Kommunalpolitik macht Schule – Kooperation der Verbandsgemeindeverwaltung, des Gymnasiums und der Realschuleplus und Fachoberschule

Die Traben-Trarbacher Verbandsgemeindeverwaltung, das Gymnasium sowie die Realschuleplus und Fachoberschule haben vereinbart, ihre Zusammenarbeit zu vertiefen. „Kommunalpolitik macht Schule“, so lautet der Name des Projekts, mit der Politik und Schulen auf der kommunalpolitischen Ebene näher aneinanderrücken sollen.

Bürgermeister Marcus Heintel erläutert das Projekt so: „Im Sozialkundeunterricht kommt die Bundes-, Europa- und vielleicht auch die Landespolitik zur Sprache. Die unmittelbar jede einzelne Person betreffende Kommunalpolitik aber dagegen kaum. Unser Vorschlag an die Schulen war es, gemeinsam mit ihnen ein Konzept zu entwickeln, mit dem die Kommunalpolitik vorgestellt wird, man mit den dortigen Akteuren ins Gespräch kommt und die Entscheidungswege und -kompetenzen unmittelbar erfahrbar und erlebbar machen kann.“ Denkbar seien beispielsweise auch die Teilnahme an Gremiensitzungen oder Praktika in der Verwaltung. Hieraus könnten, auch neben den eigenen Beteiligungsmöglichkeiten für junge Leute, Anregungen und Vorschläge der jüngeren Bevölkerung unmittelbar bei den Entscheidungsträgerinnen und –trägern vorgebracht werden, so Heintel.

Einen ersten Aufschlag in dieser Kooperation gab es bereits am 30. Januar 2017, als Bürgermeister Heintel im Rahmen des Demokratie-Projekttages des Gymnasiums einen Workshop in einer Lerngruppe mit Schülerinnen und Schülern der Stufen 8 und 9 leitete. „Das war eine wunderbare Erfahrung. Im Gymnasium Traben-Trarbach wird Demokratie nicht nur von den Lehrern vorgelebt, sondern ganz besonders auch von den Schülern selbst. Sie wollen mitbestimmen und mitreden, aber sie wollen auch wissen, was vor Ort in der Kommune läuft“, resümiert Heintel.

Um diese Zusammenarbeit nun auf feste Füße zu stellen und zu verstetigen, fand auf Einladung von Bürgermeister Heintel ein Treffen statt. Carsten Augustin, Rektor der Realschuleplus und Fachoberschule Traben-Trarbach, sowie Klaus Barheier, regionaler Fachberater für Sozialkunde an Gymnasien und Integrierten Gesamtschulen im Schulaufsichtsbezirk Trier, vereinbarten dabei mit Bürgermeister Heintel und Büroleiter Frank Koch, ab dem neuen Schuljahr in den Klassenstufen 8 respektive 9 in den Fächern Sozialkunde und Gesellschaftslehre den Part der Kommunalverwaltung und –politik einzubinden.

„Jugendliche suchen Orientierung, fordern sie erfreulicherweise auch ein – was kann es da für ein besseres Angebot geben, als von demokratisch gewählten Kommunalpolitikerinnen und -politikern, die auch noch persönlich bekannt sein können, Mitbestimmung und Mitwirkung direkt zu erfahren und zu erleben? Wo kann politischer Unterricht und der Bildungsauftrag von Schule lebensnaher und pädagogischer sein als direkt vor Ort? Wenn der Vorschlag von der Verbandsgemeinde nicht gekommen wäre, man hätte ihn machen müssen. Ich freue mich darauf!“, so Carsten Augustin.

Klaus Barheier begrüßt die Initiative, da der neue Lehrplan im Fach Sozialkunde von Beginn an den Blick der Schülerinnen und Schüler auf die Partizipationschancen im Nahbereich lenkt. Lerngruppen werden zu Erkundungen vor Ort ermuntert. Die Kooperation erleichtert es gerade den Fachkolleginnen und Fachkollegen die ambitionierten Ziele des Lehrplans umzusetzen.

Der Anstoß für das Projekt „Kommunalpolitik macht Schule“ entstammt dem Jugendforum der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach, das Ende Oktober 2016 stattfand und zu dem Vertreterinnen und Vertreter aus der Jugend, der Schulen, der kommunalen Familie sowie der Vereine und Kirchen eingeladen waren. Themen waren dabei die Ergebnisse der Arbeit des Arbeitskreises Jugend der Verbandsgemeinde Traben-Trarbach zur weiteren Entwicklung der Jugendarbeit in der VG.

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