Das kann ein kostenfreies Dessert beim Restaurant um die Ecke sein oder ein Nachlass beim Bäcker. Und nicht nur regional gibt es Angebote, auch bundesweit. „Gewerbliche Mitglieder können teilnehmen und gewinnen so Kunden. Und unsere privaten Mitglieder profitieren von den Rabatten. Es lohnt sich also einmal mehr bei uns Mitglied zu sein“, erklärt Hoeck. Die Zahl der Bankmitglieder ist im vergangenen Jahr auf 20.519 gestiegen. Das ist ein Plus von 2,5 Prozent. „Darüber freuen wir uns sehr“, waren sich die Vorstände einig.
Nicht erfreut sind die Bankleiter über die Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB): Denn diese sorgt bei Geldanlegern für Frustration. „Nach wie vor bevorzugen die Kunden kurzfristige Anlageformen, die kaum Zinsen bringen. Da sehen wir uns als genossenschaftliches Kreditinstitut in der Verantwortung, Lösungswege aufzuzeigen. Wir arbeiten zusammen mit unseren Mitgliedern und Kunden daran, eine langfristige Anlagestrategie aufzubauen.“ Auch für die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank stellen die Zinsen eine Herausforderung dar. Die Bank selbst zahlt bereits Negativzinsen für überschüssige Gelder, die sie bei ihrer Zentralbank vorübergehend anlegt.

Als Belastung empfindet die Genossenschaftsbank auch den stetig steigenden regulatorischen Aufwand. Hoeck: „Die Erfüllung bürokratischer Vorgaben bindet immer mehr Mitarbeiter. Diese Kapazitäten würden wir viel lieber für die Betreuung und Beratung unserer Mitglieder und Kunden nutzen.“ Zunehmend wichtig für die Zukunft seien nämlich die Qualität der Beratung, aber auch die digitalen Nutzungsmöglichkeiten im Bankgeschäft.
Wann, wo und wie die Mitglieder und Kunden ihre Bankge-schäfte erledigen, können sie selbst entscheiden. „Für uns lebt Bankgeschäft vor allem vom Vertrauen von Mensch zu Mensch. Deswegen sind wir mit unseren Geschäftsstellen in der Fläche präsent. Im Jahr 2016 investierten wir deshalb in die Geschäftsstellen Niersbach und Osann-Monzel. In diesem Jahr wird die Geschäftsstelle Traben-Trarbach modernisiert“, so der Vorstandssprecher. „Gleichzeitig bieten wir auch auf allen Onlinewegen sichere Bankgeschäfte an, beispielweise das Scannen und Überweisen von Rechnungen über die VR-Banking-App. Das eine tun, ohne das andere zu lassen. Das ist unsere Devise.“
Gefragt war die Vereinigte Volksbank Raiffeisenbank bei ihren Mitglieder und Kunden im Jahr 2016 als Kreditgeber und als sicherer Verwalter privater und gewerblicher Geldvermögen.
Die wichtigsten Kennziffern im Überblick: Die Bilanzsumme stieg um 17 Millionen auf 879 Millionen Euro. Impulse für dieses Wachstum kamen aus dem Geschäft mit den Kundengeldern. Diese erhöhten sich um 5,5 Prozent auf 701 Millionen Euro. Zusammen mit den Fondsanlagen, Wertpapierdepots und Bausparguthaben kam die Bank Ende 2016 auf ein Kundenanlagevolumen von rund 1.210 Millionen Euro, ein Plus von rund 60 Millionen Euro.

Zufrieden ist die Kreditgenossenschaft auch mit der Entwicklung der Kundenkredite. Das bilanzielle Kundenkreditvolumen erhöhte sich um 23 Millionen Euro auf 555 Millionen Euro. Zusammen mit den an die Partner der genossenschaftlichen Finanzgruppe vermittelten Darlehen lag diese Zahl bei 686 Millionen Euro, ein Plus von 3,9 Prozent. Getrieben wurde die Kreditnachfrage vor allem von gewerblichen Immobilienfinanzierungen und Investitionen in Bestandsimmobilien.

Die Bank im Überblick:
Geschäftsstellen: 16 (19)
Mitarbeiter: 210 (210)
davon Auszubildende: 16 (18)
Mitglieder: 20.519 (20.013)
Kundeneinlagen:  701 Mio. EUR (664 Mio. EUR)
Kundenkredite: 555 Mio. EUR (532 Mio. EUR)
Bilanzsumme: 879 Mio. EUR (862 Mio. EUR)

(Vorjahreszahlen in Klammern)

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