Gefährliche Keime im Mineralwasser gefunden

Region. Stiftung Warentest hat in einer Studie festgestellt, dass beispielsweise in der Stadt Gerolstein das Trinkwasser aus dem Wasserhahn gesünder und besser ist, als das natürliches Mineralwasser „Naturell“ vom Gerolsteiner Brunnen. Stiftung Warentest: „Wir fanden Keime, die für Immunschwache gefährlich werden könnten“. Die hohen Gesamtkeimgehalte seien aber rechtlich nicht zu beanstanden, denn die Grenzwerte für die Koloniezahl wären nur innerhalb von zwölf Stunden nach Abfüllung gültig. Stiftung Warentest hat, wie jeder Verbraucher auch, ganz normal im Handel eingekauft. Aus deren Sicht weisen die hohen Keimgehalte auf Verunreinigungen hin.

Fakt ist, Mineralwasser abgefüllt in Flaschen  ist nicht besser als Leitungswasser und wird absolut überbewertet. Vor allem Mineralstoffe sind im Mineralwasser kaum drin. Ein Liter Leitungswasser kostet rund einen halben Cent, das teuerste Mineralwasser im Test 70 Cent pro Liter. Das Ergebnis dieser Studie der Stiftung Warentest, bei der Trinkwasser aus 28 Städten und Gemeinden sowie 30 stille natürliche Mineralwässer getestet wurden, kann man www.test.de/wassercheck nachlesen.

Leitungswasser ist das am strengsten kontrollierte Lebensmittel in Deutschland und hat eine gute Qualität. Alle Proben entsprachen der strengen Trinkwasserverordnung. Die Hightech-Analysemethoden offenbaren zwar Spuren von Chemikalien, die Konzentrationen sind aber gesundheitlich unbedenklich. „Leitungswasser ist so gesund wie Flaschenware, unschlagbar günstig und umweltschonend obendrein“, sagte der Vorstand der Stiftung Warentest, Hubertus Primus, bei der Vorstellung der Ergebnisse in Berlin.

Beim Test von stillen Mineralwässern aus der Flasche enthält fast jedes zweite weniger Mineralstoffe als Leitungswasser. Nur acht der 30 Wässer enthalten mehr Mineralstoffe als das mineralstoffreichste Trinkwasser im Test. Sechs der stillen Wässer enthalten so viele Keime, dass sie für Immunschwache riskant sein können. Für Gesunde seien sie nicht kritisch, heißt es. In 5 der 30 stillen Mineralwässer in Flaschen fanden die Tester oberirdische Verunreinigungen von Pflanzenschutzmitteln, einem Süßstoff und einem Abbauprodukt, das vom umstrittenen Pestizid Glyphosat oder aus Wasch- und Reinigungsmitteln stammt. Die Spuren sind gesundheitlich unbedenklich, weisen aber darauf hin, dass die Quellen nicht ausreichend geschützt sind.

Zehn stille Mineralwässer im Test waren geschmacklich einwandfrei, enthalten keine oberirdischen Verunreinigungen oder nennenswerte Mengen anderer kritischer Stoffe, sind auch für Immunschwache geeignet und auf ihre Kennzeichnung ist Verlass. Die beiden günstigsten sind Celtic und Nestlé Pure Life für jeweils 33 Cent pro Liter.

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