Kleine Schulen sind das Herz des ländlichen Raums

Junge Union kritisiert Landesregierung für drohende Schwächung der Region

Landkern. Die Schule im Ort war früher in fast jedem Ort selbstverständlich. Mittlerweile kämpfen die letzten Dorfschulen um ihr Überleben. Grund genug für die Junge Union einen Bezirksausschuss zum Thema „Kleine Grundschulen – Keine Chance in Rheinland-Pfalz“ zu veranstalten. Der Vorsitzende des JU-Bezirks, Torsten Welling aus Ochtendung, erläutert zu Beginn der Sitzung in Landkern die Aktualität des Themas: „Die Landesregierung hat angekündigt zu prüfen, ob kleinere, ländliche Grundschulen geschlossen werden sollen. 41 Grundschulen im gesamten Land sind davon betroffen. Wir sprechen uns klar gegen dieses Vorhaben aus.“

In einer Podiumsdiskussion, die vom Cochem-Zeller JU-Kreisvorsitzenden Jens Münster aus Altlay moderiert wird, gehen die Teilnehmer auf die Zukunft der Grundschulen in ländlichen Regionen ein. Münster sagt: „Die Forderung der Jungen Union und der CDU ist eindeutig: Wir wollen, dass die Mindestanzahl an Klassen an einer Grundschule von einer Klasse pro Jahrgang auf zwei Kombiklassen gesenkt wird. Für diese Grundschulen muss vom Bildungsministerium ein Bestandschutz für mindestens vier Jahre ausgesprochen werden.“

Ralf Lauxen ist Schulelternsprecher der Grundschule in Lieg, die Schule gehört zu jenen 41, deren Schließung zurzeit überprüft wird. Er sagt: „Wenn das so kommen sollte, müssen die Grundschüler zwangsläufig auf eine andere Grundschule ausweichen. Das heißt, sie müssten teilweise eine längere Busfahrt statt des kurzen Fußwegs oder einer nur kurzen Busfahrt auf sich nehmen, um zur Bildungsstätte zu gelangen.“

Die Landtagsabgeordnete Anke Beilstein aus Ernst erinnert daran, dass wenn Grundschüler eine andere Grundschule besuchen, diese auch für eine größere Schülerzahl ausgebaut werden müssen. Sie sagt: „Der treibende Spargedanke der Landesregierung ist daher nicht genügend durchdacht. Wir befürworten kleinere Grundschulen in ländlichen Regionen. Denn durch die kleineren Klassen können die Lehrer ihre Schüler viel individueller unterrichten. So können sie ihrem Erziehungsauftrag auch besser nachkommen.“

Frederike Schroer aus dem Westerwaldkreis und im Bezirksvorstand der Jungen Union mahnte, dass Schulschließungen in ländlichen Regionen zu Abwanderungen von jungen Familien führen. Sie sagt: „Die Grundschüler aus strukturschwachen Regionen und dünn besiedelten Regionen dürfen unter keinen Umständen benachteiligt werden. Durch das Handeln der Landesregierung ist die Infrastruktur des ländlichen Raums in Gefahr.“ 

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