Taliban Kämpfer in Prüm

Gordon Schnieder

Prüm. Ende Januar nahm die Polizei in Prüm einen Taliban-Verdächtigen fest. Der CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder stellte der Landesregierung Fragen zu den Hintergründen.
Am 26. Januar nahm die Polizei in der Stadtwaldsiedlung in Prüm einen 21-jährigen Mann fest. Länger als ein Jahr hatte der aus Afghanistan stammende Asylbewerber dort gelebt. Nach Angaben der Generalbundesanwaltschaft ist er dringend tatverdächtig, sich den Taliban angeschlossen zu haben und man wirft ihm vor, in mehreren Fällen Beihilfe zum Mord geleistet zu haben.

Der CDU-Landtagsabgeordnete Gordon Schnieder fragte die Landesregierung nach den Hintergründen der Festnahme. Innenminister Roger Lewentz antwortete ihm, 34 Beamte hätten an der Aktion teilgenommen.

In Zeitungsberichten war bereits darauf hingewiesen worden, dass auch das Spezialeinsatzkommando daran beteiligt war. Diese Polizisten sind besonders geschult für die Festnahme von Terroristen und Schwerverbrechern. Daher verfügen sie auch über eine spezielle Ausrüstung. Innenminister Lewentz stellte fest, die Beamten in Prüm keine Waffen, Munition oder Sprengstoff sichergestellt, zudem sei der Verdächtige nicht als „Gefährder“ eingestuft gewesen. Lewentz antwortete weder auf die Frage, wann dieser Mann aus Afghanistan nach Deutschland einreiste, noch machte er Angaben dazu, ob er als Flüchtling aus Afghanistan registriert war. Antworten auf diese Fragen könne der Abgeordnete Schnieder nur in einer vertraulichen Sitzung des Innenausschusses erhalten, da alle diese Umstände im Interesse des Betroffenen „vertraulich zu behandeln“ seien.
Für Schnieder wirft dies die Frage auf, wie es sein kann, dass ein so gefährlicher Mann nicht als Gefährder eingestuft war: „Wir müssen befürchten, dass es möglicherweise in Rheinland-Pfalz mehr Gefährder gibt, als bisher angenommen.“

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