Moselland eG feiert „50 Jahre eine starke Gemeinschaft“

Die 1968 gegründete Winzergenossenschaft Moselland eG begeht 2018 ihr 50jähriges Jubiläum.
Dies feierte sie mit einem offiziellen Festakt am 5. Mai und einem Tag der offenen Tür am 6. Mai an ihrem Sitz in Bernkastel-Kues.

Zum Festakt waren die Gremien der Moselland sowie Vertreter aus Politik und Verbänden geladen

Bernkastel-Kues. Ursprung war der Zusammenschluss der Hauptkellerei Koblenz, der Gebietswinzergenossenschaft des Kreises Cochem in Ernst und der Winzergenossenschaft Mittelmosel in Wehlen zur Zentralkellerei der Winzergenossenschaften Mosel-Saar-Ruwer. Die damals größte Gebietswinzergenossenschaft, der Saar-Winzerverein in Wiltingen, entschloss sich erst 1969 zum Beitritt. Der Anschluss von so vielen Winzern an eine Zentralkellerei war schon ein großer Erfolg im Gebiet Mosel-Saar-Ruwer, wo es damals das übliche Bild war, dass jeder Ort eine eigene Winzergenossenschaft besaß. Hauptsitz war zunächst in Wehlen, bevor im Sommer 1969 mit dem Bau des Gebäudes am heutigen Standort in Bernkastel-Kues begonnen wurde.
Die Umbenennung in Moselland eG Winzergenossenschaft erfolgte im Jahr 1986, als man einen kürzeren, einfacheren Namen suchte, der für den stärker werdenden Export taugte. Während zu Beginn der Exportanteil noch bei 3 % des Umsatzes lag, war das Verhältnis von in- und ausländischem Umsatz 1985 nahezu ausgeglichen (13 Mio. Euro in Deutschland, 12 Mio. Euro Exportvolumen). Durch die Exportbemühungen des damaligen Vorstandsvorsitzenden Dr. Rudolf Rinck entfielen 2002 85 % des Exportvolumens aller deutschen Winzergenossenschaften auf Moselland. Heute liegt der Exportanteil am Umsatz bei 30 %. Im Jahr 2000 gelang die erste gebietsübergreifende Zusammenlegung in der Geschichte der deutschen Winzergenossenschaften.

Mitarbeiter feiern den 50. Geburtstag der Moselland eG Winzergenossenschaft
(Fotos: Moselland eG/Natascha Hoffmann)

Winzer von der Nahe traten der Moselland eG bei. Mit der dazu nötigen Änderung der Satzung, nach der nicht mehr nur Winzer von Mosel, Saar und Ruwer Mitglied werden konnten, begann die Öffnung für Winzer aus allen anderen Weinanbaugebieten. Im Jahr 2004 ging man darauf aufbauend einen weiteren bedeutenden Schritt in der Expansion. Kooperationen mit den Winzergenossenschaften Rhodt unter Rietburg/Pfalz und Nierstein/Rheinhessen wurden eingegangen, die schließlich 2011 bzw. 2016 in Fusion mündeten und beide Standorte Zweigniederlassungen der Moselland wurden. Die neueste Kooperation mit Domaines Vinsmoselle ist ein weiterer Übertritt einerGrenze, die bisher keine Winzergenossenschaft überquert hat. Seit dem Jahr 2018 arbeitet die Moselland mit der luxemburgischen Winzergenossenschaft im Vertrieb zusammen.

Damals vs. heute

Zum Gründungsdatum gehörten der Moselland 1.600 Mitglieder an, der Kauf eines Anteils (entspricht der Fläche von 1.000 Quadratmetern) kostete damals 500 DM. Heute zählt die Moselland eG 1916 Mitglieder mit einer Rebfläche von 1929 Hektar, die sich auf die Gebiete Mosel, Nahe, Rheinhessen und Pfalz verteilen. Ein Anteil kostet 255 Euro. Im Jahr 1968 generierte die neu gegründete Zentralkellerei der Winzergenossenschaften Mosel-Saar-Ruwer umgerechnet einen Umsatz von 5,6 Mio. Euro. Dieser hat sich bis heute verdreizehnfacht und liegt im Geschäftsjahr 2016/2017 bei 76,4 Mio. Euro.

Feierlichkeiten

Am Samstag, den 5. Mai 2018, feierte die Genossenschaft an ihrem Standort in Bernkastel-Kues mit Vertretern aus Politik und Weinwirtschaft sowie mit den Mitgliedern unter dem Motto „50 Jahre Moselland eG – eine starke Gemeinschaft“ ihr Jubiläum. In einer Dekadenweinprobe wurde anhand von fünf Weinen aus fünf Jahrzehnten die Geschichte der vergangenen 50 Jahre Moselland erzählt. Die Weine und zugehörige Dekaden kommentierten der ehemalige Vorstandsvorsitzende Werner Kirchhoff, Christine Lenhardt (Landwirtschaftskammer und Vorstand d. Moselland), Betriebsleiter Oenologie Peter Meurer, Vorstandsvorsitzender Henning Seibert und Moselweinkönigin Kathrin Hegner.

Grußworte sprachen MdB Peter Bleser, Weinbaupräsident Klaus Schneider und Norbert Schindler, Präsident der Landwirtschaftskammer. Am 6. Mai gab es Gelegenheit für die Öffentlichkeit, beim Tag der offenen Tür die Moselland eG kennenzulernen. Mehr als 40 Weine und Sekte standen zur Verkostung, darunter das eigens fürs Jubiläum produzierte Große Gewächs, das unter der Premiumlinie Goldschild läuft und aus Rieslingtrauben von den besten Lagen der Mosel gewonnen wurde. Führungen durch die Produktion und eine Sektmanufaktur, an der sich Besucher selbst im Degorgieren versuchen konnten, rundeten das Programm ab.

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