Meerfelder Maar läuft leer

Fische werden kostenlos abgegeben

meerfeld_13_16Meerfeld. Unsanft wurden die Bewohner des kleinen Eifeldorfes in den frühen Morgenstunden aus dem Schlaf gerissen. Ein kurzes, aber kräftiges Beben ließ so manchen verängstigten Meerfelder auf die Straße flüchten. Was war geschehen?

Keiner wusste etwas Genaues, bis Ortsbürgermeister Eugen Weiler so dann bei seinem allmorgendlichen Kontrollgang zum Maar feststellte, dass sich der Wasserspiegel gesenkt hatte. Der eiligst herbeigerufene Geologe Dr. Martin Koziol vom Maarmuseum Manderscheid stellte nach einem kurzen Tauchgang die Ursache fest: durch das Beben haben sich am Maargrund zwei Erdplatten derart verschoben, dass ein kleiner Spalt entstanden ist, durch welchen das Wasser versickert, so Koziol. Um das Loch abzudichten, muss das Maar jedoch entleert werden.

Bürgermeister Dennis Junk hat daher den Katastrophennotstand ausgerufen und alle Feuerwehren der Verbandsgemeinde zur Mithilfe verpflichtet. Nach einer knappen Stunde hatten die Feuerwehren eine Luftbrücke von Meerfeld nach Bettenfeld errichtet und pumpen das Wasser in den Windsborn-Kratersee am Mosenberg. Zuvor hatte die Biologisch-Ökologische Station der Universität Koblenz-Landau mit Sitz in Bettenfeld bestätigt, dass chemische Reaktionen beim Zusammentreffen der Wasser aus Meerfeld und Bettenfeld nicht zu erwarten sind. Es wird damit gerechnet, dass am Freitagnachmittag das Maar leer gepumpt sein wird und die Spezialfirma mit den Abdichtungsarbeiten beginnen kann. Um die im Maar lebenden Fische vor dem Erstickungstod zu bewahren, wird der BUND ab 16:00 Uhr die Fische kostenlos abgeben. Interessierte werden daher gebeten, sich mit geeigneten Transportgefäßen, wie z.B. Wassereimer, Kochtöpfen, Schüsseln, Regentonnen etc. am Maar einzufinden. Während dieser Zeit wird der Musikverein Meerfeld mit flotten Musikdarbietungen aufspielen und der Gemeinderat die Gäste mit einer Fischsuppe verwöhnen. In der Nacht wird das Wasser wieder von Bettenfeld zurück ins Meerfelder Maar gepumpt, so dass davon ausgegangen werden kann, dass die Arbeiten noch am 1. April abgeschlossen sein werden.

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