„Stäächamattes“ geht in Ruhestand

33 Jahre hat Adi Kaspari das Säubrennerschauspiel als Figur des „Stechermattes“ wesentlich geprägt. Nun hängt der 77-Jährige sein Kostüm an den Nagel und macht Platz für die Nachfolgegeneration. In einer kleinen Feierstunde hat Bürgermeister Joachim Rodenkirch das Wittlicher Original verabschiedet sowie Dank und Anerkennung der Stadt Wittlich für sein langjähriges Engagement ausgesprochen. Der Erste Beigeordnete und Regisseur des  Säubrennerschauspiels Albert Klein schloss sich den Worten des Bürgermeisters an.

Bürgermeister Joachim Rodenkirch (rechts) dankte im Beisein des Ersten Beigeordneten Albert Klein (links) Adi Kaspari für sein langjähriges Wirken an der Säubrennerkirmes.
(Foto: Thomas Steinmetz)

Der eigentliche „Stechermattes“ lebte im 19. Jahrhundert in Wittlich und hieß eigentlich Mathias Stecher. Stecher stammte ursprünglich aus Gräfendhron und wurde im Jahr 1866 per Beschluss der Stadtverordnetenversammlung als Schweinehirt der Stadt Wittlich angestellt. Die Aufgabe des Schweinehirten bestand darin, die ihm schutzbefohlenen Schweine in der Stadt zu sammeln und über die Schweinetrift auf die Weiden außerhalb der Stadt zu treiben und dort zu betreuen. Abends wurden die Tiere wieder zurück in die Stadt getrieben und in den Ställen abgeliefert. Dabei durfte selbstver-ständlich kein Schweinchen fehlen; eine sehr verantwortungsvolle und keine leichte Tätigkeit, die die Schweinebesitzer durch einen festgesetzten Hirtenlohn bezahlen mussten.

Dem Wittlicher Schweinehirten „Stechermattes“ wird ein besonders sicheres Gefühl für eine rhythmisch wohlklingende, ausgewogene Stimme nachgesagt, mit der er seine Schützlinge täglich zusammenrief: „Dir Leitcher loßt de Schwein eraus, de Stechermattes kimmt!“

Man darf auf die Nachfolge von Adi gespannt sein. Die Besucher des diesjährigen Säubrennerschau-spiels werden es freitagsabends am 18. August im Stadtpark erleben.

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