Fachkräftesicherung durch gute Führung in der Pflege

Die Fachkräftesicherung ist ein Schwerpunkt des rheinland-pfälzischen Arbeits- und Sozialministeriums. In verschiedenen Fachkräfteinitiativen werden mit den Partnerinnen und Partnern des Gesundheitswesens und der Pflege Fachkräftesicherungsmaß-nahmen umgesetzt. Um die Beschäftigungsbedingungen in den Krankenhäusern attraktiver zu gestalten, hat das Ministerium im April 2015 das Landesprojekt „Führung im Krankenhaus in Rheinland-Pfalz“ auf den Weg gebracht. Die Ergebnisse wurden am 10.04.2018 in Mainz vorgestellt. „Die Ergebnisse zeigen, dass sich durch diese Personalentwicklungsmaßnahme das Führungsverhalten der Pflegekräfte und die Zufriedenheit mit den Arbeitsbedingungen signifikant verbesserten. Wir haben also mit unseren Partnerinnen und Partnern ein erfolgreiches Projekt durchgeführt, das sich auf andere Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz übertragen lässt“, erklärte Staatssekretär David Langner bei der Abschlussveranstaltung in Mainz.

An dem Projekt beteiligten sich insgesamt sieben Modellkrankenhäuser aus Mainz, Idar-Oberstein, Trier, Kaiserslautern, Meisenheim, Koblenz-Montabaur und Altenkirchen-Hachenburg. Begleitet wurde es von der Pflegekammer Rheinland-Pfalz, der Landeskrankenhausgesellschaft, ver.di und weiteren Expertinnen und Experten des rhein-land-pfälzischen Krankenhauswesens. Die wissenschaftliche Begleitung übernahm das Deutsche Krankenhausinstitut aus Düsseldorf.

„In der Fachkräftesicherung in der Pflege besitzen die Stations- und Pflegedienstleitungen in den Krankenhäusern eine Schlüsselposition. Sie sorgen auf den Pflegestationen durch eine gute Führung dafür, dass die Pflegekräfte lange, gesund und zufrieden in ihrem Beruf arbeiten können und wollen“, so Langner. Um die Führungskräfte in den rheinland-pfälzischen Krankenhäusern dabei zu unterstützen, wurden im Projekt Stations- und Pflegedienstleitungen zum Thema „Mitarbeiterorientierte Führung“ fortgebildet und gecoacht. Die Führungskräfte und deren Mitarbeiter wurden anschließend bei der wissenschaftlichen Evaluation zu den Veränderungen im Führungsverhalten und in der Arbeitszufriedenheit befragt.

„Die Funktions- und Stationsleiterinnen und -leiter tragen große Verantwortung für die Abläufe im Krankenhaus. Entscheidend sind dabei die Kompetenzen, die sie durch Qualifikationen an die Hand bekommen. Uns ist wichtig, dass die Führungskräfte vor Ort für ihre Aufgaben gut gerüstet sind. Dafür brauchen wir geeignete Maßnahmen zur Personalentwicklung“, betonte Esther Ehrenstein, im Vorstand der Landespflegekammer zuständig für das Thema Weiterbildung.

Mit dem Projekt „Führung im Krankenhaus“ leistet die Landesregierung aus Sicht der Krankenhausgesellschaft Rheinland-Pfalz einen wichtigen Baustein zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der Pflege. „Dem Führungsverhalten von Stations- und Pflegedienstleitungen kommt nicht zuletzt vor dem Hintergrund des zunehmenden Fachkräftemangels eine bedeutende Rolle zu. Statt durch ‚Druck von oben‘ kann sich das Krankenhaus durch inspirierende Motivation als attraktiver Arbeitgeber präsentieren und damit eine Magnetkraft für alle Berufsgruppen ausüben“, so Ralf-M. Lehnen, Referent der Krankenhausgesellschaft. Motivierte, gesunde und zufriedene Mitarbeiter sind unerlässlich für eine patientenorientierte und qualitativ hochwertige Krankenhausbehandlung.

„Ziel muss es jetzt sein, die Erfahrungen aus dem Projekt auf alle Führungskräfte der Krankenhäuser in Rheinland-Pfalz zu übertragen. Ich erwarte von den Trägern der Krankenhäuser, dass den Führungskräften entsprechende Angebote gemacht werden“, so Frank Hutmacher, Landesfachbereichsleiter Fachbereich Gesundheit, Soziale Dienste, Wohlfahrt und Kirchen bei ver.di.
„Unsere Intention ist es, dass möglichst viele Krankenhäuser das Programm übernehmen und so der derzeit hohen Belastung in der Pflege entgegenwirken. Wir werden daher mit unseren Partnerinnen und Partnern die Fachkräftesicherungsmaßnahmen fortsetzen und das Thema „Führung in der Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0“ erneut aufgreifen“, erklärte Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler im Vorfeld der Veranstaltung.

Im Sommer dieses Jahres unterzeichnen alle Partnerinnen und Partner die Vereinbarung zur Fortsetzung der Fachkräfteinitiative Pflege. In der „Fachkräfte- und Qualifizierungsinitiative Pflege 2.0“ werden im Zeitraum 2018 bis 2022 erneut Fachkräftesicherungsmaßnahmen in den Handlungsfeldern Aus- und Weiterbildung, attraktive Beschäftigungs- und Rahmenbedingungen, Integration ausländischer Pflegekräfte und Öffentlichkeitsarbeit umgesetzt. Mehr zur Initiative finden Sie auf der Internetseite des Ministeriums.

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