Neues Kreisjahrbuch 2018 dreht sich rund um „Musik und Jugend“

Das neue Kreisjahrbuch mit den „Violin Joggers“ der Musikschule des Landkreises auf dem Titel

BKS/WIL. Auf 200 Seiten bringt das neue Kreisjahrbuch aktuelle und historische Informationen, Gedichte und Geschichten, Anekdoten zum Schmunzeln, Unterhaltsames und vieles mehr. Das diesjährige Schwerpunktthema dreht sich um „Musik und Jugend“: Musikgruppen, Instrumentalformationen, Bands, Chöre und Menschen, deren Lebensinhalt Musik ist, Erinnerungen an Musikprojekte und Musikströmungen bilden einen farbenfrohen Mittelpunkt des neuen Kreisjahrbuchs, auch weil die Musikschule des Landkreises im nächsten Jahr ihr 50-jähriges Bestehen feiern wird.

Das Kreisjahrbuch blickt aus diesem Anlass hinter die Kulissen der musikalischen Ausbildung eines halben Jahrhunderts. Wie begann sie, wie hat sie sich im Lauf der Jahrzehnte entwickelt? Ist Gesang als universelle Sprache zwischen den Generationen möglich? Wie genossen Jugendliche der 1980er Jahre ihre Freizeit und ihre Musik? Disco, Schulband und Streichorchester – besteht so etwas überhaupt heute noch nebeneinander? Aber ja! „Frisch gestrichen“ heißt es wie eh und je. Und so sind die jungen „Violin-Joggers“ der Streicherklasse der Musikschule des Landkreises im Titelbild des diesjährigen Kreisjahrbuchs vor der Kulisse unserer Moselweinlandschaft zu sehen – ein zeitgemäßes, aber auch klassisches und zeitloses Bildmotiv, passend zum Kreisjahrbuch.

Das Kreisjahrbuch beschäftigt sich daneben auch mit einem ganz besonderen Aspekt der Jugend, der Schulgeschichte. Seit wann gingen Kinder eigentlich zur Schule? Wie und warum wurde das Schulsystem organisiert? Wie veränderte es sich im Laufe der letzten zwei Jahrhunderte?

Bisher ging noch niemand auf lokaler Ebene der Frage nach, wie es Mädchen Anfang des 20. Jahrhunderts erging, die als wenige unter vielen Jungen das Abitur ablegten und studieren wollten? Wer von diesen jungen Frauen hat es geschafft, einen Doktorgrad zu erwerben? Was wurde aus ihnen?

Solche und viele andere intensiv recherchierten und von kompetenten Autoren und Fachleuten spannend erzählten Geschichten um die beiden Schwerpunkte „Musik und Jugend“ sind im neuen Kreisjahrbuch nachzulesen. Ebenso spannend geht es weiter mit Berichten über die Geschichte des Landkreises. Schon im 17. Jahrhundert gab es eine ganz spezielle Altersversicherung eines Ehepaares in Form eines Schenkungsvertrags. Wie dieser aussah und wie es den beiden im Alter erging, wird anschaulich berichtet.

Was geschah während des Ersten Weltkrieges in unserem Kreisgebiet, als die Niederlage der deutschen Truppen sich abzeichnete und riesige Truppen-Rückzugswellen durch das Moselgebiet schwappten? Bald danach drangen die 1918er November-Revolutionäre in die Landratsämter Bernkastel und Wittlich ein. Hatten sie leichtes Spiel oder gab es Widerstand seitens der damaligen Landräte?

Das Kaiserreich ging unter, die Republik entstand, und was danach kam, ist hinreichend bekannt – meinte man. Was dieses menschenverachtende System an Grausamkeiten hervorbrachte, wird auch heute noch in seiner ganzen Tragweite von Wissenschaftlern und Menschen, die sich ehrenamtlich kümmern, ans Tageslicht gebracht. An die unzähligen Gefangenen der Strafanstalt Wittlich im Außeneinsatz, die unter unmenschlichen Bedingungen schuften mussten, wird genauso erstmals erinnert wie an die Menschen in der Verbandsgemeinde Thalfang am Erbeskopf im Besonderen und im heutigen Gebiet des Landkreises Bernkastel-Wittlich im Allgemeinen, die den breitflächigen, fast jeden Ort erfassenden Euthanasieaktionen der Jahre 1941 und 1942 zum Opfer fielen.
Dagegen stehen die Erinnerung an Luthers Gedanken zum Entwurf der Rose für seinen Siegelring oder an die Wohltaten der Dernbacher Schwestern in Bernkastel-Kues als Symbole für tiefe mitmenschliche Einfühlsamkeit.

Wie schön es heute in unserem Landkreis ist, geben Artikel über die Natur wider. Anekdoten und Erinnerungen an Menschen im Landkreis sowie Gedichte unterhalten mit Informationen über Lebenskultur an Mosel, im Hunsrück und in der Eifel. Auch hochinteressant sind die ausführlichen Vorstellungen von Menschen, die im Landkreis wirkten oder in Bezug zu ihm standen. Darunter wird an einen fast vergessenen hochgelehrten Freund des Nikolaus Cusanus und an einen streitsamen brasilianischen Kardinal sowie an Märtyrerinnen des 20. Jahrhunderts aus Kinderbeuern-Hetzhof erinnert.

Das neue Kreisjahrbuch Bernkastel-Wittlich ist ab sofort in den Buchhandlungen des Landkreises, beim Shopping-Center Bungert in Wittlich sowie bei der Bürgerberatung der Kreisverwaltung zum einmalig niedrigen Preis von 7,20 Euro erhältlich. Die Herausgabe des Kreisjahrbuches wird ermöglicht durch die finanzielle Unterstützung der Sparkasse Mittelmosel Eifel-Mosel-Hunsrück und vieler heimischer Unternehmen.

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