Der Nubbel in Daun ist tot !

Foto: Eifelzeitung
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Daun. Die Dauner Narrenzunft hat nach altem überlieferten Brauch den „Nubbel“ verbrannt und damit die diesjährige Karnevalssession für beendet erklärt. Der Elferrat der Dauner Narrenzunft und viele Fastnachtsfreund waren am Fastnacht-Dienstagabend bei der Beerdigung des Nubbel’s“ im Dauner Burghof dabei. Es war eine sehr traurige Zeremonie. Die Tränen, aber auch Bier flossen reichlich.

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Früher hing der Nubbel an Karneval über jeder Kneipentür im Rheinland

Der genaue Ablauf dieser uralten Tradition (18. Jahrhundert) ist von Stadt zu Stadt und Kneipe zu Kneipe unterschiedlich. Der „Nubbel“ in Daun wurde bereits an Weiberfastnacht, dem Auftakt des Straßenkarnevals, am Burghofeingang befestigt. Am Karnevalsdienstag wurde der „Nubbel“ noch einmal mitten im Burghof aufgebahrt, bevor er bei reichlich Gejammer zu Grabe getragen wurde.

 

 

 

Zuvor wurde noch die Anklageschrift vorgetragen. Alles in kölsche Mundart und kaum zu verstehen. Der Ankläger war als Geistlicher verkleidet. Zunächst verteidigt die Trauergemeinde den Nubbel, am Ende war sie von seiner Schuld überzeugt und fordert Rache. Die Anklage gipfelt dann in Fragen wie: „Wer hat Schuld, dass wir unser ganzes Geld versoffen haben? Wer hat Schuld, dass wir fremdgegangen sind?“. Die johlende Menge antwortete: „Dat wor der Nubbel!“, „Der Nubbel hat Schuld! Er soll brennen!“

Nach dem Volksglauben wurden mit dem Nubbel auch alle in der Karnevalszeit begangenen Sünden und Verfehlungen getilgt. Nach der Nubbelverbrennung ging es wieder zurück in die Kneipe und es wurde zu Karnevalsmusik weitergefeiert, bis schließlich 24 Uhr war und um 00.00 Uhr der Aschermittwoch begann. Jetzt heißt es für die Narrenschar wieder warten zum 11.11.2015 – 11.11 Uhr.

 

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