Jakob Keller aus Zeltingen überzeugt beim Landeswettbewerb Schüler experimentieren

Zeltingen. Beim Landeswettbewerb Schüler experimentieren in Ingelheim, dem Jugend Forscht Wettbewerb für Schüler/innen unter 15 Jahren, schaffte Jakob Keller, Klasse 8 der Freiherr-vom-Stein-Realschule-plus Bernkastel-Kues, den Landessieg in der Sparte Arbeitswelt. Darüber hinaus erhielt er den Sonderpreis des Landrats für den schönsten Stand und als weiteren Sonderpreis von der MNU einen einwöchigen Forschungsaufenthalt am Kerschensteiner-Colleg im Deutschen Museum München.
Im Februar war Jakob bereits Regionalsieger beim Regionalwettbewerb in Trier, darüber hinaus hatte er den Preis für die beste Arbeit erhalten. Damit konnte die von Dr. Harald Fuchs geleitete Forschungs-AG der Freiherr-vom-Stein-Realschule plus Bernkastel-Kues ihren Erfolg von 2016 wiederholen und gewann zum zweiten Mal einen Landeswettbewerb. Jakob beschäftigt sich in seiner Freizeit mit Bienen. Dabei kam er auf die Idee, für seine Imkerei eine zeitsparende Methode zum Einlöten der Mittelwände in gedrahtete Rähmchen zu entwickeln. Dazu baute er den Prototyp einer einfachen Mittelwandpresse. Schnell musste er feststellen, dass das geschmolzene Bienenwachs nach dem Erstarren an der Form festklebte und er es nur mühsam abbekam. Es gibt zwar Silikonformen, diese sind aber sehr teuer. Also machte Jakob sich auf die Suche nach geeigneten Werkstoffen, mit denen er die Klebekraft von Bienenwachs untersuchen konnte.

Ergebnis seiner Untersuchungen war, dass Bienenwachs ein guter Klebstoff ist, solange die Raumtemperatur höchstens ca. 20-25 °C beträgt. Danach wird er teigig und verliert seine Haftung. Für Kerzengießformen eignet sich Holz, das mit Speiseöl frisch beschichtet ist, für Mittelwandgießformen ist Speiseöl ungeeignet, wegen der Gefahr der Honig-Verfälschung. Eine Mittelwandgießform aus Holz könnte man mit Wasser benetzen. Solche Oberflächen eignen sich gut als Trennmittel für Wachs.
Jakob hat seine Erfindung als Patent angemeldet und kann sich vorstellen, dass seine Ergebnisse auch in der Industrie genutzt werden können, z.B. in Gießereien, bei der Industriewachsverarbeitung, in der Kunststoffindustrie, in Großküchen oder in der Bitumenverarbeitung.  Im nächsten Jahr möchte Jakob seine Forschungsarbeiten weiterführen und hofft, dann bis zum Bundeswettbewerb von Jugend Forscht zu kommen, der Sparte für die über 15-jährigen Schüler/innen. An Ideen mangelt es ihm zumindest nicht.

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