Pünderich ist jetzt Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung

Pünderich. Innenminister Roger Lewentz hat im Rahmen des Dorferneuerungsprogramms 2018 die Ortsgemeinde Pünderich als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt (Schwerpunktgemeinde) in der Dorferneuerung anerkannt. Im Rahmen einer Informationsveranstaltung am
09. März 2018 wurde das Anerkennungsschreiben durch Innenminister Roger Lewentz im Schloss Waldthausen in Budenheim an Ortsbürgermeister Hans-Werner Junk und die Pündericher Delegation übergeben.

Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde fand das Auswahlverfahren seinen offiziellen Abschluss. Pünderich ist seit 1981 anerkannte Dorferneuerungsgemeinde. Im November 2014 hatte die Gemeinde unter großer Beteiligung der Bevölkerung auf eigenem Antrieb eine Zukunftswerkstatt initiiert. Dem schloss sich dann ab August 2017 eine vom Land Rheinland-Pfalz geförderte Dorfmoderation an, in welcher die in der Zukunftswerkstatt erarbeiteten Probleme und Themenfelder vertieft und Lösungsansätze entwickelt werden sollen.

Der Prozess der Dorferneuerung kann so strukturiert und zielgerichtet weitergeführt werden.

Mit der jetzigen Anerkennung als Schwerpunktgemeinde der Dorferneuerung bietet sich für Pünderich die Möglichkeit, die in der Zukunftswerkstatt und dem Moderationsprozess erarbeiteten Handlungsfelder durch die Fortschreibung des Dorferneuerungskonzepts zu dokumentieren und die bauliche Beratung mit externer Hilfe die Entwicklung der Ortsgemeinde für die nächsten Jahre zu planen und zu steuern.

Laut Ortsbürgermeister Junk möchte sich die Gemeinde nachhaltig zu einem attraktiven Wohn- und Arbeitsstandort entwickeln und dabei die vorhandene kommunale und touristische Infrastruktur ebenso sichern wie weiterentwickeln. Fachlich begleitet wird die Dorfmoderation vom Büro Stadt-Land-Plus aus Boppard-Buchholz.

VG-Bürgermeister Karl Heinz Simon und der Erste Kreisbeigeordnete Hans-Jürgen Sehn, die beide bei der Überreichung der Urkunde in Budenheim mit dabei waren, gratulierten der Gemeinde Pünderich für diese Anerkennung der bisherigen Schritte. Simon dankte Minister Lewentz für diese wichtige Unterstützung der Gemeinde Pünderich sowohl bei der Dorferneuerung als auch in anderen Fragen und für seinen Einsatz zur Stärkung des ländlichen Raumes an sich. “Sie haben jederzeit ein offenes Ohr für die Belange unserer Gemeinden und dies wissen wir zu schätzen“, unterstrich Simon. Lewentz sagte Simon spontan einen Besuch in Pünderich zu.

„Rund 18,7 Millionen Euro stehen in diesem Jahr zur Förderung von Dorferneuerungsmaßnahmen zur Verfügung. Mit dieser Summe können wichtige Projekte realisiert werden, die zur weiteren Verbesserung der Infrastruktur in unseren Dörfern beitragen“, sagte Minister Roger Lewentz im Rahmen der Veranstaltung. Die Anerkennung als Schwerpunktgemeinde erfolgt für die Dauer von acht Jahren. Für die Stärkung der Innenentwicklung steht den privaten und öffentlichen Bauherrn eine qualifizierte Bauberatung zur Verfügung. Zusammen mit der Dorfmoderation wird damit ein umfassender Beteiligungsprozess in Gang gesetzt und es kann ein zukunftsbeständiges Leitbild entwickelt werden. Die Ergebnisse dieser breit angelegten Informations-, Bildungs- und Beratungsarbeit sind elementare Bestandteile der zu erarbeitenden Entwicklungskonzepte.

Mit der Anerkennung als Schwerpunktgemeinde sei eine Art Selbstverpflichtung verbunden, sich der Dorferneuerung im besonderen Maße anzunehmen, erläuterte Lewentz. „Nur wer Bereitschaft zeigt, für die eigene Ortsgemeinde Verantwortung zu übernehmen, und wer mitbestimmen und mitgestalten will, identifiziert sich am Ende auch mit der geleisteten Arbeit“, betonte der Minister. Nur so könne man das Dorf als Lebensmittelpunkt noch attraktiver und lebensfähiger gestalten. „Wirklich bemerkenswert ist die Bereitschaft der Gemeinden, ihre Konzepte fortzuschreiben und an aktuelle Entwicklungen und Veränderungen anzupassen. Die Dorferneuerung hat sich zu einer der größten Bürgerinitiativen unseres Landes entwickelt“, freute sich Minister Lewentz. Für die Gemeinde Pünderich gilt es nun, die Chancen zu nutzen, die sich aus der Anerkennung als Investitions- und Maßnahmenschwerpunkt der Dorferneuerung ergeben, um den Wandel im gesellschaftlich dörflichen Leben, der auch in Pünderich sichtbare Spuren zeigt, aktiv zu gestalten. Mit der Erstellung eines Leerstands-Katasters sowie einer überaus aktiven Bauplatz- und Gebäudebörse hat die Gemeinde bereits wichtige Grundlagen zur Stärkung bzw. Wiederbelebung des Ortskerns und der ganzen Gemeinde eingeleitet.

Positiv sind auch die in Pünderich von der Bevölkerung sehr aktiv genutzten Möglichkeiten der Mitgestaltung im Rahmen der „Dorfmoderation“. Hier geht es darum. strukturelle Stärken und Schwächen innerhalb der Gemeinde aus der jeweiligen persönlichen Sicht aufzuzeigen, die Bedürfnisse nach möglichen Verbesserung der Lebensqualität in Pünderich zu äußern, sowie sich bei der anschließenden Verwirklichung von Projekten aktiv zu beteiligen. Letztlich bietet die Dorferneuerung insbesondere in einer Schwerpunktgemeinde auch dem privaten Hauseigentümer im Ortskern die Chance, Bausubstanz für die Zukunft zu erhalten und entsprechend zu gestalten.

In seiner nächsten Ratssitzung wird sich der Gemeinderat, so Ortsbürgermeister Junk, daher mit der Fortschreibung und Anpassung des Dorferneuerungskonzeptes an aktuelle Bedürfnisse und Entwicklungen insbesondere vor dem Hintergrund der demographischen Veränderungen beschäftigen und ebenso mit der Möglichkeit einer Bauberatung für die privaten Hauseigentümer. 

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