Studie bestätigt: Videospiele können Thrombosegefahr senken

Bad Bertrich. Die Venenthrombose ist nach Herzinfarkt und Schlaganfall die dritthäufigste zum Tode führende Herz-Kreislauf-Erkrankung. Besonders ältere Menschen und Patienten, die ans Bett gefesselt sind, haben ein erhöhtes Thrombose-Risiko. Neben Medikamenten und Kompressionsstrümpfen helfen Bewegungsübungen, das Risiko für den Gefäßverschluss zu senken.
Leichter gesagt als getan: Studien bestätigen, dass zwei Drittel der Patienten diese Übungen nicht kontinuierlich durchführen. Jetzt hat ein Team um den Informatiker Daniel Steffen von der Technischen Universität Kaiserslautern ein Videospiel entwickelt, das mit beiden Füßen gesteuert wird: „Je beweglicher der Patient mit seinen Beinen „spielt“, desto erfolgreicher ist der Spieler und verringert so sein Thromboserisiko“, sagt Daniel Steffen.
Eine kleine Studie mit 40 Teilnehmern hat bereits bestätigt, dass die sog. jumpBall-Gruppe mit dem Videospiel die Übungen länger und mit mehr Wiederholungen durchführt, als eine Kontrollgruppe, die sich vorstellen sollte, mit einem Tretboot zu fahren. Eine Langzeitstudie soll nun folgen. „Wir sind allen technischen Innovationen gegenüber aufgeschlossen, die helfen, dass sich Menschen in Lebenssituationen, die zu Thrombosen führen können, mehr bewegen,“ sagt Dr. Michael Wagner, Präsident der Deutschen Venen-Liga e.V. (DVL), einer der größten Patientenorganisationen in Deutschland.

Auch der Welt-Thrombose-Tag, der seit 2014 einmal im Jahr stattfindet (Freitag, 13. Oktober 2017), will mit zahlreichen Aktionen und Informationen dazu beitragen, die Bevölkerung für Venenthrombosen (Gerinnsel) zu sensibilisieren, die immer noch weitgehend unbekannt sind, obwohl sie lebensbedrohliche Lungenembolien verursachen können.
Kostenlose Ratgeber mit Tipps erhalten Sie bei der Deutschen Venen-Liga e.V., Hauptgeschäftsstelle, Sonnenstraße 6, 56864 Bad Bertrich, Telefon 02674-1448, Gebührenfreie Venen-Hotline 0800 444 333 5, www.venenliga.de

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