Landrat Gregor Eibes zeichnete verdiente Ehrenamtliche aus

Eindrucksvolle Feier in der Kreisverwaltung

Die Preisträger stellten sich nach der Ehrung den Fotografen Foto: Karl-Heinz Gräwen
Die Preisträger stellten sich nach der Ehrung den Fotografen
Foto: Karl-Heinz Gräwen

Wittlich. Landrat Gregor Eibes nutzte die stimmungsvolle Vorweihnachtszeit, um verdiente Bürgerinnen und Bürger aus dem Bereich des Landkreises Bernkastel-Wittlich auszuzeichnen. Der Landkreis Bernkastel-Wittlich ehrt seit 2003 Menschen, (und seit 2014 im zweijährigen Rhythmus) die sich meist im Stillen, verborgen vor der Öffentlichkeit und abseits von traditionellen Ehrungen für das Gemeinwohl einsetzen, mit dem Bürgerpreis des Landkreises „Stille Stars“.

Es war eine eindrucksvolle Feierstunde im vollbesetzten Sitzungssaal der Kreisverwaltung, als Landrat Gregor Eibes neben den „stillen Stars“ auch Bettina Brück (MdL), Beigeordneten Leo Wächter (VG Bernkastel-Kues), die Mitglieder der Jury (Ingrid Luther, Michaele Schneider, Klaus Schmitz und Monika Scheid) und die anwesenden Mitglieder der Wohlfahrtsverbände begrüßen konnte.

Zu den „stillen Stars“ des Abends gewandt: „Sie schöpfen aus ihrer ehrenamtlichen Arbeit Lebensfreunde, Zufriedenheit und Glück. Sie tun ihren Mitmenschen und unserer Gesellschaft sehr viel Gutes“, so Landrat Gregor Eibes. Die Feier wurde durch Interpreten der Kreismusikschule Bernkastel-Wittlich unter der Leitung von Ingrid Wagner, am Klavier von Josef Thiesen umrahmt. Mit gesanglichen Darbietungen überzeugten Michael Berres, Barbara Brandt und Stephanie Zwang.

Als Einzelpreisträger wurden in diesem Jahr ausgezeichnet; von links: Siddik Simsek, Helmut Klos, Wolfgang Hauptmann, daneben Landrat Eibes
Als Einzelpreisträger wurden in diesem Jahr ausgezeichnet; von links: Siddik Simsek, Helmut Klos, Wolfgang Hauptmann, daneben Landrat Eibes

Die Auszeichnung begann mit den drei Einzelpreisträgern: 1) Wolfgang Hauptmann aus Monzelfeld: Er hat mehr als 400 Stunden ehrenamtliche Arbeit beim Erweiterungsbau der Monzelfelder Gemeindehalle erbracht. Daneben engagierte er sich bei vielen weiteren Projekten der Gemeinde freiwillig und unentgeltlich. Sein herausragendes soziales Engagement: Seit drei Jahrzehnten betreut Wolfgang Hauptmann die pflegbedürftige Ehefrau und den körperlich und geistig behinderten Sohn seines früheren Schulkameraden Herbert Thomas, der Anfang der 1980er Jahre an Krebs verstorben ist. Er hatte ihm auf dem Sterbebett versprochen, sich um beide zu kümmern. Dies hat er bis heute ehrenamtlich und unentgeltlich wahrgenommen. Wolfgang Hauptmann kümmert sich um alle Bedürfnisse des täglichen Bedarfs der Familie Thomas.

2) Helmut Klos aus Bernkastel-Kues: Für seine Mitmenschen da zu sein steckt Helmut Klos im Blut. Seine beruflichen Stationen führten nach Koblenz und München. Auch in München engagierte er sich über 20 Jahre lang in der Behinderten- und Seniorenhilfe. Vor mehr als zwei Jahrzehnten kehrte er nach Mülheim zurück, um sich um seine kranke Mutter zu kümmern. Von 2006 bis 2013 engagierte sich Helmut Klos beim Seniorencafè und war dort mit den verschiedensten Arbeiten betraut. Darüber hinaus engagierte er sich im Krankenbesuchsdienst für ältere Mülheimer Bürger und erledigte Einkäufe für sie. Im vergangenen Jahr ist Helmut Klos nach Bernkastel-Kues verzogen. Hier engagierte er sich in den Senioreneinrichtungen und Altenheimen der Caritas. Darüber hinaus leistet er Nachbarschaftshilfe, erledigt für ältere Menschen Einkäufe und steht ihnen als Gesprächspartner zur Verfügung. Helmut Klos ist weiterhin im Kirchenchor Mülheim aktiv.

Der 3. Preisträger ist Siddik Simsek aus Wittlich: Siddik Simsek lebt seit 1980 in Wittlich und war bis zu seiner Pensionierung an der Hauptschule Wittlich-Sehlemet tätig. Von Anfang an hat sich Siddik Simsek immer für eine interkulturelle Verständigung und den Austausch zwischen der deutschen und türkischen Bevölkerung engagiert. Siddik Simsek übt eine Vielzahl ehrenamtlicher Tätigkeit aus, so ist er Vollzugshelfer in der JVA, Sicherheitsberater für Senioren, Mitglied des Arbeitskreises Inte-grationspartner Wittlich, Vorsitzender des Beirats für Migration und Integration Wittlich, Mitglied des Beirates Migration und Integration beim Landkreis, Mitglied verschiedener Ausschüsse im Kreistag und Mitglied des Stadtrates Wittlich. Siddik Simsek ist ein Vorzeigebeispiel für gelungene Integration.

Für ihr Gruppenengagement wurde die Spielvereinigung Minderlittgen-Hupperath und der Musikverein Hupperath ausgezeichnet. In einer gemeinsamen Aktion organisierten die beiden Vereine gemeinsam in den Sommerferien die Ferienfreizeit „Lehmdorf“. Sie wird jährlich durchgeführt und cirka 80 bis 90 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 16 Jahren erleben eine Woche lang Spiel, Spaß und Abenteuer in einem selbstgebauten Lehmdorf. Diese Ferienfreizeit ist eine logistische Meisterleistung, an der generationenübergreifend viele Helfer mitwirken. So unterstützen die älteren Mitbürger diese „Ferien vor Ort“ durch Mithilfe beim Kochen und die Weitergabe durch Wissen. Die Ferienaktion „Lehmdorf“ wurde bereits zweimal durch den Sportbund Rheinland als beste Ferienfreizeit ausgezeichnet.

Für die Verbesserung der Lebenssituation der an Demenz erkrankten Menschen und ihrer Angehörigen ist eine wichtige Aufgabe der Gegenwart und der Zukunft. Dem Helferkreis für Demenzkranke der Caritas Sozialstation liegt dies am Herzen. 75 Personen engagieren sich hier ehrenamtlich bei der Betreuung zu Hause, in der Betreuung und Tagesgruppe. In der Zeit von 2006 erstrecken sich verschiedenen Projektphasen insgesamt bis Ende 2014 auf neun Jahre. Der Helferkreis der Caritas Sozialstation ist die älteste Betreuungsinitiative im Landkreis und hat viel Unterstützungsarbeit in den Familien geleistet und zur Bereicherung des Alltags der Erkrankten beigetragen. Eine Vielzahl von Veranstaltungen könnte ohne diese wertvollen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer nicht mehr angeboten werden. Text: Khg

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