Jugendmonitor zeigt: Jugend hat Herz für die Heimat und lebt gerne in MYK WFG und Landkreis wollen Bindung zur Hei-mat halten und stärken – Junge Menschen brauchen starke Partner bei der Berufsfindung

KREIS MYK. Junge Menschen leben gerne im Landkreis Mayen-Koblenz. Dieses und andere Ergebnisse brachte der von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Landkreises (WFG) in Auftrag gegebene Jugendmonitor zum Vorschein. In seiner jüngsten Sitzung diskutierte nun der Kreisausschuss des Landkreises über die Empfehlungen, die aus den Ergebnissen abgeleitet werden.

Knapp 1.300 Jugendliche im Alter zwischen 15 und 25 Jahren aus dem gesamten Landkreis wurden befragt. Welche Zukunftspläne haben sie? Wo wollen sie leben? Was gefällt ihnen an der Heimat und was sollte verbessert werden? Fragen, die in einem zweiten Schritt mit 53 jungen Menschen intensiv diskutiert wurden. Auffällig ist, dass im Vergleich zu anderen Regionen, junge Menschen sehr gerne im Landkreis leben und auch gerne ihren künftigen Lebensmittelpunkt hier finden wollen. Gelobt werden die hohe Lebensqualität der Region, die guten Angebote an Freizeit, Sport oder Ausgehmöglichkeiten sowie Natur und Landschaft. Wenn es allerdings um Studium und Beruf geht, zeigen sich die Jugendlichen mobil. Über dreiviertel der Teilnehmer am Jugendmonitor würden den Landkreis für Studium oder Ausbildung verlassen. Kritisiert wird das aus Sicht der jungen Leute eingeschränkte Studienangebot. 82 Prozent würden gar für einen guten Job die Region verlassen. Viele glauben nicht, dass sie hier einen Job finden, den sie eigentlich machen wollen. Die gute Nachricht dabei aber ist: Der Großteil der 15- bis 25-Jährigen will irgendwann in die Heimat zurückkommen.

Und genau hier knüpft die WFG mit ihren Empfehlungen an. „Wir fragen uns, was wir als Verantwortliche in der Region tun können, um jungen Leuten zum einen attraktive Angebote hier in der Heimat zu machen und zum anderen die Bindung zu ihnen auch über deren Abwesenheit von daheim zu halten und zu stärken,“ erklärt WFG-Geschäftsführer Henning Schröder. Zwei Anknüpfungspunkte sieht er. „Junge Menschen brauchen starke Partner bei der Berufsfindung. Viele kennen nur wenige Unternehmen in der Region. Das wollen wir ändern.“ So sollten Schulen, Unternehmen, die Agentur für Arbeit und der Landkreis stärker zusammenarbeiten und Aufklärungsarbeit bei den Jugendlichen leisten. Auch mit den Weggezogenen will man von Seiten der WFG in Kontakt bleiben. „Viele von ihnen möchten ja wieder zurückkommen. Hier könnten wir uns vorstellen, dass wir Möglichkeiten schaffen, diese jungen Leute mit Informationen und guten Geschichten aus der Heimat zu versorgen.“ Sogar vorweihnachtliche Treffen für jungen „Exilanten“ aus MYK sind für Schröder denkbar. Auch mit den Hochschulen will man noch enger zusammenarbeiten und zusammen mit der Wirtschaft ausloten, ob noch mehr Angebote für ein duales Studium geschaffen werden können.

Den Jugendmonitor hatte die WFG nicht ohne Grund in Auftrag gegeben. Ziel ist es, dem Fachkräftemangel, den viele Unternehmen beklagen, entgegenzuwirken. „Und die beste Maßnahme ist es, gut ausgebildete und motivierte junge Erwachsene in der Region zu halten,“ so Schröder.

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