Pilgern für Pilger

Gemeinsame Ausstellung „Pilgern verbindet“ wurde in Ulmen eröffnet

Ulmen. Mit einem kleinen Festakt wurde die Ausstellung „Pilgern verbindet“ im Sitzungssaal der Verbandsgemeindeverwaltung Ulmen eröffnet. Die Ausstellung wurde durch die St. Matthias-Bruderschaft Ulmen und die Regionalgruppe Vulkaneifel der St. Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz-Saarland zusammengestellt und gibt einen Überblick über Pilgerwege und lädt die Betrachter/innen zu einer kleinen, persönlichen Pilgerreise ein. Zu sehen gibt es Ausstellungsstücke der St. Matthiaspilger sowie Teile einer Wanderausstellung, die von der St. Jakobusgesellschaft mit Unterstützung der Sparkassen produziert wurde und unter der Schirmherrschaft des Europarates steht.

Bürgermeister Alfred Steimers, Dechant Walter Fuß, Diakon Wolfgang Dröschel, Sparkassenfilialleier Helmut Dohr und die Brudermeister St. Matthias-Pilger aus Mayen, Heinz Schäfer, und aus Ulmen, Volker Dunkel (von links nach rechts)

„Was um Himmels willen, hat mich bloß heute Abend hier zu dieser Ausstellung über das Pilgern getrieben, wo ich doch sicher zu Hause einen gemütlichen Abend hätte verbringen können?“ Mit dieser scherzhaft gemeinten Frage eröffnete der Bürgermeister der Verbandsgemeinde Ulmen, Alfred Steimers, diese Ausstellung mit einem etwas abgewandelten Zitat von H.P Kerkeling aus seinem Buch „Ich bin dann mal weg…“, dass seine Pilgerreise nach Santiago de Compostela beschreibt. Nach der Begrüßung der anwesenden Ehrengäste schilderte er dann, dass das Pilgern in nahezu allen Religionen praktiziert würde und dies von Menschen in allen Generationen und jeglichen Alters. Auch er sei viele Mal nach Banneux in Belgien gepilgert, auch wenn er dadurch keinen Heiligenschein bekommen habe. Aber darum gehe es beim Pilgern ja auch gar nicht, sondern um Neuorientierung, intensives Gebet und damit verbunden dem Aufbau einer persönlichen Beziehung zu Gott.

Als Sprecher der Regionalgruppe der St. Jakobuspilger begrüßte Diakon Wolfgang Dröschel (Nachtsheim) die anwesenden Gäste und berichtete kurz aus seinen schon 15-jährigen Erfahrungen als Jakobspilger und stellte heraus: „Die Begegnung mit den Menschen auf den Pilgerwegen ist und damit verbunden die Begegnung mit der Kultur und der Natur, der Schöpfung Gottes ist ein wunderbares Erlebnis. Pilgern ist immer auch eine ganzheitliche Erfahrung, die Körper und Geist und Seele berührt und fordert. Vielfältige Eindrücke kommen auf einen zu und bleiben in Erinnerung. Darüber hinaus lernt man Menschen kennen und kommt sich näher – ein wesentlicher Beitrag auch zur Völkerverständigung kann damit erreicht werden.“ Er dankte ausdrücklich dem Sponsor dieser Ausstellung, der Sparkasse Mittelmosel (sie war vertreten durch den Ulmener Filialleiter Helmut Dohr) für die großzügige finanzielle Unterstützung.

Kurz berichtete dann der Brudermeister der Ulmener St. Matthias-Pilgerbruderschaft, Volker Dunkel, von den Wallfahrten zum Grab des Heiligen Apostel Matthias nach Trier, die diese Gemeinschaft vom 04. bis 06 Mai nun schon zum 24. Mal anbietet. In allen Jahren seien immer neue Pilger/innen dabei gewesen und insgesamt hätten schon 146 Personen an den Fuß- und früher auch Radwallfahrten teilgenommen. Mit dem gemeinsam gesungenen Lied „Möge die Straße uns zusammen führen…“ und einem abschließenden Segen, den Dechant Walter Fuß spendete, endete der offizielle Teil der Ausstellungseröffnung und alle Gäste hatten ausreichend Gelegenheit, bei kühlen Getränken und Laugengebäck und guten Gesprächen.
Wilfried Puth

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